Dieser Artikel befasst sich mit dem Schauspieler und Regisseur Herbert Fritsch. Zum Maler und Grafiker siehe Herbert Fritsch (Künstler); zu anderen Personen siehe Herbert Fritsche.
Herbert Fritsch absolvierte seine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Danach spielte er an verschiedenen großen Bühnen im In- und Ausland. Er zählt zu den Castorf-Schauspielern und war von Anfang der 1990er Jahre bis 2007 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin tätig.
Parallel arbeitete Fritsch als Medienkünstler. Er entwickelte beispielsweise eine Fototechnik zur dreidimensionalen analogen Verzerrung, die patentiert wurde, und zeigte mehrere Ausstellungen in Deutschland und der Schweiz mit Fotoarbeiten und Computeranimationen. Außerdem begann er seine Arbeit mit Kunstfilmen bereits in den 1980er Jahren. Die Vernetzung der verschiedenen Künste und Medien in Fritschs Arbeiten wurden mit der Zeit immer deutlicher und verdichteten sich. Seit 2000 mündeten diese Bestrebungen im intermedialen Kunstprojekt hamlet_X. Dieses Projekt vereint fast alle Medien und Ausdrucksformen. Fritsch war in diesem Projekt Schauspieler, Film- und Theaterregisseur, Autor, Performer, Fotograf und Zeichner.
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen widmeten 2009 seinem filmischen Gesamtwerk eine Retrospektive. Eine Entdeckung stellten zweifellos die frühen Filme (…) dar. In einem Kino der Körperlichkeit, nicht unverwandt dem von Mara Mattuschka, entwirft Fritsch absurde, tragikomische Situationen. (Hans Schifferle)
Clockwork Orange // Anthony Burgess, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Regie: Frank Castorf.
Die Frau vom Meer // Henrik Ibsen, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Regie: Frank Castorf.
Die Sache Danton // Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Regie: Frank Castorf.
Die Nibelungen Born Bad // Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Regie: Frank Castorf.
Dämonen // Dostojewski // Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Regie: Frank Castorf.
Elementarteilchen // Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Regie: Frank Castorf.
Gewöhnlicher Abend. Messer und Gabel Ettersberg. Nietzsche-Trilogie // Einar Schleef. Uraufführung, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Regie: Thomas Bischoff.
Der Idiot // Dostojewski, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Regie: Frank Castorf.
Atta Atta. Die Kunst ist ausgebrochen // Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Text und Regie: Christoph Schlingensief.
Meine Schneekönigin // Andersen, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Regie: Frank Castorf.
Berlin Alexanderplatz // Döblin, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Regie: Frank Castorf.
Im Dickicht der Städte // Brecht, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Regie: Frank Castorf.
Angst. Ein performatives Konzert über den schlechtesten Berater unserer Zeit // Herbert Fritsch und Sabrina Zwach, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin.
Der Selbstmörder // Erdmann, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Regie: Dimiter Gotscheff.
Babylon must fall // Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Regie: Jacques Palmininger.
Das Haus in Montevideo // neues theater Halle, Regie: Herbert Fritsch.
Requiem // Komische Oper, Berlin, Regie: Sebastian Baumgarten.
Theater, Regie
Nicht Ich, Samuel Beckett, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Die rausfallenden alten Weiber, Daniil Charms, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
2009 ausgezeichnet mit dem Oberhausener Theaterpreis // 1. Jurypreis für seine Arbeit als Regisseur und Bühnenbildner für seine Inszenierungen von Tartuffe und Die Beute
C. Bernd Sucher (Hg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 1995, 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 204 f.