Josef Peter „Jupp“ Heinz (* 14. Januar1917 in Binsfeld (Eifel); † 7. Februar1999 in Bonn) war ein deutscher Maler, Bildhauer und Grafiker. Heinz war 1981 Gründungsmitglied der Bonner „Gruppe konkret“[1] und bereits 1949 der „Künstlergruppe Bonn“, deren Vorsitz er 1986 bis 1992 innehatte. Jupp Heinz gilt ähnlich wie Leo Breuer, mit dem er über Jahrzehnte intensiv zusammenarbeitete, als Vertreter des Lyrischen Konstruktivismus.
Jupp Heinz, der ab 1936 an der Kunstgewerbeschule Trier und später kurz an der Werkschule Köln studierte, sollte wegen der Kriegsereignisse nie einen beruflichen oder akademischen Abschluss machen, war aber ab Ende 1945 praktisch durchgehend als Kunstschaffender tätig. Neben diversen Auftragsarbeiten, zu denen Landschaftsbilder, Porträts und sakrale Skulpturen gehörten, war er – mit Wohnsitz seit 1949 in Bonn – im Zeitraum von 1955 bis zu seiner Verrentung 1981 trotz immer wieder drohender Stellenkürzung als festangestellter Kreativ-Grafiker in der Düsseldorfer Werbeagentur Dr. Hegemann[2] tätig und unterrichtete gleichzeitig als Volkshochschullehrer[3] in Modellierkursen. Jupp Heinz stand in einem konstanten Austausch mit befreundeten Künstlerkollegen wie Ernemann Sander, Willy Maria Stucke und Paul Magar.
Seit 1967 konzentrierte er sich in seinen Werken auf eine Mehrdimensionalität, deren Inspiration er nicht zuletzt aus volkstümlich-religiösen Lamellenbildern der Eifel mit – je nach Ansicht – unterschiedlichen Darstellungen gewonnen hatte. Seine vielfarbigen „Klötzchenbilder“ und Installationen, daneben auch unterschiedlichste Werke in Ton, Draht und Plexiglas, wurden in einer großen Zahl von Ausstellungen mit den Schwerpunkten Bonn und Paris präsentiert.
Ausstellungen (Auswahl)
1946/7 Ausstellungen im ostfriesischen Raum (Aurich, Bremen, Emden und Norden; in Bonn:[4]1. Große Nachkriegs-Weihnachtsausstellung der Stadt Bonn 1947)
Konzept: Konkret. 1. Biennale für konkrete Kunst. Bonn 1998. (Katalog).
Jacques Breuer, Andreas Pohlmann (Hrsg.): Begegnungen mit Leo Breuer – Hommage zum 100. Geburtstag 1993. Siering, Bonn 1993, ISBN 3-923154-15-1.
Pia und Hans-Dieter Heckes (Hrsg.): Junge Kunst aus Nordrhein-Westfalen. Gruppe Konkret. Kulturamt der Stadt Nienburg, PPP-Verlag (in Kommission), Berlin 1993, ISBN 3-922-878-83-0. (Ausstellungskatalog).
Christina zu Mecklenburg: Ordnung der Klötzchenbilder. In: general-anzeiger-bonn.de. General-Anzeiger Bonn, 31. Januar 2007; abgerufen am 26. Juni 2020.
Einzelnachweise
↑Christoph Wilhelmi: Künstlergruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit 1900. Ein Handbuch. Hauswedell, Stuttgart 1996, ISBN 3-7762-0400-1, S. 210 [Nr. 117].