Karl Wendling (Violinist)Jakob Carl (Karl) Wendling (* 10. August 1875 in Straßburg; † 27. März 1962 in Stuttgart-Untertürkheim) war ein deutscher Geiger und Musikpädagoge. LebenErsten Unterricht erhielt Wendling durch seinen älteren Bruder, der auch Geige spielte. Er studierte dann von 1885 bis 1894 am Straßburger Conservatorium für Musik Geige bei Heinrich Schuster und Florián Zajíc sowie Komposition bei Carl Somborn, anschließend von 1894 bis 1899 an der Berliner Hochschule für Musik bei Carl Halir und Joseph Joachim. Von 1899 bis 1903 war Wendling erster Konzertmeister der Meininger Hofkapelle und von 1903 bis 1920 ebenfalls erster Konzertmeister im Orchester des königlichen Hoftheaters von Stuttgart. Daneben war er Konzertmeister während der Festspielzeiten 1902, 1904 und 1906 bei den Bayreuther Festspielen, 1903 und 1904 an der Londoner Covent Garden Opera unter Hans Richter[1] und in der Spielzeit 1907/08 des Boston Symphony Orchestras unter Karl Muck. Von 1909 bis 1945 lehrte Wendling an der Württembergischen Hochschule für Musik, der er von 1929 bis zu seiner Pensionierung 1940 auch als Direktor vorstand. 1907 wurde ihm der Titel Kammervirtuose, 1910 der Professorentitel verliehen. Am 1. Mai 1933 wurde er Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 3.229.295), weitere politische Aktivitäten sind nicht nachgewiesen[2]. Max Reger widmete Wendling mehrere Werke, darunter sein letztes, das Klarinettenquintett A-Dur, op. 146. Mit seiner Ehefrau Mart(h)a Ortmayer hatte Wendling zwei Kinder: Richard (* 1902) und Andrea (1903–1968). Die Tochter, Professor Andrea Steffen-Wendling, wurde Geigerin und lehrte von 1946 bis 1968 ebenfalls an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart[3]. Wendling-QuartettVon 1911 bis 1944 leitete Wendling ein angesehenes Streichquartett, das Wendling-Quartett, mit dem er bei zahlreichen Konzerten sehr erfolgreich auftrat. Mitglieder waren Hans Michaelis, später Hermann Hubl (2. Violine), Philipp Neeter, später Ludwig Natterer (Bratsche) und Alfred Saal (Violoncello). Das Quartett konzertierte in Deutschland, Niederlande, Italien, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien, der Tschechoslowakei sowie in Nord- und Südamerika[4]. TondokumenteErste Aufnahmen mit dem Wendling-Quartett datieren von 1919. Die Deutsche Grammophon-Gesellschaft nahm in Stuttgart einzelne Sätze aus Streichquartetten von Beethoven, Dittersdorf, Haydn, Mozart und Schubert auf. Ehrungen
Literatur
Einzelnachweise
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