Jablonowka liegt östlich von Osjorsk(Darkehmen/Angerapp) an der Kommunalstraße 27K-177, welche die Rajonstadt (10 Kilometer) mit Gawrilowo(Gawaiten/Herzogsrode), (6 Kilometer) verbindet. Ein Bahnanschluss besteht nicht.
Durch Jablonowka zieht sich das Flüsschen Rasliwnaja (Friedrichsberger Fließ), das nach wenigen Kilometern in die Wika (Wiek) einmündet.
Geschichte
Das einst Kiklutzen bei Gawaiten und später Wilhelmsberg genannte Dorf zählte – neben dem Gutsbezirk Wilhelmsberg – im Jahre 1910 51 Einwohner.[2] Ihre Zahl stieg bis 1925 auf 186, betrug 1933 – nach Eingliederung des Gutsbezirks – bereits 553 und stieg bis 1939 auf 579.[3] Bis 1945 gehörte Wilhelmsberg zum Kreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischenProvinz Ostpreußen.
Im Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass er mit dem gesamten Kreis Darkehmen (Angerapp) unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Die polnische Umbenennung des Ortes in Klikucie im Juli 1947[4] wurde (vermutlich) nicht mehr wirksam. Im November 1947 erhielt er den russischen Namen Jablonowka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Pskowski selski Sowet in Rajon Osjorsk zugeordnet.[5] 1954 gelangte der Ort in den Gawrilowski selski Sowet. Von 2008 bis 2014 war Jablonowka Verwaltungssitz der Landgemeinde Gawrilowskoje selskoje posselenije. Von 2015 bis 2020 gehörte der Ort zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.
Amtsbezirk Wilhelmsberg
In der Zeit zwischen 1874 und 1945 war Wilhelmsberg Sitz und namensgebender Ort eines Amtsbezirks. Dieser wurde zum 6. Mai 1874 aus elf Landgemeinden bzw. Gutsbezirken gebildet:[6]
1928 in die Landgemeinde Wilhelmsberg eingegliedert
Kirche
Kirchengebäude
Im Jahre 1724 veranlasste König Friedrich Wilhelm I. den Bau einer Kirche in Wilhelmsberg, die 1725 eingeweiht wurde. Sie wurde aus Feldsteinen errichtet und erhielt 1828/29 einen Umbau. Anlässlich einer Kirchenvisitation im Jahre 1910 wurde festgestellt, dass der Kirche ein Turm fehle. Die Gemeinde wollte ihn bauen, erhielt dazu aber von der Regierung keine Bestätigung.
Das Kirchengebäude hat den Zweiten Weltkrieg überstanden und steht heute noch. Freilich wurde sie in der Zeit der Sowjetunion zweckentfremdet und bis 1994 als Getreidetrocknungsanlage genutzt. Der Fachwerkturm ist nicht mehr vorhanden, die Türen und Fenster mit Brettern vernagelt. Heute steht das vormalige Gotteshaus leer.
Kirchengemeinde
Vor der verheerenden Pest mit zahlreichen Toten in den Jahren 1709 bis 1711 war die Bevölkerung von Wilhelmsberg lutherischer Konfession. Zu den neuen vom König angeworbenen Siedlern, die u. a. aus dem Halberstädtischen kamen, waren aber viele mit reformierter Tradition. Im Jahre 1724 wurde eine lutherische Kirchengemeinde gegründet, 1726 zusätzlich eine reformierte. Beide Konfessionen teilten sich bis zur Kirchenunion 1818 das Gotteshaus.
↑Es handelt sich wohl um Franz Arbeit (1824–1910), Angehöriger des Corps Masovia.
Einzelnachweise
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)