Heinz Ehlers

Danemark  Heinz Ehlers

Geburtsdatum 25. Januar 1966
Geburtsort Aalborg, Dänemark
Größe 182 cm
Gewicht 86 kg

Position Center
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1984, 9. Runde, 188. Position
New York Rangers

Karrierestationen

1981–1984 AaB Ishockey
1984–1989 Leksands IF
1989–1991 AIK Solna
1991–1993 Rögle BK
1993–1994 EHC Biel
1994–1995 EC KAC
1995–1997 Augsburger Panther
1997–2002 Berlin Capitals
2002–2004 AaB Ishockey

Heinz Ehlers (* 25. Januar 1966 in Aalborg) ist ein ehemaliger dänischer Eishockeyspieler und heutiger -trainer. Zwischen Oktober 2016 und April 2020 war er Cheftrainer der SCL Tigers in der National League. Er ist Mitglied in der Hall of Fame des dänischen Eishockeys.[1]

Seine Söhne Sebastian Ehlers und Nikolaj Ehlers sind ebenfalls professionelle Eishockeyspieler.

Karriere

Als Spieler

Heinz Ehlers begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt bei AaB Ishockey, für das er 1981 erstmals in der höchsten dänischen Spielklasse auf dem Eis stand. Beim NHL Entry Draft 1984 wurde der Angreifer als insgesamt 188. Spieler in der neunten Runde von den New York Rangers ausgewählt, wechselte jedoch nicht nach Nordamerika, sondern in die schwedische Elitserien, wo er fünf Jahre lang für Leksands IF spielte, mit dem er in der Saison 1988/89 Vizemeister wurde. Anschließend unterschrieb der Däne einen Vertrag beim Ligakonkurrenten AIK Solna, für den er von 1989 bis 1991 zwei weitere Spielzeiten in der Elitserien verbrachte. Mit dem Zweitligisten Rögle BK schaffte der Stürmer in der Saison 1991/92 den Aufstieg in die Elitserien, kehrte schließlich aber nach einem Jahr Erstklassigkeit zu seinem Heimatverein AaB Ishockey zurück.

Während der laufenden Spielzeit 1993/94 schloss sich Ehlers dem EHC Biel aus der Schweizer Nationalliga A an, wechselte allerdings am Saisonende nach Österreich zum EC KAC. Bei diesem blieb er eineinhalb Jahre lang, ehe er sich zu Beginn der Saison 1995/96 den Augsburger Panthern aus der Deutschen Eishockey Liga anschloss, für die er zwei Jahre lang in der höchsten deutschen Spielklasse aktiv war. Von 1997 bis 2002 war der Däne Stammspieler bei den Berlin Capitals (und zeitweilig auch Mannschaftskapitän)[2], die er anschließend in Richtung Aalborg verließ, wo er seine aktive Karriere im Jahr 2004 bei seinem Heimatverein beendete.

International

Ehlers absolvierte zwischen 1983 und 2001 104 Länderspiele (60 Tore, 103 Vorlagen) für die dänische Nationalmannschaft.[3] Er nahm an den C-Weltmeisterschaften 1987, 1990 und 1991 sowie an den B-Weltmeisterschaften 1989, 1992, 1993, 1994, 1998 und 1999 teil. In insgesamt 61 WM-Partien erzielte der Stürmer 45 Tore und 72 Assists.

Als Trainer

Nach seinem Karriereende übernahm Heinz Ehlers im Jahr 2005 den Trainerposten seines letzten Vereins als Spieler, bei AaB Ishockey. Bereits in der ersten Spielzeit als Chefcoach wurde der Däne mit AaB Vizemeister, nachdem die Mannschaft im Endspiel SønderjyskE Ishockey mit 2:4 Spielen unterlag. Nachdem er diesen Erfolg im folgenden Jahr wiederholen konnte, wechselte Ehlers in die Schweiz, wo er den Trainerposten des EHC Biel übernahm und diesen Saison 2007/08 in die erstklassige National League A führte. Nachdem der Verein in den Play-outs der Saison 2008/09 zu scheitern drohte, wurde der Däne während der laufenden Relegationsrunde, der sogenannten Liga-Qualifikation, im April 2009 entlassen und durch Kent Ruhnke ersetzt.

