Kabinett OrlandoDas Kabinett Orlando regierte das Königreich Italien vom 30. Oktober 1917 bis zum 23. Juni 1919. Es löste das Kabinett Boselli ab und wurde von Ministerpräsident Vittorio Emanuele Orlando angeführt. Entstehung und EntwicklungDas Kabinett Orlando war das 52. Kabinett des Königreiches und ein Jahr, sieben Monate und 24 Tage im Amt. Nachdem König Viktor Emanuel III. Orlando bereits am 29. Oktober 1917 zum Ministerpräsidenten ernannt hatte, wurden die Minister erst am Tag darauf vereidigt.[1] Das erneut von einer breiten parlamentarischen Mehrheit getragene Kabinett, richtete sein Augenmerk nach der verheerenden Niederlage der italienischen Armee in der Zwölften Isonzoschlacht vollständig auf die militärischen und zivilen Kriegsanstrengungen, die von Orlando mit patriotischen Parlamentsdebatten angeheizt wurden.[2] Zu dem Zweck entstanden auch das Ministerium für Kriegsfürsorge und Kriegsrente sowie das Ministerium für Lebensmittelversorgung und -verbrauch. Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands von Villa Giusti am 3. November 1918, der den Zerfall Österreich-Ungarns besiegelte, wurde ein weiteres Ministerium für den „Wiederaufbau der vom Feind befreiten Gebiete“ eingerichtet. Auf der ab Januar 1919 tagenden Pariser Friedenskonferenz konnte sich die von Orlando und seinem Außenminister Sidney Sonnino angeführte italienische Delegation nicht mit ihren territorialen Wünschen in Bezug auf Fiume durchsetzen, was zum von den Faschisten ausgenutzten Mythos des verstümmelten Sieges (italienisch vittoria mutilata) beitrug. Infolgedessen verlor die Regierung zusehends an Rückhalt.[2] Am 19. Juni 1919 reichte Orlando seinen Rücktritt ein, nachdem die Abgeordnetenkammer es abgelehnt hatte, unter Ausschluss der Öffentlichkeit über außenpolitische Fragen zu diskutieren. Als Nachfolger wurde Schatzminister Francesco Saverio Nitti bestellt, der das Kabinett Nitti I bildete.[3] Minister
Literatur
WeblinksCommons: Kabinett Orlando – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Einzelnachweise
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