1882 gründete Herrmann Bachstein gemeinsam mit dem britischen Investor Sir Henry Wathley Tyler die Berliner Krahn-Gesellschaft H. Bachstein & Co. mit Sitz in Berlin, Kronprinzenufer 8. Sie ließ fünf Dampfkräne am Schöneberger Ufer, am Nordhafen und am Humboldthafen errichten, die das Entladen der massenhaft benötigten Ziegelsteine aus den aus dem Havelland ankommenden Kähnen erleichtern und beschleunigen sollten.
Neben Bahnbauten übernahm Bachstein auch andere Projekte in aller Welt, das letzte Vorhaben war der Bau des Karawankentunnels in Österreich. Nach dem Tod von Herrmann Bachstein im Jahre 1908 übernahm sein Sohn Herrmann Bachstein junior (1876–1944) die Geschäfte. 1923 wurden die in Thüringen gelegenen Bahnen der CV zur Thüringische Eisenbahn-AG (Theag) zusammengefasst. Aus der CV entstand die heutige Verkehrsbetriebe Bachstein GmbH.
1916 beteiligte sich Herrmann Bachstein an der Bayerische Flugzeug-Werke AG (BFW AG), die mit Unterstützung des Staates Bayern aus den unwirtschaftlich arbeitenden Gustav Otto Flugmaschinenwerken in München hervorging. Der Firmensitz lag am Oberwiesenfeld. Die Anlagen der Otto-Werke am Münchner Firmensitz wurden übernommen, der Eigentümer Gustav Otto (1883–1926) ausbezahlt. Der auf den 7. März 1916 datierte Handelsregistereintrag mit einem Grundkapital von einer Million RM nennt als Gesellschafter die Bank für Handel und Industrie, Berlin (36 %), die MAN AG (30 %) und die Firma Hermann Bachstein, Berlin (34 %). Die BFW AG hatte 1917 eine Belegschaft von 2.400 Personen und baute monatlich 200 Flugzeuge. Sie war Vorläufer der Bayerischen Motorenwerke (BMW).
Er war verheiratet mit Emilie geb. Würthner (* 30. Januar 1840, † 6. März 1900). Ihre Tochter Elsa (1878–1968) heiratete 1905 Walther Huth, der ab 1909 ein Pionier der deutschen Luftfahrtindustrie war.
Herrmann Bachstein war Bauherr einer von den Berliner Architekten Cremer & Wolffenstein entworfenen und 1890 erbauten Villa in Berlin-Grunewald, Bismarckallee 32.[1][2]
Winfried Dörner: Die Südharz-Eisenbahn. Eine Region und ihre Bahnlinie. Dörner-Medien-Verlag, Bad Salzdetfurth / Braunlage 2018, ISBN 978-3-944110-02-8.