James BridleJames Bridle (geboren 1980) ist ein britischer Installationskünstler und Technologie-Autor. Er gilt als Vordenker und Kritiker der digitaltechnologischen Zukunft. Von Wired wurde er 2015 zu den hundert einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres gezählt.[1] LebenBridle studierte am University College London mit den Hauptfächern Kognitionswissenschaft und Informatik und schloss mit einem Master ab. Er schrieb seine Masterarbeit über kreative Anwendungen der Künstlichen Intelligenz. James Bridle prägte den Begriff der Künstlergruppe New Aesthetic; ihre Arbeit „handelt von den internationalen Wechselwirkungen der digitalen Netzwerke mit den Offline-Lebenswelten“ (deals with the ways in which the digital, networked world reaches into the physical, offline one).[2] Exploriert wurden dabei Aspekte der westlichen Sicherheitsbehörden inklusive Drohnen und der Deportation Asylsuchender. Als Autor schrieb er für Wired, Domus, Cabinet Magazine, The Atlantic und viele weitere große englischsprachige Medien. Von März 2012 bis August 2015 schrieb er als Kolumnist im Observer über elektronisches Lesen. Für die britische Tageszeitung The Guardian schrieb er 2018 bis 2019 eine weitere reguläre Kolumne über Verlagswesen und Digitaltechnologie.[3] Bridles Kunstwerke und Installationen wurden ausgestellt in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Er präsentierte seine Arbeiten im Victoria & Albert Museum, der Barbican Art Gallery, der Artangel, der Oslo Architecture Triennale und der Istanbul Design Biennial. Im Jahre 2018 kuratierte Bridle für die Nome Galerie in Berlin die Gruppenausstellung Agency mit den Künstlern Morehshin Allahyari, Sophia Al Maria, Ingrid Burrington, Navine G. Khan-Dossos, Constant Dullaart, Anna Ridler und Suzanne Treister.[4][5] Im April 2019 sendete BBC Radio 4 eine vierteilige Radio-Feature-Reihe von Bridle namens 'New Ways of Seeing',[6] die analog zu John Bergers Radioessays Ways of Seeing untersuchte, wie zeitgenössische Technologie die Kultur beeinflusst. Der Film Se ti sabir (2019) ist ein Film von James Bridle über Sprache, Intelligenz und das zeitgenössische Verhältnis zu neuen Technologien. Das Wort Sabir bedeutet zu wissen und stammt aus der über acht Jahrhunderte lang im Mittelmeerraum verwendeten Pidgin-Sprache Lingua franca, einer Mischform aus dem Wortschatz und der Grammatik der Berbersprache, des Türkischen, Französischen, Griechischen, Arabischen und anderer Sprachen. Im März 2020 war Bridle gebucht als Eröffnungs-Vortragender der Veranstaltungsreihe Spy on Me #2, die wegen der Corona-Pandemie per Streaming und YouTube-Kanal des Berliner Veranstalters Hebbel am Ufer (HAU) stattfinden musste.[7] Am 26. März 2023 war James Bridle zu Gast bei SRF Sternstunde Philosophie mit Barbara Bleisch.[8] Er lebte lange Zeit in London und nun auf einer griechischen Insel. Politische EinstellungenIm Oktober 2024 gehörte Bridle zu den Unterzeichnern eines Aufrufs zum Boykott israelischer Kulturinstitutionen, „die an der überwältigenden Unterdrückung der Palästinenser mitschuldig sind oder diese stillschweigend beobachtet haben“.[9][10] Die Schelling Architekturstiftung in Karlsruhe hat Bridle aus diesem Grund den renommierten Schelling-Preis für Architekturtheorie aberkannt. Dass Bridle die Auszeichnung erhalten sollte, hatte die Stiftung bereits im Juni 2024 bekannt gegeben. Am 18. November entschied die Stiftung, auf die Verleihung des Schelling-Preis für Architekturtheorie am 20. November im Filmtheater Schauburg in Karlsruhe zu verzichten und dort nur den Architekturpreis zu vergeben.[11] Ausstellungen
Sonstige Werke
Auszeichnungen
WeblinksCommons: James Bridle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Belege
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