Klaus RoehlerKlaus Roehler (* 25. Oktober 1929 in Königsee; † 9. Februar 2000 in Darmstadt) war ein deutscher Schriftsteller und Lektor. LebenKlaus Roehler siedelte mit 18 Jahren aus Thüringen nach Westdeutschland über, arbeitete als Porzellandreher und studierte 1955–57 Geschichte und Philosophie in Erlangen. 1958 heiratete er die Schriftstellerin Gisela Elsner. Die Ehe wurde 1963 geschieden. Der gemeinsame Sohn Oskar Roehler hat sich später als Filmregisseur mit dem Leben seiner Mutter (Die Unberührbare, 2000) und im autobiographischen Roman Herkunft (2013)[1] sowie dem Film Quellen des Lebens (2013) mit seinen Eltern auseinandergesetzt. Sein Sohn warf ihm im Rückblick vor, ein „als Linker verkleideter Nazi“ gewesen zu sein, der von seiner Zeit in der Hitlerjugend geschwärmt habe.[2] Klaus Roehler gab 1955 sein literarisches Debüt auf der Jahrestagung der Gruppe 47, veröffentlichte 1958 sein erstes Buch Die Würde der Nacht und galt seitdem als vielversprechender Autor. Es erschienen die Erzählbände Ein angeschwärzter Mann und andere Geschichten (1966), Ein Blick in die Zukunft jetzt gleich, im Oktober (1978) und Achtung Abgrund (1985). Ein umfangreicher Roman mit dem Titel Samok,[3] an dem er im letzten Lebensjahrzehnt gearbeitet hatte, blieb unvollendet. Anhaltende Bedeutung gewann Klaus Roehler, der laut Klaus Siblewski „in mehr als 30 Jahren der stilsicherste Lektor der Nachkriegszeit geworden war“, durch seine Arbeit an den Texten anderer, die Förderung neuer Talente, den Aufbau eines modernen Literaturprogramms im Luchterhand Verlag, für den er zunächst in Berlin tätig war. Dort engagierte er sich auch während des Bundestagswahlkampfes 1965 im „Wahlkontor deutscher Schriftsteller“ für die SPD unter Willy Brandt. Zusammen mit Hans Magnus Enzensberger und Rainer Nitsche gab er die dreibändige Materialsammlung Klassenbuch. Ein Lesebuch zu den Klassenkämpfen in Deutschland heraus, einen „radikaldemokratischen Eintrag ins Lesebuch der damaligen Oberstufe“ (Lothar Müller). Von 1973 bis zu seinem Tod lebte Klaus Roehler in Darmstadt. Als literarische Figur wurde er die Hauptperson im Roman Ohne Paul (2008) von Brigitte Burmeister.[4] Werke
Herausgaben
Einzelnachweise
Literatur
Weblinks
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