KinderklavierDas Kinderklavier, auch Toy piano oder Spielzeugklavier genannt, ist ein Musikinstrument (ursprünglich als Spielzeug gedacht), bei dem Stahlstäbe über eine Klaviatur mit kleinen Klötzchen aus Holz oder Kunststoff angeschlagen werden. Eine Dämpfung der Töne gibt es meistens nicht. Bauform und SpielweiseKinderklaviere haben die Form von Klavieren oder von Flügeln. Der Tonumfang beträgt je nach Modell zwischen wenigen Tönen und vier Oktaven. Die Töne der Instrumente resp. der Klaviatur entsprechen nicht immer den tatsächlich erklingenden Tonhöhen, wenn etwa bei Anschlag der Taste c ein f erklingt. Die meisten der heute gebräuchlichen Instrumente sind chromatisch ausgelegt; gelegentlich finden sich aber auch diatonische Formen mit aufgemalten schwarzen Tasten. Abhängig vom Hersteller gibt es große Unterschiede im Klang, der Mechanik, dem Aussehen und der Verarbeitungsqualität. Bekannte Hersteller sind Schoenhut (seit 1872) und Jaymar (inzwischen von Schoenhut gekauft). Beide Unternehmen befinden sich in den USA. In Deutschland werden Kinderklaviere von der Firma Goldon hergestellt, in Frankreich bis 1970 von Michelsonne. Lange Zeit blieb das Kinderklavier von Komponisten unbeachtet. 1948 schrieb John Cage seine Suite for Toy piano, die sich seitdem bis heute in der Neuen Musik großer Beliebtheit erfreut, häufig aufgeführt wird, und andere zu weiteren Werken für Toy Piano inspiriert hat.[1] Ursprünglich wurde sie als Musik für ein Tanztheater Merce Cunninghams verwendet.[2] Kompositionen für Kinderklavier gibt es unter anderem von John Cage, Carlos Cruz de Castro, Ratko Delorko, Oscar van Dillen, Michael Denhoff, Karlheinz Essl, Dai Fujikura, Harold Gramatges, Margarete Huber, Shigeru Kan-no, Andreas Kunstein, Bernd Wiesemann und Julia Wolfe. In Ensemblekompositionen haben z. B. George Crumb, Moritz Eggert, David Graham und Aaron Jay Kernis das Kinderklavier eingesetzt. Auf Kinderklavier spezialisierte Pianisten, zumeist in der Neuen Musik tätig, sind z. B. Bernd Wiesemann[3], Margaret Leng Tan, Isabel Ettenauer[4], Phyllis Chen, Wendy Mae Chambers, Fidan Aghayeva-Edler[5] und Eva Meitner[6]. Der seit Mitte der 1970er-Jahre das Kinderklavier einsetzende Bernd Wiesemann veröffentlichte 1994 eine CD mit ausschließlich Werken für Kinderklavier. Schroeder aus dem Comicstrip Peanuts ist ein leidenschaftlicher Kinderklavierspieler. Sein Instrument ist diatonisch, was in einem Strip zu der Frage führt, wie er denn perfekt Beethoven spielen könne, wenn die schwarzen Tasten nur aufgemalt seien. 2005 riefen Matt Malsky und David Claman The Extensible Toy Piano Project aus, einen internationalen Kompositionswettbewerb, zu dem sie Kinderklavier-Samples in hervorragender Qualität produzierten und zum freien Herunterladen auf einer Website zur Verfügung stellten.[7] Kinderklaviere tauchen öfters an prominenter Stelle auf bei Von Magnet und Bernd Friedmann. Mike Langlie ist ein amerikanischer Komponist, der unter dem Namen Twink viele Alben veröffentlicht hat, die fast ausschließlich mit Kinderklavier und anderen Spielzeuginstrumenten arbeiten. Kompositionen für Kinderklavier1948
1960
1965
1970
1980
1983
1987
1988
1992
1993
1994
1996
2001
2002
2003
2004
2005
2006/2007
2008
2010
2012
2013
2014
2019
2020
2021
Datum nicht bekannt
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
|