Kommissar Wallander: Die falsche Fährte

Episode 1 der Serie Kommissar Wallander
Titel Kommissar Wallander: Die falsche Fährte
Originaltitel Sidetracked
Episode 1 aus Staffel 1
Produktionsland Vereinigtes Königreich, Schweden
Originalsprache Englisch
Länge 89 Minuten
Regie Philip Martin
Drehbuch Henning Mankell (Romanvorlage)
Richard Cottan
Produktion Kenneth Branagh
Rebecca Eaton
Anni Faurbye Fernandez
Daniel Gylling
Andy Harries
Francis Hopkinson
Ralf Ivarsson
Hans-Wolfgang Jurgan
Anne Mensah
Simon Moseley
Ole Søndberg
Musik Martin Phipps
Kamera Anthony Dod Mantle
Schnitt Tony Cranstoun
Premiere 10. Nov. 2008 auf BBC
Deutschsprachige Premiere 29. Mai 2009 auf DasErste
Besetzung

Kommissar Wallander: Die falsche Fährte ist ein von der BBC produzierter Kriminal-Fernsehfilm aus dem Jahr 2009 mit Kenneth Branagh in der Hauptrolle des Kommissars Kurt Wallander. Es handelt sich um die erste Folge der ersten Staffel, also die insgesamt erste Folge der Kommissar Wallander-Reihe und eine Verfilmung des Wallander-Romans Die falsche Fährte von Henning Mankell.

Handlung

Kommissar Wallander wird von einem Bauern gerufen, weil eine junge Frau durch dessen Rapsfelder streift. Als Wallander versucht, mit ihr zu reden, übergießt sie sich mit Benzin und zündet sich an. Sie hatte eine Kette mit den Initialen „DMS“ um den Hals, eine Spur im Rapsfeld führt zu einer nahegelegenen Scheune, wo sie wahrscheinlich das Benzin herhatte. Wallander fällt auf, dass sie sehr gezittert hat und anscheinend Angst vor ihm hatte.

Wallander bekommt Besuch von seiner Tochter Linda. Sie hat bereits ein Geschenk für ihren Großvater Povel besorgt, der am Wochenende Geburtstag feiert, den Wallander total vergessen hat. Povel Wallander hat eine neue Frau namens Gertrud.

Bei dem Mädchen aus dem Rapsfeld handelt es sich um eine 15-Jährige ohne Knochenbrüche und mit guten Zähnen.

Da wird der ehemalige Justizminister Gustav Wetterstedt am Strand erschlagen und skalpiert. Wetterstedt hat einmal die Polizei gerufen, weil ein Journalist namens Magnusson am Strand rumlungerte und zu seinem Haus hochschaute. Magnusson hatte Wetterstedt im Visier, weil dieser regelmäßig Prostituierte zu sich kommen ließ. Einmal wurde er wegen Körperverletzung angezeigt, weil er einer Prostituierten die Füße aufgeschlitzt hat, sie hat jedoch Schweigegeld gekriegt. Wetterstedt war Kunstliebhaber.

Martinsson findet in der Computerdatenbank über 2000 mögliche Bedeutungen für die Buchstaben „DMS“.

Als Nächstes wird der Kunsthändler Arne Carlman auf die gleich Weise umgebracht wie Wetterstedt. Die Kunst scheint keine Verbindung zwischen Carlman und Wetterstedt gewesen zu sein.

Inzwischen hat Martinsson über Interpol die Identität des 15-jährigen Mädchens herausgefunden: Dolores Maria Santana aus der Dominikanischen Republik, die von ihrem Vater als vermisst gemeldet wurde.

Wie sich herausstellt, war Carlman in der Vergangenheit wegen angeblicher Scheckfälschung und angeblicher Hehlerei mit Bildern im Gefängnis. Von Magnusson erfährt Wallander, dass Wetterstedt Carlstadt unter seine Fittiche nahm, als dieser aus dem Gefängnis kam. Carlstadt hatte auch bei den Prostituierten seine Finger im Spiel. Außerdem soll ein gewisser Hugo Sandin von der Sitte involviert gewesen sein. Wallander sucht Sandin auf, aus dem jedoch keine Informationen herauszuholen sind; Sandin stellt sich als unschuldig dar.

Inzwischen trifft der Profiler Mats Ekholm ein, auf dem der Staatsanwalt bestanden hat. Nach seiner Aussage hat der Täter vorsätzlich gehandelt, eine psychische Grenze überschritten und kann nach außen hin ein ganz normales Leben führen.

