Hughes OH-6
Der Hughes OH-6 „Cayuse“ ist ein kleiner militärischer Mehrzweckhubschrauber. Die zivilen Varianten der MD-500-Serie (ehemals Hughes 369 und 500) sind derzeit MD 500E, MD 520N und MD 530F. GeschichteDer OH-6 wurde ursprünglich von Hughes Helicopters als extrem manövrierfähiger, leichter Aufklärungshubschrauber für das LOH-Programm (light observation helicopter, dt. leichter Aufklärungshubschrauber) der US Army konzipiert. Die Werksbezeichnung von Hughes lautet Model 369. Inzwischen werden die Hubschrauber durch Boeings Tochtergesellschaft MD Helicopters hergestellt. 1984 wurde Hughes von McDonnell Douglas übernommen, die wiederum 1997 mit Boeing fusionierten. Damit war der OH-6 das am längsten betriebene Hubschrauberprogramm von Hughes Helicopters. Der Jungfernflug der OH-6 fand am 27. Februar 1963 statt. Im September 1966 gingen die ersten Einheiten bei der US Army in Dienst.[1] Ihr Einsatzgebiet umfasst mehrere Bereiche wie „Command and Control“, Überwachung, Zielsuche und Aufklärung. Während des Vietnamkrieges wurden von der OH-6 monatlich etwa 100 Einheiten produziert. Verschiedene Varianten wurden in Lizenz produziert, unter anderem bei Agusta und bei Kawasaki Heavy Industries. Varianten
Als Hubschrauber für das Testpilotentraining bestellte die U.S. Navy eine für ihre Tests zugeschnittene Variante der McDonnell Douglas MD-369H. Bei der United States Naval Test Pilot School wurden diese sechs Hubschrauber für verschiedenste Instrumententest geflogen. MH-6 Little BirdDie Version MH-6 Little Bird (M für multi-mission, also Mehrzweckeinsatz) ist für spezielle Militäroperationen modifiziert und bietet auf jeder Seite des Rumpfes eine Sitzplattform, auf der je drei Soldaten Platz finden können. In der Passagierkabine, die Platz für zwei bis drei Personen bietet, befinden sich die Elektronik, Zusatztanks und weiteres Missionszubehör. Diese Variante wurde für das Hubschrauberregiment des US Army Special Operations Command (160th SOAR) entwickelt, das als einzige Einheit den MH-6 für den Transport und zur Unterstützung von Spezialeinheiten wie Delta Force, Navy Seals und Rangers fliegt. Es werden folgende Subvarianten unterschieden:
AH-6Das Modell AH-6 (A für attack, also Angriff bzw. Kampf) ist vom MH-6 abgeleitet und unterscheidet sich vor allem durch seine Fähigkeit, Waffen zu tragen. Der AH-6 wird mit Gatling-MG vom Typ M134 (Kaliber 7,62 mm) oder Raketenbehältern ausgerüstet. Des Weiteren kann er mit einem 40-mm-Granatwerfer Mk 19, ATAS und Hellfire-Panzerabwehrraketen bestückt werden; Einheiten der Nationalgarde sowie die 160th SOAR haben 2005 damit begonnen, Gegenmaßnahmen zum Schutz vor Flugabwehrraketen nachzurüsten. MD 500Das Modell 500 ist eine kommerzielle Variante des OH-6. Es wird seit 1976 von Hughes, heute Boeing, produziert. Das Modell 500 war anfangs für die zivile Luftfahrt entwickelt worden, wurde dann aber doch zum größten Teil militärisch genutzt. Viele Länder haben inzwischen Hubschrauber der 500-Serie erworben, unter anderem Kolumbien, Kenia, Spanien und, auf illegalen Wegen, sogar Nordkorea. Ungefähr 86 Hubschrauber wurden über die deutsche Firma Delta Avia Fluggeräte GmbH (damals mehrheitlich im Besitz zweier US-Bürger) nach Nordkorea verkauft.[2] Südkorea unterhält dagegen eine große Flotte von Modell 500MD/TOW Defender aus eigener Lizenzproduktion. Maschinen des gleichen Typs werden auch von Israel genutzt. Von der privaten Sicherheitsfirma Academi, ehemals Blackwater, wird das Modell 530F Lifter eingesetzt; diese Variante ist auf heißere und trockenere Regionen ausgelegt. Militärische Nutzer(ehemalige und momentane)
Technische Daten
Bewaffnung
OH-6
MD-500 Defender
AH-6M
TriviaDas zivile Modell Hughes 500 spielte eine regelmäßige Rolle in den Fernsehserien Magnum P.I. und Airwolf aus den 1980er-Jahren. Siehe auchLiteratur
WeblinksCommons: OH-6 Cayuse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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