Hornsegen

Hornsegen
Koordinaten: 49° 26′ N, 10° 47′ OKoordinaten: 49° 25′ 50″ N, 10° 46′ 58″ O
Höhe: 355 m ü. NHN
Einwohner: 30 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 90613
Vorwahl: 09105

Hornsegen (fränkisch: Hoan-seegn[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Großhabersdorf im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3] Hornsegen liegt in der Gemarkung Deberndorf.[4]

Geographie

Der Weiler liegt von Acker- und Grünland umgeben nördlich von Großhabersdorf am Reichenbach, einem linken Zufluss der Bibert. Im Nordwesten wird die Flur Flecken genannt, im Nordosten Galgenberg, im Südosten Weiherleiten und im Südwesten Schwarzenbachfeld. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Ballersdorf (1 km östlich), nach Oberreichenbach (1,6 km westlich) und nach Deberndorf (1 km nordöstlich) jeweils zur Kreisstraße FÜ 19 und nach Großhabersdorf zur Staatsstraße 2245.[5]

Geschichte

Der Ort wurde 1288 als „Hornsege“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname setzt sich aus den althochdeutschen Worten „horo“ (=Schmutz, Sumpf) und „sīhan, sigan“ (=niederfallen, tröpfeln) zusammen und weist auf ein sumpfiges Gelände hin. Der Ort war zu dieser Zeit Sitz eines Verwaltungsamts des Klosters Herrieden.[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hornsegen vier Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über die vier Höfe hatte das Rittergut Neudorf.[7] 1800 gab es im Ort ebenfalls vier Anwesen.[8]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hornsegen dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Deberndorf und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Deberndorf zugeordnet.[9] Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst und Hornsegen nach Großhabersdorf eingegliedert.

Ehemaliges Baudenkmal

  • Haus Nr. 10: breit lagerndes, erdgeschossiges aus Sandsteinquadern errichtetes Wohnstallhaus des frühen 18. Jahrhunderts; am Westgiebel Inschrift „FJM 1820“ (?); dreigeschossiger Ostgiebel, reiches Fachwerk (K-Streben, Andreaskreuze)[10]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 78 69 67 66 61 56 51 68 43 34 30
Häuser[11] 13 13 10 9 8 8 8 8
Quelle [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Walburg (Großhabersdorf) gepfarrt.[7] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Otto (Cadolzburg) gepfarrt.[20][22]

Literatur

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 336 (Digitalisat).
  2. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 54. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „hoʳnsēgn“.
  3. Gemeinde Großhabersdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 54.
  7. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 128.
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 766.
  9. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 228.
  10. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth, S. 109. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 44 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 65 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1029, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1195, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1125 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1193 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1231 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1061 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 779 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
  22. Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.