Hermann Pflaume wuchs nach dem frühen Tod seines Vaters, des Literaten Karl Ludwig Wilhelm Pflaume († 1879), im Haus seines Onkels, des Architekten Hermann Otto Pflaume in Köln auf. Nach dem Abitur zu Ostern 1888 auf dem Städtischen Realgymnasium in der Kölner Spiesergasse besuchte Pflaume zunächst das Polytechnikum München, ehe er nach seiner Dienstzeit als Einjährig-Freiwilliger (in der bayrischen Armee) sein Architekturstudium am Polytechnikum Karlsruhe fortsetzte. In Karlsruhe arbeitete er auch zunächst als Bauführer in einem Architekturbüro, bevor er in das Atelier seines Onkels wechselte und es nach dessen Tod 1901 fortführte. Sein Büro übernahm 1921 Manfred Faber (1879–1944).
Stilistisch orientierte sich Hermann Pflaume an der Zeit um 1800 und vertrat vereinzelt einen gemäßigten Barock. Nach der Überlieferung wurde er auch von der niederländischen Architektur beeinflusst, als mögliche Folge seiner 1903 geschlossenen Ehe mit der aus Amsterdam stammenden Alida de Block, doch lässt sich diese Hypothese nicht durch sein Werk belegen.
In einem Nachruf wurde Pflaume als einer der Besten unter den Modernen gewürdigt. Erhalten sind einige zu seinen Hauptwerken zählende Bauten wie das Verwaltungsgebäude für die Kölnische Rückversicherungs-Gesellschaft, das Haus Hindenburg am Neumarkt und (in Teilen) der Olivandenhof an der Zeppelinstraße und geben Bildnis von seinen Fertigkeiten. Auch seine auswärtigen Bauten sind auf Grund geringerer Kriegsschäden noch zahlreich erhalten.