Seine Küche war dafür bekannt, Raffinesse mit Bodenständigkeit zu vereinen. Damit gelang es Winkler, zu dem am meisten ausgezeichneten Koch in Deutschland zu werden.[2]
Winkler wuchs als jüngstes von elf Geschwistern in einer Bergbauernfamilie in Südtirol auf. Im Alter von drei Jahren verlor er seine Mutter bei einem Blitzschlag.[3] Mit 14 Jahren begann er eine Kochlehre in Bozen: „Ich habe Arbeit für drei gemacht.“[2]
Danach war er sieben Jahre in verschiedenen Hotels und Restaurants in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz tätig. 1968 kam er nach München und lernte hier seine erste Frau Evi kennen.[4]
1978 trat Winkler die Nachfolge von Küchenchef Eckart Witzigmann im Münchner Restaurant Tantris an[6] und blieb bis 1991. Hier wurde er vom Guide Michelin 1979 zum „Koch des Jahres“ gekürt und verteidigte im Tantris den zweiten Michelin-Stern. 1981 wurde das Tantris unter seiner Leitung mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet,[7] als zweites Restaurant nach Witzigmanns Aubergine und gleichzeitig mit Herbert Schönberner. Die drei Sterne behielt das Tantris zehn Jahre, zudem erhielt das Restaurant 19,5 Punkte im Gault-Millau. In dieser Zeit entwickelte Winkler sein Konzept der Cuisine Vitale, die „auf alten Rezepten und vielen frischen Kräutern“ basiert,[8] „von der Erdenschwere mancher Spitzenküche befreit“:[9]
Ab 1991 war Winkler Inhaber und Küchenchef des Hotels Residenz Heinz Winkler in Aschau im Chiemgau. Auch hier wurde sein Restaurant von 1994 bis 1995 und von 2001 bis 2008 mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Insgesamt wurden seine Restaurants mit 20 Jahrgängen am zweithäufigsten mit drei Sternen geehrt (nach dem Restaurant von Harald Wohlfahrt). Von 2003 bis 2004 war Peter Knogl zweiter Küchenchef im Restaurant, danach Alfred Friedrich. Ab 2008 stand ihm Stephan Brandl als Küchenchef zur Seite, von Mai 2014 bis 2020 Steffen Mezger.[11]
Seit 2012 ist sein Sohn Alexander Winkler (* 1979) Restaurantleiter.[12] Auch seine Frau aus erster Ehe ist im Betrieb tätig.
2001 erhielt Winkler, der ab 1994 auch Commissaire Generale der internationalen Köche-Vereinigung Euro-Toques war, für seine Verdienste um das Ansehen der deutschen Gastronomie im Ausland das Bundesverdienstkreuz. Von 2007 bis 2009 war Heinz Winkler auch Patron des Restaurants Jeroboam im Ritz-CarltonMoskau.[13] 2014 feierte er sein 50-jähriges Jubiläum am Herd.[14]
Am 28. Oktober 2022 starb Heinz Winkler an einem Herzinfarkt.[15] Er wurde in Aschau im Chiemgau beigesetzt.[16]
Die Residenz Heinz Winkler wird von seiner Familie weiterbetrieben.[15] Das Restaurant verlor 2023 die Michelinsterne,[17] wurde aber 2024 wieder mit einem Michelinstern ausgezeichnet.[18] 2024 übernahm sein Sohn Alexander die Residenz Heinz Winkler GmbH.[19]
Privates
Aus Winklers erster Ehe gingen zwei Söhne und aus seiner zweiten ein Sohn (* 2009) hervor.[20] Sein Sohn Alexander (* 1979) wurde 2012 Restaurantleiter in der Residenz Heinz Winkler.[12] Sein erster Sohn Manfred (1968–2013) war ebenfalls in der Gastronomie tätig; im Jahr 2013 starb er mit 45 Jahren an einem Schlaganfall.[21] 2018 heiratete Winkler ein drittes Mal.[22]
1995: Kulturpreis der Europäischen Wirtschaft,[25]Restaurateur des Jahres im Gault Millau;[25] Aufnahme in L’Art de Vivre Hotels und Restaurants;[25] Nr. 2 der Hitliste im DM-Journal
1997: Koch des Jahres von der Zeitschrift Der Feinschmecker; Grand Prix del Arte de la Cocina von der L’Académie Internationale de la Gastronomie
1998: L’Art de Vivre-Preis für „Große Kochkunst und Gastlichkeit“
Bon Appétit Paul Bocuse.Kochsendung, BR Deutschland, wöchentliche Serie in zwölf Teilen à 30 Min., 1988–1989, Moderation: Petra Schürmann, Produktion: ZDF, Erstsendungen: 17. März 1989 – 16. Juni 1989 im ZDF,[31]Inhaltsangabe von wunschliste.de, Winkler assistierte Bocuse.[8]