Nach der Priesterweihe war Kupny zunächst als Pfarrvikar der PfarreienKreuzerhöhung und Unsere Liebe Frau von der Heilung der Kranken in Osiedle Tysiąclecia, einem Stadtteil von Kattowitz, tätig, bevor er 1984 Pfarrvikar der neu errichteten Pfarrei Unsere Lieben Frau von Piekara wurde. Nach weiterführenden Studien an der Akademie für Katholische Theologie in Warschau erlangte er 1986 mit der Arbeit Nauczanie społeczne Jana Pawła II w Polsce („Die Soziallehre von Johannes Paul II. in Polen“) ein Lizenziat im Fach Katholische Theologie. Im selben Jahr setzte er seine Studien an der Katholische Universität Lublin fort, an der er 1990 mit der Arbeit Społeczne uwarunkowanie rozwoju osoby w nauczaniu Jana Pawła II („Die soziale Bedingtheit der Entwicklung der Person in der Lehre von Johannes Paul II.“) einen Magister im Fach Soziologie erwarb[1] und 1993 bei Władysław Piwowarski mit der Arbeit Antropologiczne podstawy nauczania społecznego Jana Pawła II („Anthropologische Grundlagen der Soziallehre von Johannes Paul II.“) im Fach Sozialwissenschaftenpromoviert wurde.[4]
Ab 1992 lehrte Kupny als Dozent und von 1994 bis 2001 als außerplanmäßiger Professor an der Katholischen Universität Lublin. Außerdem lehrte er am Institut für höhere religiöse Kultur, am Theologischen Institut und am Studienzentrum für katholische Soziallehre in Kattowitz sowie an der Theologischen Fakultät der Schlesischen Universität.[1] Zudem war er ab 1993 auch Dozent für Gemeinde- und Religionssoziologie am Priesterseminar in Kattowitz, dessen Regens er 2001 wurde.[3] Im akademischen Jahr 1994/1995 absolvierte er einen Forschungsaufenthalt in Deutschland.[5] Ferner fungierte Kupny ab 2001 als stellvertretender Leiter der diözesanen Seelsorgeabteilung und ab 1999 als Mitglied des Redaktionsausschusses der Schlesischen Historisch-Theologischen Studien.[1] Darüber hinaus war er Mitglied der Polnischen Theologischen Gesellschaft, der Polnischen Soziologischen Gesellschaft und der Wissenschaftlichen Gesellschaft der Katholischen Universität Lublin.[6] Von 1999 bis 2002 leitete Kupny zusätzlich die Lubliner Abteilung der Polnischen Soziologischen Gesellschaft und von 2003 bis 2009 die Polnische Vereinigung der Dozenten für katholische Soziallehre.[5] Er wirkte bei der Abfassung der Dokumente des zweiten polnischen Plenarkonzils zum Thema Die Kirche auf dem Weg zum sozioökonomischen Leben mit. Überdies gehörte er ab 2001 dem Priesterrat und ab 2003 auch dem Konsultorenkollegium des Erzbistums Kattowitz an. Am 13. Februar 2003 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Ehrentitel Päpstlicher Ehrenkaplan.[1]
Am 18. Mai 2013 bestellte ihn Papst Franziskus zum Erzbischof von Breslau.[7] Die Amtseinführung erfolgte am 16. Juni desselben Jahres. Als Erzbischof ist Kupny zudem Großkanzler der Päpstlichen Theologischen Fakultät Breslau. Außerdem ist er Großoffizier (Komtur mit Stern) des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.[8] Überdies stand Kupny 2013 dem Vergabekomitee des Juliusz-Ligon-Preises vor.[5] 2015 gründete er die Stiftung Soziales Observatorium in Breslau[5] und 2017 stiftete er die Medaille der Heiligen Hedwig von Schlesien.[9] Ferner ist er Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift Społeczeństwo.[5]
