Kim Hyeon-woo begann als Jugendlicher im Alter von 9 Jahren mit Judo und wechselte mit 12 Jahren im Jahre 2000 zum Ringen. Er ist Mitglied des Ringerclubs der Gangwon High-School. Sein Trainer ist Park Chi-ho. Bei einer Größe von 1,74 Metern ringt er im Leichtgewicht, der Gewichtsklasse bis 66 kg Körpergewicht. Er startet nur im griechisch-römischen Stil.
Bei den Senioren wurde er erst wieder im Jahre 2010 bei internationalen Meisterschaften eingesetzt. Er wurde dabei in New Delhi Asienmeister vor Aibek Jensechanow aus Kasachstan. Im gleichen Jahr startete er auch erstmals bei der Weltmeisterschaft in Moskau, kam dort aber nur auf den 8. Platz. Er schied dort nach einer Niederlage gegen Tamas Lörincz nach der 4. Runde aus. Auch bei den Asien-Spielen 2010 in Guangzhou kam er über einen 7. Platz nicht hinaus. Sieger wurde dort Saeid Mourad Abdvali aus dem Iran.
Den größten Erfolg in seiner bisherigen Laufbahn erkämpfte sich Kim Hyeon-wwo dann bei den Olympischen Spielen in London. Er holte sich dort im Leichtgewicht mit Siegen über Hovhannes Warderesjan, Armenien, Edgaras Venckaitis, Steeve Guénot aus Frankreich, dem Olympiasieger von 2008 und seinem alten Konkurrenten Tamas Lörincz die Goldmedaille. Im April 2013 wurde er in New Delhi Asienmeister im Weltergewicht, in das er Anfang des Jahres gewechselt war. Im Finale besiegte er dabei Hadi Alizadeh Pournia aus dem Iran. Auch bei der Weltmeisterschaft 2013 in Budapest trat er in dieser Gewichtsklasse an. Er besiegte dort Richard Rigo, Slowakei, Yang Bin, China, Veli-Kari Suominen, Finnland und Emrah Kus, Türkei. Im Finale kam es dann zum Duell der beiden Olympiasieger von 2012 Kim Hyeon-woo (Leichtgewicht) und Roman Wlassow, Russland (Weltergewicht). In diesem Duell zweier Spitzenathleten setzte sich Kim knapp durch und wurde damit Weltmeister.
Im April 2014 gewann Kim Hyeon-woo in Almaty in der neuen Gewichtsklasse bis 75 kg Körpergewicht wieder Asienmeister. Er verwies dabei Takehiro Kanakubo aus Japan, Ex-Weltmeister Saeid Murad Abdvali und Yang Bin aus China auf die Plätze. Im Mai 2014 vertrat er die südkoreanischen Farben beim Mannschafts-Welt-Cup in Teheran, bei dem die Mannschaft des Iran vor Russland und Aserbaidschan siegte. Die südkoreanische Mannschaft belegte den 6. Platz. Kim Hyeon-woo besiegte dabei Karapet Tschaljan, Armenien, Hadi Alizadehpournia, Iran, Elwin Mursalijew, Aserbaidschan und Furkan Bayrak, Türkei.
Im September 2014 siegte Kim Hyeon-woo bei den Asien-Spielen in Incheon/Südkorea. Er verwies dabei im Weltergewicht Takehiro Kanakubo, Japan, Dosschan Kartikow, Kasachstan und Payam Abdeh Saleh Bouyeri Payani, Iran, auf die Plätze. Wegen der Teilnahme an diesen Spielen verzichtete er 2014 auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft.
Im Mai 2015 wurde er in Doha wieder Asienmeister im Weltergewicht vor Atabek Asisbekow, Kirgisistan, Dilschod Turdijew, Usbekistan und Payam Abdeh Saleh Bouyeri Payani. Im September 2015 war er bei der Weltmeisterschaft in Las Vegas am Start. In der Gewichtsklasse bis 75 kg siegte er dort zunächst über Jonas Bossert aus der Schweiz und Viktor Nemes aus Serbien, unterlag dann aber etwas überraschend gegen Dosschan Kartikow aus Kasachstan. Da dieser das Finale nicht erreichte, schied Kim Hyeon-woo aus und belegte nur den 10. Platz.
