Holzheim (Göppingen)
Holzheim ist ein Stadtbezirk der Kreisstadt Göppingen in Baden-Württemberg. Er besteht aus den ehemaligen Gemeinden Holzheim und St. Gotthardt sowie den Ortsteilen Manzen und Ursenwang. Geographische LageDer Bezirk Holzheim liegt auf etwa 400 m Höhe über N.N. am Weilerbach, einem linken Nebengewässer der Fils der am Wasserberg in der Nähe von Schlat entspringt. Parallel dazu verläuft die L1218 zwischen Göppingen und Schlat. GeschichteIm Jahr 1143 wurde Holzheim zum ersten Mal urkundlich erwähnt, man geht allerdings davon aus, dass die Entstehung der Siedlung schon viel früher zur Zeit der alamannischen Landnahme erfolgt sein muss. Das ehemalige Milchhäusle in Holzheim ist heute in Privatbesitz und beherbergt ein kleines Museum.[1][2] EinwohnerIm Januar 2005 lebten in Alt-Holzheim ca. 3160 Einwohner, in St. Gotthardt ca. 500, in Manzen ca. 1910 und in Ursenwang über 2100. VerkehrDer Bahnhof Göppingen-Holzheim auf der Voralbbahn (Stillgelegt am 15. Dezember 1997) nach Bad Boll und in die andere Richtung zum Bahnhof Göppingen ist seit dem 15. Dezember 1997 stillgelegt. Die ehemalige Buslinie 3 des Omnibusverkehrs Göppingen hatte in Holzheim vier Haltestellen, unter anderem eine am ehemaligen Bahnhof. Mit der Integration in die VVS im Januar 2021 wurde die Buslinie zur 980. PolitikDer Vorsitzende des Bezirksbeirats Holzheim ist der Göppinger Oberbürgermeister Alexander Maier, die Stellvertretende Vorsitzende ist Bezirksamtsleiterin Marion Daume. Vertreter des Stadtbezirks Holzheim im Gemeinderat und zugleich Bezirksbeiräte sind Volker Allmendinger, Jürgen Augst, Wolfgang Aupperle (alle CDU) und Klaus Rollmann (FDP/FW). Weitere Vertreterin des Stadtbezirks im Gemeinderat ist Magdalene Lutz-Rolf (GRÜNE). Der Bezirksbeirat umfasst 12 Mitglieder und setzt sich derzeit wie folgt zusammen: CDU(5), SPD(3), FDP/FW(2), VUB(1), GRÜNE (1). ReligionDie beiden evangelischen Kirchengemeinden Holzheim und St. Gotthardt[3] und die ehemalige evangelische Kirchengemeinde Manzen-Ursenwang, seit 2017 Manzen-Ursenwang-Schlat[4], gehören zum Kirchenbezirk Göppingen. Seit der Reformation betreut die Pfarrstelle Holzheim auch die Gemeindeglieder in St. Gotthardt, bis 1863 auch die in Kleineislingen, dem Eislinger Ortsteil südlich der Fils. KirchenEvangelische St.-Bernhards-Kirche Holzheim Kirchlich gehörte Holzheim zunächst zur Oberhofenkirche. 1555 wurde eine eigene Pfarrei zusammen mit St. Gotthardt errichtet. Eine Kapelle St. Bernhard wurde in Holzheim bereits 1463 erwähnt.[5][6] Sie wurde zur spätgotischen Pfarrkirche erweitert. Diese hat einen kreuzgewölbten Chor. Das Schiff wurde 1671 nach Norden und Westen erweitert und dort mit einer Zweiseiten-Empore versehen. 