Hermannsberg (Breitbrunn)

Hermannsberg
Gemeinde Breitbrunn
Koordinaten: 50° 1′ N, 10° 42′ OKoordinaten: 50° 0′ 44″ N, 10° 41′ 57″ O
Höhe: 283 m ü. NHN
Einwohner: 106 (1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1970
Postleitzahl: 96151
Vorwahl: 09536
Hermannsberg
Hermannsberg

Hermannsberg ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Breitbrunn im unterfränkischen Landkreis Haßberge in Bayern.[2]

Geografie

Das Dorf liegt im südlichen Teil des Naturparks Haßberge an einem Hang oberhalb einer Talmulde, die vom Kulmbach durchflossen wird, der in den Ebelsbach, einen rechten Mainzufluss, mündet. Die Staatsstraße 2274 von Rentweinsdorf nach Ebelsbach führt an Hermannsberg vorbei.

Geschichte

Der Ortsname geht auf einen Ritter und Ministerialen namens Herimann oder Hermann zurück, der wohl das Gut in Hanglage gründete.[3]

Die Erstnennung war 1338, als Dietreich von Hohenberg und seine Frau Elsebeth ihre 16 Güter in „Breitbrunne“ veräußerten, „ausgenommen den Berck der da heizzet der Hermannsberg“.[3] 1384 erwarb Ludwig IV. von Rotenhan das Rittergut Hermannsberg von den Brüdern Dietrich und Conrad von Bickenbach.[3] Die von Rotenhan waren in den folgenden Jahrhunderten Besitzer des Hofes. Infolge des Dreißigjährigen Kriegs wurde Hermannsberg im Jahr 1661 als eine Wildnis und Einöde beschrieben.[4] 1691 kam das Rittergut Hermannsberg durch Kauf in den Besitz des Würzburger Bischofs.[3] Die Verwaltung erfolgte danach im Amt und Zent Kirchlauter.

Nach der Säkularisation wurde 1814/18 die Gemeinde Hermannsberg gebildet, die zum Landgericht Gleusdorf und Patrimonialgericht Kirchlauter gehörte. Sie bestand aus drei Orten, dem Dorf Hermannsberg mit 40 Einwohnern, dem 2,0 Kilometer entfernten Weiler Edelbrunn mit 20 Einwohnern und der 1,0 Kilometer entfernten Einöde Finkenmühle.[4]

1862 wurde die Ruralgemeinde Hermannsberg in das Landgericht Baunach und das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Der Hauptort Hermannsberg zählte im Jahr 1871 103 Einwohner. Die Katholiken gehörten zur Pfarrei im 4,5 Kilometer entfernten Kirchlauter. Eine katholische Bekenntnisschule befand sich im 1,0 Kilometer entfernten Breitbrunn.[5] 1900 hatte die 258,11 Hektar große Gemeinde 129 Einwohner, von denen 102 Katholiken und 27 Protestanten waren, sowie 26 Wohngebäude. Der Hauptort zählte 92 Einwohner und 18 Wohngebäude. Die evangelischen Einwohner gehörten zur evangelischen Pfarrei im 3,0 Kilometer entfernten Ort Gleisenau.[6] 1925 lebten in Hermannsberg 109 Personen in 21 Wohngebäuden.[7]

1950 hatte das Dorf 159 Einwohner und 24 Wohngebäude.[8] Im Jahr 1961 zählte Hermannsberg 140 Einwohner und 27 Wohngebäude.[9] 1970 waren es 132[10] und 1987 106 Einwohner sowie 28 Wohngebäude mit 36 Wohnungen.[1]

Am 1. Januar 1970 wurde Hermannsberg nach Breitbrunn eingegliedert. Am 1. Juli 1972 folgte im Rahmen der Gebietsreform in Bayern die Auflösung des Landkreises Ebern. Hermannsberg kam zum Haßberg-Kreis.

Commons: Hermannsberg (Breitbrunn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 360 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Breitbrunn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. Dezember 2024.
  3. a b c d Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 21.
  4. a b Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach
  5. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1295, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  6. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1308 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1343 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1175 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 860 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 185 (Digitalisat).