Im März 2016 holte Kim Hyeon-woo mit einem Sieg beim Olympia-Qualifikations-Turnier in Astana das bei der Weltmeisterschaft 2015 wegen seines 10. Platzes verfehlte Startrecht bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nach. In Rio traf er gleich in seinem ersten Kampf auf seinen alten Rivalen Roman Wlassow, gegen den er knapp nach Punkten verlor. In der Trostrunde besiegte er dann Yang Bin aus China und Bozo Starcevic aus Kroatien und sicherte sich dadurch noch eine Bronzemedaille.
Kim setzte seine Laufbahn nach den Olympischen Spielen 2016 fort. Im August 2017 nahm er an der Weltmeisterschaft in Paris in der Gewichtsklasse bis 75 kr teil. nach zwei Siegen unterlag er dort gegen Tamás Lőrincz aus Ungarn und schied aus, da Lörincz das Finale nicht erreichte. Er belegte damit den 7. Platz.
2018 war Kim Hyeon-woo wieder erfolgreicher. Bei den Asienspielen in Jakarta gewann er im August in der neuen Gewichtsklasse bis 77 kg eine Bronzemedaille. Die gleiche Medaille sicherte er sich auch im Oktober 2018 bei der Weltmeisterschaft in Budapest. Nach gewonnenen Kämpfen gegen Karapet Chaljan, Armenien, Bozo Starcevic, Kroatien und Fatih Cengiz, Türkei, verlor er im Halbfinale wieder gegen Tamás Lőrincz. In der Trostrunde sicherte er sich aber mit einem Sieg über Bilan Nalgijew aus Usbekistan eine Bronzemedaille.
Im April 2019 wurde Kim Hyeon-woo in Xi’an/China in der Gewichtsklasse bis 77 kg zum fünften Male Asienmeister. Im Finale besiegte er dabei Gurpreet Singh aus Indien.
Internationale Erfolge
Jahr
Platz
Wettbewerb
Gewichtsklasse
Ergebnisse
2003
1.
Asiatische Junioren-Meisterschaft (Cadets) in Feng Yuang City/Taiwan
nach Siegen über Karapet Chaljan, Armenien, Bozo Starcevic und Fatih Cengiz, einer Niederlage gegen Tamás Lőrincz und einem Sieg über Bilan Nalgijew, Usbekistan
2018
1.
„Bolat-Turlychanow“-Memorial in Alma-Ata
bis 77 kg
vor Dimitri Petaikin und Irakli Kalandija, beide Russland und Schasulan Maratow, Kasachstan
2019
3.
Großer Preis von Zagreb
bis 77 kg
hinter Bozo Starcevic und Yunus Emre Basar, Türkei
2019
3.
Großer Preis von Ungarn in Győr
bis 77 kg
hinter Viktor Nemes, Serbien und Dimitri Pyschkow, Ukraine
2019
1.
Asienmeisterschaft in Xi’an/China
bis 77 kg
vor Gurpreet Singh, Indien, Tamerlan Schadukajew, Kasachstan und Mohammadali Abdolhamid Geraei
2019
1.
Sassari City Matteo Pellicone Memorial
bis 77 kg
vor Zoltan Levai, Ungarn, Georgios Prevolarakis, Griechenland und Tamás Lőrincz
Erläuterungen
alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil
OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft
Leichtgewicht, Gewichtsklasse bis 66 kg, Weltergewicht, bis 74 kg Körpergewicht (bis 31. Dezember 2013); seit 1. Januar 2014 gilt eine neue Gewichtsklasseneinteilung durch den Internationalen Ringerverband FILA, die durch die Nachfolge-Organisation UWW (United World Wrestling) seither schon wieder zweimal geändert wurde, so dass eine Benennung der Gewichtsklassen mit Namen, so wie es seit Bestehens des Ringens üblich war, nicht mehr möglich ist
Ringer-Welt-Verband FILA 2014 umbenannt in UWW (United World Wrestling)
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt. Dies ist die übliche Reihenfolge im Koreanischen. Kim ist hier somit der Familienname, Heon-woo ist der Vorname.