Das Dorf liegt, von Wald umgeben, im nordöstlichen Taunus (östlicher Hintertaunus), 5,4 km nordöstlich der Weilburger Kernstadt. Durch den Ort führt die Kreisstraße 412. Der Ort selbst liegt auf 248 bis 298 Metern Höhe, während das Gelände im Nordosten der Gemarkung auf bis zu 321 Meter ansteigt.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hirschhausen erfolgte unter dem Namen Herleshhusen im Jahr 1327.[1]
Die achteckige Kirche wurde 1763 errichtet. Im 18. Jahrhundert gehörte Hirschhausen zur Pfarrei Kubach.[1] Da zu dieser Zeit Hirschhausen mit Kubach ein eigenständiges Kirchspiel bildete, das für die Besoldung des Pfarrers einen Beitrag in Naturalien liefern musste, wurde mit Kubach ein Fruchtlieferungsvertrag abgeschlossen, der erst im Jahr 1932 abgeändert wurde.
Zum 31. Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen und die Stadt Weilburg auf freiwilliger Basis zur erweiterten Stadt Weilburg.[3] Dadurch wurde Hirschhausen ein Stadtteil von Weilburg.
Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Hirschhausen lag:[1][5]
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg, Stadt Weilburg
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Limburg-Weilburg, Stadt Weilburg
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Hirschhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr
Einwohner
1834
342
1840
389
1846
410
1852
414
1858
439
1864
451
1871
470
1875
461
1885
491
1895
496
1905
506
1910
507
1925
492
1939
441
1946
643
1950
679
1956
656
1961
619
1967
661
1970
659
1980
?
1990
?
2000
?
2011
651
2016
731
2020
693
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Weilburg[6]; Zensus 2011[7]
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hirschhausen 651 Einwohner. Darunter waren 21 (3,2 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 123 Einwohner unter 18 Jahren, 258 zwischen 18 und 49, 126 zwischen 50 und 64 und 144 Einwohner waren älter.[7]
Die Einwohner lebten in 267 Haushalten. Davon waren 66 Singlehaushalte, 72 Paare ohne Kinder und 90 Paare mit Kindern, sowie 30 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 57 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 159 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
Das Vereinsleben wird vom Karnevals-Club Hirschhausen e. V., vom Frauenchor „Eintracht“, von der im Jahr 1933 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Hirschhausen e. V. (seit 1. Mai 1975 mit ihrer Jugendfeuerwehr), vom Männergesangverein „Uhland“, vom TSV Hirschhausen e. V. sowie vom VdK-Ortsverein Hirschhausen geprägt.
Infrastruktur
Seit dem Jahr 1933 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Hirschhausen für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe in diesem Ort. Es wird hier die städtische Kindertagesstätte „Sonnenschein“ betrieben. Es bestehen in Hirschhausen das Bürgerhaus in der Drommershäuser Straße, der Sportplatz, ein Kinderspielplatz sowie Wanderwege.
↑Zusammenschluß im Oberlahnkreis zur Stadt „Weilburg“ und der Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen zur Gemeinde „Löhnberg“ vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.3, S.111, 119 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5MB]).
↑Hauptsatzung. § 6. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen im Dezember 2021.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900