Kameradschaftsehe (Film)
Kameradschaftsehe ist ein deutsch-tschechoslowakischer Stummfilm mit Ernst Verebes und Olaf Fjord in zwei Hauptrollen. HandlungAnhand von zwei Beziehungen wird das Problem der Kameradschaftsehe, also der von rein praktischen und nicht emotionalen Beweggründen bestimmte Eheschließung, mit all seinen Für und Wider thematisiert. Die vier Protagonisten sind hier der Student Erich Helmholz und seine Frau Elli, eine Näherin, beide ein freudestrahlendes Ehe- aber doch auch Nicht-Liebespaar, und die aus bestem „Stall“ stammende Konsultochter Maria, die sich in ihrer Ahnungslosigkeit erst von einem x-beliebigen Mann schwängern lässt (ohne dass sie es selbst so recht versteht, wie das passieren konnte) und dann auf Druck ihrer entsetzten Eltern eine Kameradschaftsehe mit einem anderen Mann, mit glänzender Berufsperspektive, eingeht. Obwohl beim zweiten Kameradschaftsehepaar eigentlich eine Katastrophe programmiert scheint, lässt der allenthalben überquellende gute Wille aller Beteiligten die Geschichte anders enden. Oder wie Kritikerin Lucy von Jacobi es am 11. Mai 1929 in Tempo ironisch formulierte: “Tragödie, die gut ausgeht, weil es sich um lauter triefend edle Menschen handelt.” ProduktionsnotizenKameradschaftsehe entstand im Dezember 1928 im A-B-Atelier von Vinohrady bei Prag. Der Film passierte die deutsche Zensur am 18. Januar 1929 und erlebte am 30. März desselben Jahres in Nürnberg seine Deutschlandpremiere. Die Berliner Erstaufführung fand am 10. Mai 1929 im Primus-Palast statt. In Prag lief der Streifen am 2. August desselben Jahres an. Die Länge des mit Jugendverbot belegten Neunakters betrug 2750 Meter. KritikenDer Film wurde von der Filmkritik einhellig verrissen. Nachfolgend drei Beispiele:
– Georg F. Salmony in B.Z. am Mittag Nr. 126 vom 11. Mai 1929
– Hanns Horkheimer im Berliner Tageblatt Nr. 221 vom 12. Mai 1929
– Die Lichtspielbühne, Aussig Nr. 7 vom 7. Juli 1929 Weblinks |