1878 wurde die Kirche renoviert, dabei erhielt sie einen westlichen Dachreiter. Der Glaskünstler Wolf-Dieter Kohler gestaltete 1977 die vier gotischen Chorfenster mit den Motiven Geburt und Taufe Jesu; Leiden, Tod und Auferstehung Jesu; Zweifel und Beauftragung der Jünger, Himmelfahrt Jesu; das Evangelium breitet sich aus und verändert Menschen. Die Künstlerin Ingrid Seddig schuf 1967 den Metall-Taufsteindeckel mit dem Christusmonogramm. Den Nord-Anbau und die Außenrenovierung 1994 besorgte Architekt Heinz Bauer aus Ebersbach, Architekt Daniel Keller aus Süßen 2005 die Innenrenovierung und das Design des Altarbereichs. Im Jahr 2017 wurde neben der Kirche das neue Gemeindehaus eingeweiht. Das Pfarramt Holzheim betreut seit der Reformation auch die Kirchengemeinde St. Gotthardt, Evangelische Kirche St. Gotthardt Kirchlich gehörte St. Gotthardt[7] zunächst zur Oberhofenkirche. 1555 wurde St. Gotthardt zusammen mit Holzheim eigene Pfarrei. Die Kapelle in St. Gotthardt, 1479 mit einer Kaplanei versehen, war wohl eine Wallfahrtskirche, die um 1350 vom in Söldnerdiensten in die Toskana gereisten Seifried von Zillenhardt, Ritter auf der nahegelegenen Burg Zillenhart, im Rahmen der damaligen Gotthardt-Verehrung erbaut wurde und dem danach entstehenden einzigen Ort dieses Namens nördlich der Alpen und außerhalb Norditaliens und Österreichs ihren Namen gab.[8] Aus dieser Zeit stammt die kleinere der beiden Glocken.[9] Ein Fresko-Rest (Geißelung Jesu) und Bodenfliesen von 1500 wurden 1993 bei der Kirchenrenovierung[10] freigelegt. Der Glaskünstler Wolf-Dieter Kohler gestaltete 1973 das Rundfenster in der Altarwand mit dem Ostermotiv der drei Frauen am leeren Christusgrab. Das Kirchlein ist nach der romanischen evangelischen Stiftskirche Faurndau das zweitälteste Gebäude im heutigen Göppingen. Seit der Reformation wird die Kirchengemeinde St. Gotthardt vom Pfarramt Holzheim betreut. Die manchmal aufgestellte Behauptung, St. Gotthardt sei zeitweise eine eigene Pfarrei gewesen, beruht auf einem Deutungs-Irrtum einer Notiz von 1907. 1987 wurde ein Bauernhaus neben der Kirche nach aufwändigem Umbau als Gemeindehaus eingeweiht. Evangelische Johanneskirche Manzen Manzen wurde ab 1952, Ursenwang ab 1961 auf der Gemarkung Holzheim der Stadt Göppingen als neue Stadtteile angelegt. Die evangelischen Bewohner dieser Stadtteile gehörten daher zunächst zur Kirchengemeinde Holzheim, 1954 zu deren Filialkirchengemeinde St. Gotthardt. 1969 wurde Manzen-Ursenwang zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben. 1975 wurde eine eigene Pfarrei errichtet und in Manzen durch Architekt Jan Beng Oei aus Fellbach das Gemeindezentrum mit Johanneskirche gebaut. Die ungegenständlichen Betonglasfenster schuf die Künstlerin Annerose Schmidt-Weber aus Freudenstadt-Christophstal. 1990 wurde ein freistehender Glockenturm an das Gemeindezentrum dazugebaut. Daneben liegen Mitarbeiterwohnungen und das Pfarrhaus. Schulen und KindergärtenGrundschule Holzheim, Ursenwangschule (Grund- und Hauptschule, Werkrealschule), Evangelischer Kindergarten Holzheim („Lummerland“), Städtischer Kindergarten Holzheim („Pfiffikus“), Evangelischer Kindergarten Manzen („Schatzkiste“), Katholischer Kindergarten Hl.Geist (Ursenwang)
Vereine
Literatur
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Holzheim (Göppingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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