Am 5. März 1823 hob die preußische Regierung das katholische Kloster auf. Seit 1824 ist die Kirche Kathedrale des Bistums Kulm, seit 1992 Bistum Pelplin. Im Jahr 1829 erhielt das Priesterseminar aus Culm im ehemaligen Klostergebäude seinen neuen Sitz, später auch ein bischöfliches Gymnasium. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Teile der Gebäude zugunsten von Neubauten für das Priesterseminar abgerissen. Papst Paul VI. erhob 1965 die Kirche in den Rang einer Basilica minor.[2] 2014 wurde die Anlage zum Pomnik historii (Geschichtsdenkmal) erklärt.
Die Kirche und Teile der Klosteranlage sind zu besichtigen, in einem Gebäude befindet sich weiterhin das Priesterseminar.
Im Jahr 1289 begann der Bau der Kirche im Stil der Backsteingotik (Länge 80 m, Höhe 26 m). Die Kirche war 1323 fertiggestellt, die Gewölbe jedoch erst 1557. Sie ist eine kreuzförmige, dreischiffige Basilika auf fast symmetrischem Grundriss, auf halber Länge durch ein zweischiffiges Querhaus geteilt. Der Chor ist gerade geschlossen. Über der Vierung thront ein barockerDachreiter.
Innenausstattung
Die von 1894 bis 1899 restaurierte Ausstattung (Kanzel 1682, Orgel 1677 bis 1680, der große Hauptaltar 1623 bis 1628, Altar- und andere Gemälde von Andreas Stech) entstammt überwiegend der Barockzeit (weitere Angaben im Ortsartikel Pelplin).
Die Seitenorgel über dem Südeingang befindet sich in einem Prospekt von 1677/80, der zu den ältesten erhaltenen in Polen zählt. Das Instrument wurde 2003 nach historischen Vorlagen rekonstruiert. Die Hauptorgel baute 1844/45 Carl August Buchholz aus Berlin. Sie gehört nach Erweiterungen mit 72 Registern zu den größten im nördlichen Polen.
Das wertvolle vierstimmige Geläut im Dachreiter ist komplett historisch.
Die Klausurgebäude liegen südlich der Kirche. Die Nordostecke des Kreuzgangs beansprucht das südwestliche Joch des südlichen Querschiffs.
In einem Gebäude befindet sich das katholische Priesterseminar Pelplin, in dessen Bibliothek sich eine der 49 noch existierenden Exemplare der Gutenberg-Bibel befindet.
Ernst Strehlke: Doberan und Neu-Doberan (Pelplin). In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 34., 1869. S. 20–54, mit Urkundentexten
Überblicksdarstellungen
Günther Binding, Matthias Untermann: Kleine Kunstgeschichte der mittelalterlichen Ordensbaukunst in Deutschland. 3. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2001, ISBN 3-8062-1563-4, S. 222, mit Plan
Hanna Faryna-Paszkiewicz, Małgorzata Omilanowska, Robert Pasieczny: Atlas zabytków architektury w Polsce. Wydawnictwo Naukowe PWN, Warszawa 2001, ISBN 83-01-13478-X, S. 44.
Michael Antoni: Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler: West- und Ostpreußen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1993, ISBN 3-422-03025-5, S. 469–473, mit Plan
Ambrosius Schneider: Lexikale Übersicht der Männerklöster der Cistercienser im deutschen Sprach- und Kulturraum. In: Ambrosius Schneider, Adam Wienand, Wolfgang Bickel, Ernst Coester (Hrsg.): Die Cistercienser, Geschichte – Geist – Kunst. 3. Auflage. Wienand Verlag, Köln 1986, ISBN 3-87909-132-3, S. 683.
Dehio/Gall: Deutschordensland Preußen. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1952, S. 54–57.
Franz Winter: Die Cistercienser des nordöstlichen Deutschlands. Ein Beitrag zur Kirchen- und Culturgeschichte des deutschen Mittelalters. Band 2: Vom Auftreten der Bettelorden bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. Gotha 1871, S. 260–265. Google