Das heutige Verdainė liegt einen Kilometer östlich der einstigen Kreisstadt Šilutė(Heydekrug) an der litauischen Nationalstraße KK 141, die von Klaipėda(Memel) nach Kaunas führt. Die nächste Bahnstation ist Šilutė an der – augenblicklich nicht betriebenen – Bahnstrecke Sowetsk–Klaipėda(Tilsit–Memel).
Kirchengebäude
Der 1847 errichtete Ziegelbau mit kleinem Giebelturm[1] lag an der Hauptdurchgangsstraße und wirkte in seiner Gestalt unscheinbar. Innen war die Kirche in drei Schiffe unterteilt und mit einer bemalten Flachdecke überzogen. An drei Wänden waren Emporen angebracht.
Der neugotischeAltaraufsatz zeigte im Hauptbild „Christus segnet Brot und Wein“. Die Kanzel stand links im vorderen Altarraum.
Über dem Altarraum war eine Inschrift mit dem Bibelwort: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende zu sehen, außerdem Bilder der beiden ReformatorenMartin Luthers und Philipp Melanchthons.
Das Geläut der Kirche bestand aus zwei Glocken, die in einem besonderen Glockenhaus untergebracht waren.
Das im Krieg nur unwesentlich beschädigte Gebäude wurde zu Sowjetzeiten zu einer Fabrikhalle umgewandelt und nicht mehr zu gottesdienstlichen Zwecken genutzt.
Kirchengemeinde
Bereits im Mittelalter gab es in Werden eine Kirche[2], an der seit 1588 evangelische Geistliche bezeugt sind. Eine evangelische Kirchengemeinde in Werden wurde offiziell im Jahre 1621 gegründet[3]. Der Inhaber der zweiten Pfarrstelle war ab 1888 für den Bezirk der später errichteten Kirche Heydekrug (heute litauisch: Šilutė) zuständig. Im Jahre 1913 wurde die Kirche Heydekrug verselbständigt, erst 1939 wurden beide Kirchen wieder vereinigt.