Da wird in einer Tiefgarage ein Mann überwältigt, der zu seinem Auto will.

Wallander fährt zu seinem Vater und stattet ihm einen Geburtstagsbesuch ab; der Empfang verläuft etwas frostig. Wallanders Vater lenkt das Gespräch auch auf Arne Carlman, von dem er keine hohe Meinung hat.

Am Hafen wird die Leiche des Mannes aus der Tiefgarage gefunden. Auch er wurde skalpiert; diesmal wurden zusätzlich seine Augen verätzt. Der Profiler kann nichts Genaues sagen. Im Wasser wird ein Auto gefunden, das auf den Hehler Björn Fregman zugelassen ist. Wallander sucht Fregmans Frau auf, die ihren Mann schon seit Wochen nicht mehr gesehen hat. Von seinem Sohn Stefan erfährt Wallander, dass Fregman aggressiv werden konnte, wenn es Probleme gab. Tochter Louise ist schon vor einer Weile abgehauen.

Da unternimmt Erika Carlman, die Tochter des Kunsthändlers, einen Selbstmordversuch und liegt im Koma. Ihre Mutter reagiert abweisend, als Wallander fragt, was für ein Verhältnis Karla und ihr Vater zueinander hatten. In diesem Zusammenhang fällt Wallander ein Porträt Karlas auf, dass im Hause Carlman hängt und nach Wallanders Meinung etwas Sexuelles an sich hat.

Wallanders Vater wird verhaftet, weil er sich im Supermarkt geprügelt hat. Auf diese Weise erfährt Wallander von seinem Vater, dass bei diesem bereits vor Monaten Demenz diagnostiziert wurde.

Als Nächstes wird Ake Liljegren erschlagen, der einst Wirtschaftskrimineller war. Es stellt sich heraus, das auch er Partys mit jungen Mädchen, möglicherweise Prostituierten, gefeiert hat.

Erika Carlman erlangt wieder das Bewusstsein. Sie erzählt, dass sie noch ein Kind war, als ihr Vater anfing, sie zu missbrauchen. Sie musste jeden Tag auf das Gemälde schauen. Es taucht eine Frau auf, die an den Partys beteiligt war, macht aber aus Angst nur vage Angaben. Louisas Arzt meldet sich: Louise befindet sich seit einem halben Jahr in der psychiatrischen Abteilung der Universitätsklinik in Lund; sie leidet an einem Langzeittrauma und hat, seitdem sie in der Klinik ist, nicht gesprochen. Wie sich herausstellt, wurde Fredman vor sieben Jahren wegen Körperverletzung angeklagt, die Anklage wurde jedoch durch Santin fallengelassen. Die Zeugin sagt aus, dass Santin ebenfalls an den Partys teilgenommen hat. Als Wallander Santins Vila stürmt, findet er mehrere gefangene Frauen vor; Santin selbst versucht vergeblich, zu fliehen. Wallander wirft ihm vor, dass Dolores Maria Santana sich vor seinen Augen selbst angezündet hat, als er sich als Polizist vorstellte, weil sie dachte, er sei wie Santin.

Fredmans jüngster Sohn Jens weist an den Augen Verletzungen auf, die danach aussehen, als ob Jens versucht hätte, sich die Augen auszustechen. Als Wallander erneut die Fredmans aufsucht, findet er unter anderem Louisas Tagebuch, in dem sie beschrieben hat, wie ihr Vater sie an Wetterstedt verkauft hat. Wallander vermutet Stefan als Täter. Er bringt Santin in seine Villa zurück, um ihn als Köder für Stefan einzusetzen. Stefan taucht auf, doch kann Wallander eingreifen, bevor er Santin umbringt. Wallander versucht, Stefan davon zu überzeugen, dass Santin bestraft werden wird und niemand es verdient hat, zu sterben. Als Stefan trotzdem mit der Axt ausholt, schießt Wallander ihn an.

Wallander besucht mit Linda seinen Vater. Als Wallander sich verzweifelt zeigt, erklärt ihm sein Vater, das jeder in seinem Leben sein eigenes Bild malt.

Kritiken

„Exzellent fotografierte und gespielte (Fernseh-)Adaption eines Romans von Henning Mankell, der Kenneth Branagh in der Hauptrolle ein reizvoll-vielschichtiges Profil verleiht. - Ab 16.“

Einzelnachweise

  1. Kommissar Wallander: Die falsche Fährte. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 17. September 2024.