In der Polnischen Bischofskonferenz wurde Kupny 2008 Delegierter für die katholischen Bewegungen und Verbände und 2011 Vorsitzender des Rates für soziale Angelegenheiten.[10] Seit dem 14. März 2024 fungiert er als stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz[11] und als Ko-Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission von Vertretern der polnischen Regierung und der Bischofskonferenz.[12] Zudem ist er seit 2015 Delegierter für die Werktätigenseelsorge[13] und seit 2021 auch Delegierter für die Unternehmerseelsorger.[14] Ferner gehört er seit 2012 dem Ständigen Rat der Bischofskonferenz[1] sowie dem nationalen Organisationskomitee für die Feierlichkeiten zum 1050. Jahrestag der Taufe Polens im Jahr 2016[15] und seit 2021 der Kommission für die polnischen Emigranten an.[16] 2012 verfasste Kupny für die Bischofskonferenz das Sozialdokument W trosce o człowieka i dobro wspólne („In Sorge um den Menschen und das Gemeinwohl“).[1]
Wappen
Das Wappen von Józef Kupny als Weihbischof in Kattowitz ist in drei Felder geteilt: Im oberen Feld ist ein Herz zu sehen, das für das Heiligste Herz Jesu steht. Im linken Feld sind eine weiße Lilie und ein stilisiertes J dargestellt. Hiermit nimmt Kupny Bezug auf den heiligen Josef von Nazaret. Das gekrönte stilisierte M im rechten Feld ist ein Symbol für die Gottesmutter Maria. Der blaue Grund des rechten Feldes symbolisiert die Reinheit Mariens.[17]
Das Erzbischofswappen von Kupny weißt vier Felder auf: In den beiden oberen Feldern wurden das stilisierte J und die weiße Lilie bzw. das gekrönte M aus dem Weihbischofswappen übernommen. Die beiden unteren Feldern hingegen wurden verändert: So zeigt das untere linke Feld einen schwarzen Adler auf goldenem Grund. Auf diese Weise nimmt Kupny Bezug auf die Region Breslau, denn der schwarze Adler findet sich ebenfalls in den Wappen der Stadt Breslau und der Woiwodschaft Niederschlesien sowie des Erzbistums Breslau. Ferner führte die über die niederschlesischen Fürstentümer herrschende Dynastie der Piasten den schwarzen Adler in ihrem Wappen. Im unteren rechten Feld ist der Kopf des heiligen Johannes des Täufers zu sehen, der der Schutzpatron Breslaus und des Breslauer Doms ist.[17]
2019: Schlesischer Piastenadler der Regionalen Wirtschaftskammer Kattowitz[28]
2020: Medaille zum 100-jährigen Jubiläum der Gründung der Nationalen Polizei[29]
2020: Medaille zum 30-jährigen Jubiläum der Gründung der Polizeigewerkschaft[30]
Ehrenvorsitzender der Polnischen Vereinigung der Dozenten für katholische Soziallehre[5]
Schriften
Podstawy personalizmu społecznego Jana Pawła II. In: Zeszyty Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego. Nr.1, 1993, OCLC998367250, S.71–82.
Antropologiczne podstawy nauczania społecznego Jana Pawła II (= Rozprawy i Opracowania – Diecezjalny Instytut Teologiczno-Pastoralny (Opole). Band11). Wydaw. Św. Krzyża, Oppeln 1994, ISBN 978-83-8502561-0.
Budowanie społeczeństwa obywatelskiego na Górnym Śląsku: między optymizmem a niepokojem. In: Jan Górecki, Henryk Olszar (Hrsg.): Górny Śląsk na przełomie wieków: nadzieje i niepokoje, świadkowie wiary (= Studia i Materiały Wydziału Teologicznego Uniwersytetu Śląskiego w Katowicach. Band6). WT UŚ, Kattowitz 2002, OCLC1356755582, S.42–51.
Zasady ładu społecznego i gospodarczego w świetle nauczania Kościoła. In: Schlesische Historisch-Theologische Studien. Band36, Nr.1, 2003, OCLC999286621, S.45–55.
Katolicka nauka społeczna w wyższych seminariach duchownych i fakultetach teologicznych. In: Schlesische Historisch-Theologische Studien. Band37, Nr.1, 2004, OCLC998646573, S.75–85.
Wyższe Śląskie Seminarium Duchowne: 1924–2004. Księgarnia św. Jacka, Kattowitz 2004, ISBN 978-83-7030-382-2.
Godność człowieka a wymogi życia gospodarczego: przeciwieństwo czy komplementarność? In: Adam Bałabuch (Hrsg.): Jan Paweł II promotorem godności człowieka: praca zbiorowa (= Konferencje i Sesje Naukowe – Papieski Wydział Teologiczny we Wrocławiu. Band1). Papieski Wydział Teologiczny, Breslau 2007, OCLC1346447254, S.97–110.
Polityczne zaangażowanie księży. In: Józef Augustyn (Hrsg.): Sztuka bycia księdzem. Poradnik: praca zbiorowa (= Psychologia i Formacja). Wydawnictwo WAM, Krakau 2010, OCLC1378547777, S.467–470.