Joanne Gignilliat Trimmier Woodward (* 27. Februar1930 in Thomasville, Georgia) ist eine US-amerikanischeSchauspielerin, die ab Mitte der 1950er-Jahre in Hollywood erfolgreich war. Für ihre Rolle in dem Filmdrama Eva mit den drei Gesichtern gewann sie 1958 den Oscar in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“. Sie war 50 Jahre bis zu dessen Tod mit dem Schauspieler Paul Newman verheiratet, mit dem sie in vielen Filmen gemeinsam auftrat.
Woodward stammt aus bescheidenen Südstaaten-Verhältnissen, ihre Schauspielerkarriere wurde von der Filmliebe ihrer Mutter initiiert und stark beeinflusst. Als Vom Winde verweht in die Kinos kam, war sie ein großer Fan von Laurence Olivier. Mit Olivier spielte sie 1979 zusammen in einer Fernsehproduktion von Come Back, Little Sheba.
Im Kino trat Woodward erstmals 1955 in George Shermans Westernfilm Count Three and Pray (1955) in Erscheinung. Sie pendelte weiterhin zwischen Hollywood und dem Broadway. In der New Yorker Theaterproduktion von William IngesPicknick trat sie gemeinsam mit dem fünf Jahre älteren und damals noch unbekannten Schauspieler Paul Newman auf, den sie 1958 heiratete. Im selben Jahr spielte sie die Rolle einer Patientin mit dissoziativer Identitätsstörung in dem Filmdrama Eva mit den drei Gesichtern, für die sie mit einem Oscar in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ ausgezeichnet wurde. Ebenfalls in diesem Jahr standen Woodward und Newman erstmals gemeinsam vor der Kamera (zusammen mit Orson Welles und Lee Remick), und zwar in der Literaturverfilmung Der lange heiße Sommer; weitere Zusammenarbeiten folgten.
Ab Mitte der 1970er-Jahre war Woodward weniger in Kinofilmen zu sehen, stattdessen spielte sie vermehrt in Fernseh- und Theaterproduktionen. In dem biografischen, zweiteiligen Fernsehdrama Sybil von 1976 spielte Woodward die Psychiaterin Dr. Wilbur, die eine junge Frau namens Sybil, verkörpert von Sally Field, behandelt, die aufgrund einer grauenhaften Kindheit 16 verschiedene Persönlichkeiten entwickelt hat. Gelegentlich war sie auch später noch in Kinofilmen zu sehen, so gemeinsam mit Newman in den Hauptrollen eines Ehepaars in James Ivorys Filmdrama Mr. & Mrs. Bridge (1990) und als Mutter von Tom Hanks’ todkranker Figur in dem oscarprämierten Gerichtsdrama Philadelphia (1993). Zuletzt stand sie 2005 als vermögende Matrone neben ihrem Ehemann in der Fernsehproduktion Empire Falls vor der Kamera, danach hatte sie noch einige Sprechrollen, zuletzt 2013 im Film Lucky Them – Auf der Suche nach Matthew Smith.
Woodward lebt in der Stadt Westport in Connecticut. Sie war bis ins hohe Alter politisch aktiv und fungierte zwischen 2001 und 2005 als künstlerische Direktorin des Westport Country Playhouse in ihrem Wohnort Westport. Ihre Stieftochter Susan Kendall Newman ist ebenfalls Schauspielerin. Nachdem bei ihr im Jahr 2007 eine beginnende Alzheimer-Erkrankung diagnostiziert wurde, zog sie sich aus dem öffentlichen Leben zurück.[1][2]
Am 9. Februar 1960 bekam Woodward einen der ersten Sterne auf dem Hollywood Walk of Fame.
Filmografie (Auswahl)
1954: Tales of Tomorrow (Fernsehserie, eine Folge)
Helen Krich Chinoy, Linda Walsh Jenkins: Women in American theatre. Theatre Communications Group : St. Paul, MN, New York 2006, ISBN 1-55936-263-4.
Roy Harris: Eight women of the American stage. Heinemann, Portsmouth, NH 1997, ISBN 0-435-07040-1.
Jordan Mejias: Amerika : ein Porträt in Porträts. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-518-39650-1.
James Robert Parish: Hollywood's great love teams. Arlington House Publishers, New Rochelle, N.Y. 1974, ISBN 0-87000-245-7.
Joe Morella Morella, Edward Z. Epstein: Paul and Joanne : a biography of Paul Newman and Joanne Woodward. Delacorte Press, New York, N.Y. 1988, ISBN 0-440-50004-4.
Susan Netter: Paul Newman and Joanne Woodward. Piatkus, London 1989, ISBN 0-86188-869-3.
↑Livia Albeck-Ripka: For Sale: Memories From One of Hollywood’s Most Enduring Love Stories. In: The New York Times. 3. März 2023, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 30. März 2023]).