Lasinsky entstammt väterlicherseits dem alten polnischen Geschlecht der Leszczyński, sein Vater, ein Großneffe Wacław Leszczyńskis,[1] war Kassenrendant am Hof Stanislaus II. August Poniatowski in Warschau und kam nach dessen Abdankung nach dem Kościuszko-Aufstand, der Dritten Teilung Polens 1794, dem Scheitern der Reformbewegung und der zunehmenden Hegemonie Russlands im Jahre 1795 nach Preußen, wo er seinen Namen in Lasinsky änderte und die rheinische Dichterin Anna Maria Lasinsky, Großnichte des Vizekanzlers des Herzogtums Jülich-Berg, Georg Joseph Freiherr von Knapp ehelichte. Beide Elternteile standen spätestens ab 1830 der demokratischen Bewegung des Vormärz nahe und verzichteten auf ihre adligen Ansprüche und Titel.
Infolge seines überregionalen Erfolges erhielt Lasinsky eine Einladung, nach Berlin überzusiedeln. Doch lehnte er diese ebenso wie spätere, wiederholte ehrenvolle Berufungen nach St. Petersburg ab und kehrte 1837 nach seiner Verheiratung nach Koblenz zurück, wo er mehrere große Bilder im Auftrag des Großfürst-Thronfolgers von Russland und späteren Kaisers Alexander II. ausführte, von denen er den „Engpass mit Zigeunern bei Abendbeleuchtung“ für verschiedene Höfe und Galerien des In- und Auslandes wiederholen musste. Später zog er nach Köln, wo er u. a. das Panorama der Stadt malte. Seit 1850 lebte er wieder dauernd in Düsseldorf. Hier vollendete er zunächst eine große „Niederländische Landschaft“, die sehr gefiel und dann führte er einen Zyklus von großen Gemälden auf Bestellung des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern aus, Ansichten aus dessen Erbländern darstellend, die als Geschenke nach Portugal und Rumänien gingen. Nach dem Tode seines hoffnungsvollen Sohnes Paul Lasinsky (1842–1865), eines begabten Malers, bemächtigte sich seiner eine tiefe Hypochondrie, die ihn dem Leben und der Kunst immer mehr entfremdete und seine letzten Jahre durch qualvolle Leiden trübte. Seiner Ehe mit Antoinette Margaretha T. Sauset entstammen auch die Fotografen Laura Lasinsky und Adolf Lasinsky (1849–1891).
Werk
Neben Lessing und Schirmer gehörte Lasinsky in Düsseldorf zu den herausragenden Malern im Bereich Landschaft. Schon mit seinen ersten Bildern hatte er Erfolg. Ihre Motive waren meist den wildromantischen Felsgegenden der Eifel entnommen, wo er mit Lessing mehrfach Studien malte. Besonders wurden sein „Schloss Elz an der Mosel in Abendbeleuchtung“, „Der Oberstein an der Nahe“ (1884 und 1836 wiederholt) und „Ein alter Wartthurm am zugefrorenen See bei Mondschein“ (1835) gerühmt. Ganz besonderes Ansehen aber machte sein „Wasserfall bei Pyrmont“ auf der großen Berliner Ausstellung des Jahres 1835. Lasinsky offenbarte in allen seinen Werken eine poetische Auffassung, vielleicht als Erbteil seiner Mutter, die vor allem als Dichterin bekannt wurde (Gedichte von A. M. Lasinsky geb. v. Knapp, Koblenz 1827); er blieb aber stets den Überlieferungen der Rheinromantik treu, die bei seinem Eintritt in die Öffentlichkeit in voller Blüte stand. Manche seiner Gemälde erinnern an die phantastischen Landschaften Lessings aus dessen erster Periode, alle aber zeichnen sich durch die Gabe aus, dem Gegenstand durch eine interessante charakteristische Stimmung erhöhte Wirkung zu geben.
Drucke nach seinen Werken
Das Werk Lasinskys war überaus populär, so dass es in vielfacher Weise in Drucken mit verschiedenen Techniken verbreitet wurde. So zum Beispiel in den Kupferstichen des Schweizers Rudolf Bodmer und von Christian Meichelt oder in Kunstdruckbüchern, von denen unten einige aufgeführt sind, die von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf digitalisiert wurden. Umrisszeichnungen Lasinskys von am Rhein gelegenen Orten und Bauwerken fanden in stark verkleinertem Format auch Eingang in die bekannte „Rheinreise von Mainz bis Köln“ von J. A. Klein und dadurch über die auf dieser fußenden „Rheinreise“ von Karl Baedeker, die in mehreren Auflagen mit diesen Illustrationen erschien, eine weite Verbreitung.
Adolf Jungjohann: Koblenzer Maler vor hundert Jahren. Koblenz 1929, [Darin ausführlich zu Johann Adolf Lasinsky (1808–1871) auf S. 37–38, anschließend zu seinem Bruder August Gustav Lasinsky (1811–1870) von S. 38–39.]
Anton Neugebauer, Norbert Suhr (Hrsg.): Burgenromantik - Darstellungen der Brüderpaare Lasinsky und Lindenschmitt. (Landesmuseum Mainz, Graphische Sammlung, 10), Mainz 1999, S. 208–227.
Hans Joachim Bodenbach: 200 Jahre Rheinromantik - VUES DU BORDS DU RHIN - Rheinansichten aus dem Verlag Karl Bädeker (Baedeker) in Koblenz. In: Beiträge zur Rheinkunde. (Rhein-Museum Koblenz). Heft 54/2002, Koblenz 2002, S. 26–55, 30 Abb.
↑Antoni Gąsiorowski, Jerzy Topolski [red.]: Wielkopolski słownik biograficzny. Państwowe Wydawnictwo Naukowe, Warszawa/ Poznań 1981, ISBN 83-01-02722-3, S. 418–419.
↑Rudolf Theilmann: Die Schülerlisten der Landschafterklassen von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein: Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 145.