Jaider – der einsame Jäger
Jaider – der einsame Jäger ist ein 1970 entstandener, deutscher Spielfilm von Volker Vogeler. Die Titelrolle des alpinen Rebellen wider die Obrigkeit spielt Gottfried John. HandlungDeutsch-Französischer Krieg 1870/71. Der Jäger Jaider kehrt aus dem Feld in seine bayerische Heimat zurück. Dort findet er wie so viele Männer seiner Generation keine Arbeit und wird daher, aus der Not geboren, zum Wilderer, um das eigene Überleben zu sichern. Seine streng verbotene Tätigkeit ist derart erfolgreich, dass er bald eine eigene, fünfköpfige Bande anführt, die von bayerischen Soldaten und staatlich sanktionierten Jägern erbarmungslos verfolgt wird. Die Hatz auf Jaider und seine Leute nimmt bald fanatische Züge an. Vor allem der Jäger Baptist Meyer entwickelt sich zu seiner persönlichen Nemesis. Dieser versucht mehrfach Jaider Fallen zu stellen. Als dessen Lebensgefährtin Agnes und auch noch sein Bruder bei diesen Aktionen ihr Leben verlieren, schlägt Jaider gnadenlos zurück. Er begibt sich mit seinem (damals sehr) modernen Repetiergewehr, einem Geschenk seiner Mitstreiter, in dasjenige Dorf, in dem Meyer und seine Mannen bereits auf den Rebellen und Wilderer warten. In einem Showdown, der allerdings weniger melodramatisch als der in entsprechenden Western US-amerikanischer oder italienischer Prägung ausfällt, kann Jaider schließlich seinen Kontrahenten Meyer bezwingen. Produktionsnotizen und WissenswertesJaider – der einsame Jäger wurde in Nordjugoslawien (heutiges Slowenien) gedreht und markierte den Durchbruch von Hauptdarsteller Gottfried John, der daraufhin in Inszenierungen Fassbinders Karriere machte. Der Film wurde erstmals einem Publikum am 28. Juni 1971 während der Internationalen Filmfestspiele in Berlin vorgestellt. Massenstart war am 9. Juli 1971. Im November des darauf folgenden Jahres lief der Film erstmals im deutschen Fernsehen. „Jaider“ ist der alt-bayerische Ausdruck für „Jäger“. Die Geschichte orientiert sich an dem Leben des legendären Wilderers Georg Jennerwein, der in den 1870er Jahren unerlaubt in den Wäldern rund um den Schliersee jagte. Der Film kann seine Anleihen beim Italowestern der ausgehenden 1960er Jahre nicht verleugnen; so erinnern beispielsweise Jaiders langer Mantel, dessen Träger sich wie manche seiner italienischen Vorbilder (z. B. „Django“) als wortkarger „lone guy“, als „einsamer Rächer“ inszeniert, oder auch sein Repetiergewehr, eine Winchester, an entsprechende Charaktere in Genreinszenierungen Sergio Corbuccis oder Sergio Leones. Kritiken
– Wolfgang Limmer in Süddeutsche Zeitung, Ausgabe vom 12. Juli 1971
– Heiko R. Blum in Frankfurter Rundschau, Ausgabe vom 28. November 1972
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