Die Gemeinde Houtkerque liegt in Französisch-Flandern etwa 24 Kilometer südsüdöstlich von Dünkirchen und etwa 43 Kilometer nordwestlich von Lille an der Grenze zu Belgien. Die Gemeinde befindet sich in der Région naturelleHoutland. Neben dem geschlossenen Siedlungsbild des Kernortes liegen im Gemeindegebiet von Houtkerque zahlreiche verstreute Einzelhöfe. Der Fluss Yser bildet die nördliche Gemeindegrenze. An der östlichen Gemeindegrenze verläuft sein Nebenfluss Ey Becque (auch Heidebeek genannt), an der westlichen Gemeindegrenze die Haende Becque, auch Ruisseau d’Houtkerke genannt. Weitere Fließgewässer sind die Bercque du Moulin de l’Holland, die zeitweise trockenfallenden Fort aux Chèvres, Becque de Saint-Acaire und Becque de Winnezeele, auch Becque de Watou genannt, und verschiedene kleinere Bäche. Das Zentrum liegt auf einer Höhe von etwa 15 m. Das Gelände ist flach mit einer minimalen Höhe von 2 m an der Yser im Norden und einer maximalen Höhe von 22 m im äußersten Südwesten.
Teile des Gebiets von Houtkerque gehören zu den ZNIEFF-Naturzonen „Bois Saint-Acaire“ (310013310), „Vallée de l’Yser entre la frontière et le Pont d’Houtkerque“ (310013316) und „Vallée de l’Yser de Wylder à la frontière belge“ (310030124).[1] Etwa 94 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, etwa 3 % sind bewaldet (Bois Saint-Acaire), der Anteil bebauter Fläche beträgt etwa 3 % (Stand: 2018).[2]
Der Name der Gemeinde leitet sich aus dem germanischen hulta (deutschHolz) und kirika (deutschKirche) ab. Formen waren in der Folge „Hothkerche“ (1069), „Hotkerka“ (1085, 1177), „Holtkerka“ (1141), „Houtkerca“ (1187), „Houtkercke“ (1750), „Hontkerque“ (1793), „Houlckerke“ (1801).[3][4]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2013
2021
Einwohner
808
768
765
720
715
774
834
1010
985
Im Jahr 1821 wurde mit 1370 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von cassini.ehess[5] und INSEE.[6]
Sehenswürdigkeiten
Kirche Saint-Antoine in Houtkerque aus dem 16. Jahrhundert in flämisch-gotischem Stil, ihr Kirchturm ist seit 1910 als Monument historique klassifiziert. Die Kirche birgt zahlreiche Ausstattungsgegenstände, die in der Base Palissy gelistet sind, darunter eine große Anzahl, die als Monument historique der beweglichen Objekte klassifiziert sind.[7]
Moulin à vent d’Hofland (Hoflandmeulen), eine Holländerwindmühle im Weiler Hofland aus dem 18. Jahrhundert, seit 1977 als Monument historique eingeschrieben[8]
In der Gemeinde sind 39 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Getreide- und Gemüseanbau, Rinder- und Geflügelzucht, Schweinehaltung).[9]
Die Departementsstraße D 947, die ehemalige Route nationale 347 von Lens nach Bray-Dunes, durchquert die Gemeinde von Süd nach Nord. Die nachgeordnete Departementsstraße D 17 führt im Westen nach Herzeele und im Osten an die belgische Grenze Richtung Watou, einem Ortsteil von Poperinge. Lokale Landstraßen verbinden das Zentrum mit Weilern der Gemeinde und mit Nachbargemeinden. Busse einer Linie der Transportgesellschaft Arc-en-Ciel des Départements Nord verbinden die Gemeinde mit Hazebrouck.[10]
Literatur
Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 1548–1549.