Benisch wurde erstmals am 11. April 1253 erwähnt, als der „subcamerarius regis Bohemie“ Beneš/Benesch die beiden Lokatoren Erwig und Guido mit der Anlage einer Stadt nach Leobschützer Recht beauftragte, die seinen Namen tragen sollte. Den Lokatoren wurde eine Erbvogtei zugewiesen. Von überragender wirtschaftlicher Bedeutung war bis in das 16. Jahrhundert der Silberbergbau. Gefördert wurden außerdem Gold, Kupfer und Eisenerze.
Zusammen mit dem Herzogtum Jägerndorf gelangte Beneschau 1523 an Georg von Ansbach, wodurch sich der Protestantismus ausbreitete. Georg Friedrich erhob Benisch 1567 zur Freien Bergstadt, für die er 1590 eine Bergordnung erließ. Im Dreißigjährigen Krieg kam der Bergbau zum Erliegen. Wegen der Religionspolitik der Habsburger, die seit 1526 Könige von Böhmen waren, kehrte nach 1630 der größte Teil der Einwohner zum katholischen Glauben zurück. Mehrmals wurde die Stadt von Bränden heimgesucht.
Ein wirtschaftlicher Aufschwung erfolgte im 19. Jahrhundert mit der Textilindustrie (Bennischer Leinen) sowie dem Abbau von Schiefer und Eisenerz.[2] 1898 wurde eine Bürgerschule errichtet. Bennisch war Sitz eines Bezirksgerichts.[2]
Die Stadt Bennisch hatte am 1. Dezember 1930 3.409 Einwohner, am 17. Mai 1939 3.414. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 lebten in Bennisch fast ausschließlich Deutschsprachige. Nach Kriegsende kam die Stadt an die Tschechoslowakei zurück. Die deutschen Bewohner wurden vertrieben.
1970 musste der Eisenbahnbetrieb nach Troppau wegen Bodensenkung infolge des Bergbaus stillgelegt werden, heute ist Svobodné Heřmanice Endpunkt der Bahnstrecke Opava východ–Horní Benešov. 1992 wurde das Bergwerk stillgelegt und die Textilproduktion stark reduziert.
Demographie
Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr
Einwohner
Anmerkungen
1834
2.731
(2.028 in der Stadt und 703 in der Vorstadt) Einwohner sind katholische Deutsche[3]
Faustin Ens: Das Oppaland, oder der Troppauer Kreis, nach seinen geschichtlichen, naturgeschichtlichen, bürgerlichen und örtlichen Eigenthümlichkeiten. Band 4: Ortsbeschreibungen der Fürstenthümer Jägerndorf und Neisse österreichischen Antheils und der Mährischen Enclaven im Troppauer Kreise, Wien 1837, S. 56–58.
↑ abcMeyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 2, Leipzig und Wien 1905, S. 638
↑Faustin Ens: Das Oppaland, oder der Troppauer Kreis, nach seinen geschichtlichen, naturgeschichtlichen, bürgerlichen und örtlichen Eigenthümlichkeiten. Band 4: Ortsbeschreibungen der Fürstenthümer Jägerndorf und Neisse österreichischen Antheils und der Mährischen Enclaven im Troppauer Kreise, Wien 1837, S. 56–58.