Vor dem Krieg etablierte sie sich am „Deutschen Theater“, danach wurde sie eine bekannte Schauspielerin an den Staatlichen Bühnen Berlins (Schillertheater, Schlossparktheater und Hebbeltheater). Sie spielte von 1924 bis 1967 an den verschiedensten Berliner Bühnen, am Deutschen Theater, an der Komödie am Kurfürstendamm, an der Tribüne in Berlin, am Renaissance-Theater und am Schlossparktheater, sie gab außerdem Gastspiele in Wien und Salzburg. Gelegentlich zeigte sich die Charakterdarstellerin auch im Film, sie gastierte z. B. 1948 in zwei DEFA-Streifen, verkörperte hier u. a. die einfühlsame Gattin des jüdischen Geschäftsmannes Blum im Justizdrama Affaire Blum.
Tilla Durieux charakterisierte sie einst als „begabte Schauspielerin, die aber nicht alle Tassen im Schrank hat“. Dementsprechend sahen ihre Rollen aus, die kapriziöse Schulmeistersfrau in Dylan Thomas’ Unter dem Milchwald, die Mutter in August StrindbergsTraumspiel, sowie diverse intrigante Salondamen und verschrobene Jungfern.
Karin Evans war seit 1931 mit dem Maler Wolf Hoffmann (1898–1979) verheiratet. Sie zog mit ihm 1946 in der Künstlerkolonie Berlin, wo sie bis zu ihrem Tod lebte, und organisierte Ausstellungen von Bildern ihres Mannes.
Im Alter von 96 Jahren starb Karin Evans 2004 in Berlin. Sie wurde neben ihrem Mann auf dem Friedhof Dahlem beigesetzt (Feld 010-12).[2]
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 589.