Die Persicaria-Arten wachsen als einjährige, seltener ausdauerndekrautige Pflanzen. Die selbständig aufrechten bis niederliegenden Stängel sind krautig, manchmal auch verholzt. Die wechselständigen Laubblätter können gestielt oder ungestielt sein. Die einfachen Blattspreiten sind schmal, linear-lanzettlich bis elliptisch-eiförmig. Die Blattränder sind meist glatt, selten gelappt. Meist haben sie keine Drüsen, nur selten sind sie drüsig punktiert. Die Tuten (Ochreae) sind röhrenförmig, häutig, an der Öffnung gewimpert, seltener ungewimpert.
Generative Merkmale
Die end- oder seitenständigen, ährigen, traubigen oder seltener kopfigenBlütenstände enthalten oft viele Blüten. Die Ochreolae (Tuten der Hochblätter) sind röhrig, häutig, gewimpert bis zerteilt.
Die Blüten sind zwittrig oder funktional eingeschlechtig. Das Perianth besteht aus vier bis fünf Blütenhüllblättern, die meist bis zur ungefähr zur Mitte geteilt. Die Nektardrüsen stehen abwechselnd mit den vier bis acht Staubblättern. Die Staubfäden sind frei oder an ihrer Basis verwachsen. Die Staubbeutel sind gelb, rosa oder rot. Zwei bis drei Fruchtblätter sind zu einem bikonvexen bis dreieckigen Fruchtknoten verwachsen. Die zwei bis drei langen, fadenförmigen Griffeln sind verwachsen oder frei; sie enden jeweils mit einer kopfigen Narbe.
Die bikonvexen bis dreikantigen Nüsschen sind kahl, glänzend und dunkelbraun bis schwarz.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Persicaria wurde durch Philip Miller aufgestellt. Der Gattungsname Persicaria (früher uneinheitlich, vor allem als Artname für Floh-Knöterich und später auch Wasserpfeffer gebraucht[1]) leitet sich vom lateinischen Wort persica für Pfirsich und -aria für sich beziehen ab, dies bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Laubblätter mancher Persicaria-Arten mit denen des Pfirsichs.
Die Gattung Persicaria war früher als Sektion Persicaria ein Teil der Gattung Polygonum, wird heute aber überwiegend als eigenständige Gattung behandelt. Sie umfasst im engeren Sinn etwa 100 (bis 150) Arten. Recht häufig werden auch die Arten der Gattungen Bistorta, Rubrivena, Aconogon und Knorringia in die Gattung Persicaria gestellt. Die Beschreibung hier und die Artenliste beziehen sich auf die Gattung im engeren Sinn.
Kopf-Knöterich (Persicaria capitata(Buch.-Ham. ex D.Don) H.Gross, Syn.: Polygonum capitatumBuch.-Ham. ex D.Don): Er kommt ursprünglich im tropischen Asien und in China vor und kommt in Mitteleuropa selten verwildert vor.[2]
Persicaria careyi(Olney) Greene (Syn.: Polygonum careyiOlney): Sie ist in Nordamerika verbreitet.
Persicaria chinensis(L.) H.Gross (Syn.: Polygonum chinenseL.): Sie ist in Asien verbreitet.
Persicaria nepalensis(Meisn.) H.Gross (Syn.: Polygonum nepalenseMeisn.): Sie ist in Asien beheimatet und ein Neophyt in Nordamerika, Europa sowie Afrika.
Orient-Knöterich (Persicaria orientalis(L.) Spach): Er kommt ursprünglich in Asien und Australien vor, wird aber in Mitteleuropa als Zierpflanze verwendet und kommt gelegentlich verwildert vor.[2]
Persicaria perfoliata(L.) H.Gross (Syn.: Polygonum perfoliatumL.): Sie ist in Asien, Neuguinea beheimatet und ein Neophyt in Nordamerika.
Persicaria posumbu(Buch.-Ham. ex D.Don) H.Gross (Syn.: Polygonum posumbuBuch.-Ham. ex D.Don): Sie ist in Asien verbreitet.
Persicaria salarkhanii (Hassan Md. Abul Hassan) (Syn.: Ampelygona salarkhanii): Ein Endemit des östlichen Bangladesch.
Persicaria senegalensis(Meisn.) Soják (Syn.: Polygonum senegalensisMeisn.): Sie ist in Afrika verbreitet.
Färber-Knöterich (Persicaria tinctoria(W.T.Aiton) Spach, Syn.: Polygonum tinctoriumW.T.Aiton): Er ist in Osteuropa und Asien verbreitet.
Persicaria virginiana(L.) Gaertn. (Syn.: Polygonum virginianumL.): Sie ist in Nordamerika und in Mexiko verbreitet.
Quellen
Harold R. Hinds, Craig C. Freeman: Persicaria – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 5 – Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 2, Oxford University Press, New York und Oxford, 2005. ISBN 0-19-522211-3 (Abschnitte Beschreibung und Gattungsname)
Mohammad Qaiser: Polygonaceae in der Flora of Pakistan, Volume 205, University of Karachi, Department of Botany, Missouri Botanical Press, Karachi und St. Louis, 2001: Persicaria bei Tropicos.org. des Missouri Botanical Garden. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
↑Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 150 (Persicaria).
↑ abcdePersicaria im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. Dezember 2013.