Kai Bumann (* 16. August 1961[1] in Berlin; † 2. Juni 2022[1] in Nowy Targ) war ein deutscher Dirigent.
Werdegang
Kai Bumann studierte an der Hochschule der Künste Berlin[2] und war anschließend als Korrepetitor ab 1986 in Trier und ab 1988 in Freiburg tätig.[3] 1989 wurde er 1. Kapellmeister am Landestheater Detmold und übernahm 1992/93 die Position des kommissarischen Generalmusikdirektors.[3] 1996/97 wirkte er als 1. Kapellmeister am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.[4]
Bereits früh pflegte er eine intensive Konzerttätigkeit in Polen, verbunden mit regelmäßigen Auftritten in zahlreichen großen Städten.[4] 1997 wurde er zum Chefdirigenten der Staatsoper Krakau ernannt.[3] 1998 folgte sein Debüt an der Deutschen Oper Berlin.[3] Im selben Jahr wurde er Dirigent und künstlerischer Leiter des Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchesters.[3]
Bumann übernahm von 2003 bis 2013 die musikalische Leitung der Warschauer Kammeroper[3] und leitete zudem von 2008 bis 2012 als Chefdirigent und künstlerischer Direktor die Baltische Philharmonie in Danzig.[3] Von 2013 bis 2016 war er erster Gastdirigent der Philharmonie Łódź.[5][6]
Ab Beginn der Saison 2015/16 war er Chefdirigent der beiden Orchester der Philharmonie von Bromberg[2] und unterrichtete außerdem als Professor für Dirigieren an der Musikakademie Danzig.[7]
Befreundet mit vielen Vertretern des polnischen Kulturlebens, leitete er u. a. die Uraufführung von Krzysztof Pendereckis Lacrimosa No. 2,[8] eines der letzten vollendeten Werke des Komponisten.
Kai Bumann starb unerwartet am Morgen des 2. Juni 2022 im Alter von 60 Jahren.[9]
Auszeichnungen
Diskografie (Auswahl)
- 2006: Béla Bartók, Bratschenkonzert, Peter Mieg, Triple concerto dans le gôut italien, Antonín Dvořák, 8. Sinfonie; Lea Boesch (Viola), Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester
- 2008: Feliks Janiewicz, Violinkonzerte Nr. 3 und 5; Zbigniew Pilch (Violine), Musicae Antiquae Collegium Varsoviense; TAKT PMC 057
- 2016: Gustav Mahler, 9. Sinfonie; Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester. (Konzertmitschnitt auf youtube)
- 2017: Przeboje 55-lecia (Werke von J. S. Bach und W. A. Mozart); Helena Bregar (Sopran), Tomasz Gluska (Trompete), Kammerorchester Capella Bydgostiensis; DUX 1427
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Traueranzeigen von Kai Bumann | trauer.nzz.ch. Abgerufen am 13. Juni 2022 (deutsch).
- ↑ a b Kai Bumann – dyrygent. In: filharmonia.bydgoszcz.pl. 17. Mai 2016, abgerufen am 3. Juni 2022 (polnisch).
- ↑ a b c d e f g h Kai Bumann: Dirigent und künstlerische Leitung. In: sjso.ch. 3. Juni 2022, abgerufen am 21. September 2020.
- ↑ a b Kai Bumann: Biography. In: philharmonia.spb.ru. Abgerufen am 21. September 2020 (englisch).
- ↑ Koncert symfoniczny: Koncert pożegnalny Kaia Bumanna. In: Filharmonia Łódzka. Abgerufen am 21. September 2020 (polnisch).
- ↑ Łukasz Kaczyński: Filharmonia Łódzka: „rezydujący“ artyści i dyrygent w nowej roli. In: Dzienniklodzki.pl. 20. Juni 2019, archiviert vom Original am 20. Juni 2019; abgerufen am 21. September 2020 (polnisch).
- ↑ dr hab. Kai Bumann, prof. AM. In: amuz.gda.pl. 2019, abgerufen am 3. Juni 2022 (polnisch).
- ↑ Krzysztof Penderecki (1933–2020): Lacrimosa no. 2 (2018). In: ircam.fr. Abgerufen am 3. Juni 2022 (französisch).
- ↑ Ewa Palińska: Zmarł Kai Bumann – były dyrektor artystyczny Polskiej Filharmonii Bałtyckiej. In: trojmiasto.pl. 2. Juni 2022, abgerufen am 3. Juni 2022 (polnisch).