Joan MargaritJoan Margarit i Consarnau (* 11. Mai 1938 in Sanaüja; † 16. Februar 2021 in Sant Just Desvern) war ein spanisch-katalanischer Architekt und Lyriker. Für seine Werke wurde er vielfach ausgezeichnet, darunter 2019 mit dem Cervantespreis, dem wichtigsten Preis für Literatur in spanischer Sprache. LebenMargarit, Sohn eines Architekten und einer Lehrerin, studierte von 1954 bis 1961 Architektur an der Escola Tècnica Superior d’Arquitectura de Barcelona (ETSAB) der Universitat Politècnica de Catalunya (UPC). Seit 1964 war er als Architekt tätig und wurde Mitglied der Collegi d’Arquitectes de Catalunya (COAC). 1968 wurde er in Architektur promoviert (Magna cum laude). Von 1970 bis 1998 lehrte er als Professor für Tragwerkslehre an der Escola Tècnica Superior d’Arquitectura de Barcelona (ETSAB). Seit 2003 war er Mitglied der britischen Royal Academy of Engineering und seit 2004 der Association for Consultancy and Engineering (ACE). 1970 er mit Carles Buxadé das Büro 2BMFG mit Sitz in Barcelona.[1] Margarit erlag im Februar 2021 im Alter von 82 Jahren in seinem Haus bei Barcelona den Folgen einer Krebserkrankung.[2] Architektonisches WirkenMit seinem Partner Carles Buxadé wirkte er an der Sanierung der Christopher-Columbus-Säule der Weltausstellung in Barcelona 1888 mit. Er war am Bau des Olympiastadions in Barcelona, am Weiterbau der Sagrada Família sowie am Bau des Dorfs der Autonomen Universität Barcelona beteiligt wie auch an der Einrichtung des Fabrikgebäudes der Textilfabrik Vapor Aymerich, Amat i Jover in Terrassa als Nationalmuseum für Wissenschaft und Industrie Kataloniens. Als eines seiner wichtigsten Werke betrachtete Margarit eine metallene Kuppel, die er ab 1974 gemeinsam mit Buxade für den Landwirtschafts- und Viehmarkt von Vitoria entworfen hatte. Das Projekt wurde in den 1980er-Jahren unter Beteiligung Margarits und Buxades zu einer Mehrzwecksporthalle weiterentwickelt. Im Zuge des Umbaus und der Erweiterung der Halle im Jahr 2011 wurde die seinerzeit preisgekrönte Kuppel entfernt und auf dem Parkplatz der Halle aufgestellt. Literarisches WirkenMargarit veröffentlichte 1963 und 1965 zunächst Lyrik auf Spanisch. Nach einer Pause von zehn Jahren erschien 1975 der Band Cronica. Ab 1980 veröffentlichte er auf Katalanisch und gleichzeitig eigene spanische Übersetzungen seiner Werke. Er fand Anerkennung als einer der wichtigsten katalanischen bzw. spanischen Schriftsteller. Unter anderem erhielt er 2008 für seinen Band Casa de Misericòrdia den spanischen Premio Nacional de Poesía sowie den katalanischen Premi Nacional de Literatura de la Generalitat de Catalunya. 2013 wurde er für sein Gesamtwerk mit dem Premio de Poesía "Poetas del Mundo Latino Víctor Sandoval" ausgezeichnet. 2019 erhielt er den Reina Sofía-Preis für iberoamerikanische Poesie sowie den Cervantespreis, den wichtigsten Literaturpreis der spanischsprachigen Welt. In seinen Gedichten, die er gerne von Jazzmusik begleitet vortrug, verarbeitete Margarit unter anderem Autobiographisches wie den Tod zweier seiner Töchter. Andere Gedichte waren von Architektur und architektonischen Prinzipien inspiriert, wie in dem Band Càlcul d’estructures.
– Joan Margarit: Poesía y arquitectura[3] Als großen Einfluss benannte Margarit in seinem Essayband Noves cartes a un jove poeta (2009) Rainer Maria Rilke. Er selbst übersetzte neben Gedichten Rilkes auch Lyrik von Thomas Hardy, Elizabeth Bishop, Ronald Stuart Thomas und Sharon Olds. Schriftenauf Katalanisch:
in deutscher Übersetzung:
Literatur
WeblinksCommons: Joan Margarit i Consarnau – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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