Karl-Bittel-ParkDer Karl-Bittel-Park (auch Pfrimmpark) ist ein etwa 6,5 Hektar großer Volkspark in Worms. Der Park ist ein Kulturdenkmal.[1] GeographieDer Karl-Bittel-Park liegt zwischen den Stadtteilen Pfiffligheim und Hochheim, zwischen Rietschelstraße, Buschgasse, Park-, Donnersberg- und Nievergoltstraße. Er wird in West-Ost-Richtung von der Pfrimm durchflossen, einem linksseitigen, westlichen Nebenfluss des Rheins. GeschichteDie IdeeDer Park beruht auf der Initiative von Karl Bittel (1840–1911), der mehrere Jahrzehnte in Hoboken (New Jersey) bei New York und Paris gelebt und dort die Lederfabrik von Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim vertreten hatte. Seit seinen Auslandsaufenthalten nannte er sich selbst auch „Charles Bittel“. Nach seiner Rückkehr nach Worms verfolgte er ab etwa 1891 das Projekt, im Westen der Stadt ein Villen-Viertel zu entwickeln – ein damals in vielen größeren Städten des Deutschen Reichs zu beobachtender Trend. Er versicherte sich dazu der Unterstützung weiterer Interessenten und von Oberbürgermeister Wilhelm Küchler. Zu einem solchen Villenviertel gehörte oft auch ein öffentlicher Park.[2] Als ein geeignetes Gelände wählte Bittel das damals weitgehend unbebaute Tal der Pfrimm und anliegende Areale im Bereich der „Rödergewann“. Die Umsetzung des Projekts war aus mehreren Gründen schwierig und lief deshalb schleppend an: Die Grundstücke musste Bittel zunächst kaufen. Pfiffligheim und Hochheim (beide 1898 nach Worms eingemeindet) waren zu Beginn des Projektes noch selbständige Gemeinden und hatten daran weit weniger Interesse als Worms. So dauerte es bis 1897, bevor die Arbeiten zur Anlage des Parks beginnen konnten. Von Anfang an beabsichtigte Karl Bittel den Park nach dessen Vollendung der Stadt zu übereignen. Vorgesehen war dabei, dass die Kosten, den Park anzulegen, erstattet werden sollten, die Grundstücke wollte er der Stadt schenken.[3] Der ParkDer Park entstand als englischer Landschaftsgarten 1897/98 unter der technischen Leitung des städtischen Ingenieurs Karl Völzing, der Entwurf stammte wahrscheinlich von Karl Bittel selbst.[4] Die bestehende Landschaft wurde nachmodelliert, wozu 14.000 m³ Erdreich bewegt wurden.[5] Es dauerte dann aber noch bis 1908, bevor die Stadt den Park übernahm.[6] 1932 wurde der Park zu Ehren seines Planers und Finanziers in Karl-Bittel-Park umbenannt.[7] Er wird aber im Volksmund und teils auch auf Landkarten und Stadtplänen weiterhin als Pfrimmpark bezeichnet. 1947 wurde ein Teil des Wegenetzes im Park begradigt.[8] Im Ostteil des Parks lag ein in die Landschaft eingepasster Teich, mit dessen Wasserhaltung es von Anfang an Probleme gab, da die vom Wasserstand der Pfrimm abhängig war, der Fluss aber zu oft zu wenig Wasser führte. Der Weiher wurde zunächst 1956 durch ein Plantschbecken für Kinder ersetzt. In den 1980er Jahren entstand hier eine Sandspielfläche[9] und bei der letzten Restaurierung des Parks eine Rasenfläche. Der Park wurde ab 2006 in insgesamt zehn Phasen aufgrund eines Parkpflegewerks unter gartendenkmalpflegerischen Aspekten saniert. Nur einmal wurde der Park nachhaltig beeinträchtigt, als an seinem östlichen Ende in den 1970er Jahren die Pfrimmbrücke für die Nievergoltstraße, die Pfiffligheim und Hochheim verbindet, errichtet wurde. Dazu musste auch ein Bogen des Flusses begradigt werden und es wurde eine Staustufe eingebaut.[10] Diese technischen Einbauten bilden heute auch den Hintergrund für das „Ochsenklavier“ (s. u.). Bauten in Bezug auf den ParkMehrere Sichtachsen verbinden den Park mit der angrenzenden Bebauung, insbesondere mit den von Bittel finanzierten Gebäuden in Donnersberg- und Parkstraße um den Haupteingang des Parks. Weitere Achsen verknüpfen die Architekturelemente des Parks miteinander. Bauten am Park
Alle diese Gebäude sind Kulturdenkmäler.[15] Bauten im ParkZahlreiche Wege, die teils entlang der Pfrimm über die Parkgrenzen hinaus bis nach Pfeddersheim und Neuhausen führen, verlaufen durch den Park. Durch den Park verläuft auch ein Abschnitt des vom Heimatverein Worms-Pfiffligheim e. V. angelegten Rundwegs zu den Pfiffligheimer Sehenswürdigkeiten.
Literatur
WeblinksCommons: Karl-Bittel-Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Anmerkungen
Einzelnachweise
Koordinaten: 49° 38′ 10,5″ N, 8° 20′ 8,5″ O |