Integrierter GrafikprozessorAls integrierter Grafikprozessor (kurz IGP, lehnübersetzt aus dem englischen integrated graphics processor) werden Grafikprozessoren (GPUs) bezeichnet, die entweder:
Die letzten neuen Chipsätze mit Onboard-Grafikkarte – die AMD-800-Serie und die GeForce 320M – erschienen 2010. Integrierte Grafikprozessoren sind somit seither Teil des Hauptprozessors. Weitere EinzelheitenEin fest ver- oder eingebauter (integrierter) Grafikprozessor greift im Normalfall auf den Arbeitsspeicher des Rechners zurück, da er, im Gegensatz zu dedizierten Grafikkarten, meist keinen eigenen Speicher besitzt (mehr zum Speicher dedizierter Grafikkarten unten, im Abschnitt Vergleich mit dedizierten Grafikkarten). Die Größe des so genannten Shared Memory lässt sich meist im BIOS des Rechners einstellen. Standardwerte sind 8 MiB bis 1,5 GiB, wobei manche Systeme den beanspruchten Grafikspeicher je nach Bedarf dynamisch anpassen können. IGPs bieten die gleichen Funktionen wie dedizierte Grafikkarten, haben aber bei 3D-Darstellungen eine deutlich geringere Geschwindigkeit. Bei Onboard-GPUs ist die Verbindung mit der Northbridge intern, wie bei dedizierten Grafikkarten, über PCI, PCI Express oder früher AGP realisiert; Hauptprozessor-integrierte GPUs sind im Allgemeinen unmittelbar an die CPU angebunden. Sie kommen häufig in Notebooks sowie auch Bürorechnern und Servern zum Einsatz. Eine Zwischenform zum dedizierten Grafiksystem sind On-Board-Grafikkarten, die jedoch einen gesonderten Grafikchip und eigenen Speicher besitzen, beispielsweise bei Intel NUCs oder Gamer-Notebooks oft anzutreffen; dort gibt es gelegentlich auch die Kombination von IGP (für sparsamen Alltagseinsatz) und zusätzlich dedizierter Grafik (für 3D-Leistungs-starken Spielbetrieb) (siehe Nvidia Optimus, AMD Dynamic Switchable Graphics/Hybrid Graphics/„PowerExpress“). Vergleich mit dedizierten GrafikkartenIm Folgenden werden die Vor- und Nachteile zwischen fest eingebauten Grafikprozessoren und dedizierten Grafikkarten verglichen. Letztere bestehen üblicherweise aus einem oder mehreren Grafikprozessoren welche – im Gegensatz zu den integrierten GPUs – einen eigenen und eigens dafür bestimmten/gewidmeten (dedizierten[1][2][3]) oder zugewiesenen Arbeits- oder Grafikspeicher auf ihrer Karte haben.[4] Vorteile
Nachteile
HerstellerBekannte Hersteller von IGPs waren AMD (früher ATI Technologies), Intel, Nvidia, SiS und VIA Technologies. Weit verbreitete Chipsätze mit Onboard-Grafikkarten waren Intel Graphics Media Accelerator, Nvidia nForce und ATI Radeon Xpress. Sie wurden durch CPUs mit Intel HD Graphics (inkl. Iris, Iris Pro und UHD Graphics) und AMD Fusion beerbt. Nachfolger von AMD Fusion sind die Ryzen-APUs. Durch die weite Verbreitung von integrierten Grafiklösungen ist Intel Marktführer bei Grafikchips, bis 2022 ohne dedizierte Grafikkarten im Angebot zu haben. Im dritten Quartal 2008 entfielen 49,4 % (2006: 34,8 %; 2003: 35 %) der verkauften Grafikeinheiten im Gesamtmarkt auf Intel, 27,8 % auf Nvidia und 20,6 % auf AMD.[5] Im vierten Quartal 2015 waren es 71,6 % für Intel, 16,6 % Nvidia und 11,8 % AMD.[6] Seit 2022 bietet Intel auch dedizierte Grafikkarten unter dem Namen Intel Arc an. Siehe auch
Einzelbelege
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