Von Oktober 2014 bis März 2015 war er Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.[4] 2015/16 arbeitete er als Fellow in der Forschergruppe „The Ethics of Copying“ am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) in Bielefeld mit. Für das Sommersemester 2017 erhielt er ein Fellowship der Kolleg-Forschergruppe „BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik“ an der Freien Universität Berlin.[5] Für das Wintersemester 2024/25 wurde er von der Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“ (Universität Münster) als Senior Fellow eingeladen.[6]
Von 2015 bis Ende 2019 war Grave einer der vier Herausgeber der Zeitschrift für Kunstgeschichte. Er gehört seit 2013 zu den Begründern und Herausgebern der französisch-deutschen Zeitschrift Regards croisés. Revue franco-allemande d’histoire de l’art, d’esthétique et de littérature comparée.[7] Grave war als Kokurator an großen Ausstellungsprojekten beteiligt. Zuletzt wirkte er mit bei der Ausstellung „Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit“ der Hamburger Kunsthalle (2023/24)[8] und an dem Projekt „Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar“ im Schiller-Museum Weimar (2024/25).[9]
In seinem Buch „Bild und Zeit“ (2022) legt Johannes Grave eine Theorie des Bildbetrachtens dar, mit der er die kunsthistorische Rezeptionsästhetik im Lichte neuer bildtheoretischer Erkenntnisse weiterentwickelt und der Zeitlichkeit des Prozesses der Bildbetrachtung besondere Bedeutung beimisst. In der „rezeptionsästhetischen Temporalität des Bildes“[10] sieht er einen entscheidenden, bisher unterschätzten Faktor, der dazu beiträgt, dass Bildern Macht zuerkannt wird.[11]
Mitgliedschaften (Auswahl)
Grave ist seit 2009 Mitglied des Zentrums für Klassikforschung in Weimar (von 2009 bis 2016 als Vorstandsmitglied) und wurde im Oktober 2018 in den wissenschaftlichen Beirat der Klassik Stiftung Weimar berufen.[12] In seiner Funktion als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats ist er seit 2021 auch Mitglied des Stiftungsrats der Klassik Stiftung Weimar.[13] Als Vertreter der Berufsgruppe „Hochschulen und Forschungsinstitute“ gehörte er von 2017 bis 2022 dem Vorstand des Verbands Deutscher Kunsthistoriker an.[14] Von 2018 bis 2023 war er zudem Mitglied des Senats- und Bewilligungsausschusses für Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).[15] Seit 2024 ist er einer der Vizepräsidenten der DFG.[1]
Im Jahr 2023 wurde er als ordentliches Mitglied in die Academia Europaea aufgenommen.[16]
Caspar David Friedrich und die Theorie des Erhabenen. Friedrichs Eismeer als Antwort auf einen zentralen Begriff der zeitgenössischen Ästhetik, Weimar 2001, ISBN 978-3-89739-192-5.
Herausgeberschaften
mit Petra Kuhlmann Hodick und Johannes Rößler: Caspar David Friedrich. Sämtliche Briefe und Schriften, München 2024, ISBN 978-3-406-82173-8.
mit Annette Ludwig, Christoph Orth, Katharina Krügel und Johannes Rößler: Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar (Kat. zur Ausst. im Schiller-Museum, Weimar), Berlin 2024, ISBN 978-3-7757-5789-8.
mit Markus Bertsch: Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit (Kat. zur Ausst. in der Hamburger Kunsthalle), Berlin 2023, ISBN 978-3-7757-5604-4 (engl. Übersetzung: Caspar David Friedrich. Art for a New Age, ed. by Markus Bertsch and Johannes Grave, London 2024, ISBN 978-0500028339).
mit Joris Corin Heyder und Britta Hochkirchen: Vor dem Blick. Zurichtungen des Betrachtens von Bildern, Bielefeld 2022, ISBN 978-3-8376-5683-1.
mit Joris Corin Heyder und Britta Hochkirchen: Sehen als Vergleichen. Praktiken des Vergleichens von Bildern, Kunstwerken und Artefakten, Bielefeld 2020, ISBN 978-3-8376-5416-5.
mit Boris Roman Gibhardt: Schrift im Bild. Rezeptionsästhetische Perspektiven auf Text-Bild-Relationen in den Künsten, Hannover 2018, ISBN 978-3-86525-600-3.
mit Christiane Holm, Valérie Kobi und Caroline van Eck: The Agency of Display. Objects, Framings and Parerga (Parerga und Paratexte, Bd. 2), Dresden 2018, ISBN 978-3-95498-416-9.
mit Lena Bader und Georges Didi-Huberman: Sprechen über Bilder – Sprechen in Bildern. Studien zum Wechselverhältnis von Bild und Sprache (Passagen, Bd. 46), Berlin 2014, ISBN 978-3-422-07276-3.
mit Andreas Beyer und Matteo Burioni: Das Auge der Architektur. Zur Frage der Bildlichkeit in der Baukunst, München 2011, ISBN 978-3-7705-5081-4.
mit Arno Schubbach: Denken mit dem Bild. Philosophische Einsätze des Bildbegriffs von Platon bis Hegel, München 2010, ISBN 978-3-7705-5010-4.
mit Hubert Locher und Reinhard Wegner: Der Körper der Kunst. Konstruktionen der Totalität im Kunstdiskurs um 1800 (Ästhetik um 1800, Bd. 5), Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-47504-1.
mit Markus Bertsch: Räume der Kunst. Blicke auf Goethes Sammlungen (Ästhetik um 1800, Bd. 3), Göttingen 2005, ISBN 3-525-47502-0.
Das Doppelgesicht der Großstadt. Carlo Mense, Josef Winckler und die Werkleute auf Haus Nyland (Kat. zur Ausst. im Kloster Bentlage, im August Macke Haus Bonn und im Westfälischen Landesmuseum Münster), Steinfurt 2002, ISBN 3-934427-17-0.
↑Universität Münster, Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“: Prof. Dr. Johannes Grave. 3. September 2024, abgerufen am 24. Dezember 2024.