Ab November 2009 stand Ehlers beim NLB-Teilnehmer SC Langenthal hinter der Bande und gewann mit diesem 2012 den Meistertitel in der National League B. Zur Saison 2013/14 nahm er ein Angebot des NLA-Aufsteigers Lausanne HC an. In der Spielzeit 2013/14 gelang mit den Waadtländern sensationell die Qualifikation für die Playoffs. In den Playoff-Viertelfinals unterlag der Außenseiter dem souveränen Qualifikationssieger ZSC Lions erst in der entscheidenden siebten Partie der Serie mit 3:4-Siegen und verpasste lediglich knapp eine weitere Überraschung. Auch in der Folgesaison 2014/15 führte Ehlers LHC in die Playoffs, wo man in der ersten Runde gegen Bern ausschied. 2015/16 wurde Lausanne Neunter der Hauptrunde und verpasste bei Punktgleichheit mit dem Achten Bern die Playoffs. Nach der Saison gab der Verein trotz laufenden Vertrages die Trennung von Ehlers bekannt.[4] Rund einen Monat vor der Mitteilung hatte Lausannes Präsident Ehlers' Spielsystem in einem Interview in Frage gestellt.[5]

Anfang Oktober 2016 übernahm Ehlers das Cheftraineramt bei den SCL Tigers, nachdem sich der NLA-Verein von Scott Beattie getrennt hatte.[6] Zusätzlich wurde er im Herbst 2017 Assistenztrainer der dänischen Nationalmannschaft.[7] In der Saison 2018/19 führte er SCL ins Viertelfinale der NLA und schaffte auf diese Weise den größten Vereinserfolg seit Jahren.[8] Er habe in Langnau damit laut NZZ „nahezu das Optimum aus den Möglichkeiten herausgeholt“.[9] Im April 2020 beendete er seine Tätigkeit bei den Tigers. Ab der Saison 2023/24 wird er wieder in der Schweiz aktiv, allerdings in der Swiss League, dort übernimmt er als Head Coach für die kommenden zwei Saisons den EHC Visp.

Erfolge und Auszeichnungen

  • 1989 Schwedischer Vizemeister mit Leksands IF
  • 1992 Aufstieg in die Elitserien mit Rögle BK
  • 1992 Bester Vorlagengeber der Division 1, Süd
  • 2008 Meister der NLB mit dem EHC Biel (als Cheftrainer)
  • 2012 Meister der NLB mit dem SC Langenthal (als Cheftrainer)
  • 2014 Aufnahme in die Hall of Fame des dänischen Eishockeys

International

  • 1991 Topscorer der C-Weltmeisterschaft
  • 1991 Bester Vorlagengeber der C-Weltmeisterschaft
  • 1999 Bester Stürmer der B-Weltmeisterschaft
  • 1999 All-Star Team der B-Weltmeisterschaft

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1981/82 AaB Ishockey DEN 26 17 32 49 28
1982/83 AaB Ishockey DEN
1983/84 AaB Ishockey DEN 28 37 26 63 22
1984/85 Leksands IF SEL 31 10 6 16 10
1985/86 Leksands IF SEL 36 11 16 27 18
1986/87 Leksands IF SEL 36 14 21 35 32
1987/88 Leksands IF SEL 35 20 12 32 42 3 1 0 1 2
1988/89 Leksands IF SEL 33 13 27 40 40 3 1 1 2 18
1989/90 AIK Solna SEL 27 11 16 27 44 3 1 3 4 2
1990/91 AIK Solna SEL 28 7 14 21 26
1991/92 Rögle BK Division 1 35 28 46 74 68 5 3 3 6 6
1992/93 Rögle BK SEL 38 7 26 33 97
1993/94 AaB Ishockey DEN 9 8 21 29 19
1993/94 EHC Biel NLA 22 7 20 27 12
1994/95 EC KAC ÖEL 14 7 9 16 18
1995/96 EC KAC ÖEL 9 1 5 6 8
1995/96 Augsburger Panther DEL 22 5 15 20 63 7 1 6 7 8
1996/97 Augsburger Panther DEL 38 10 31 41 58 4 0 4 4 12
1997/98 Berlin Capitals DEL 47 9 24 33 40
1998/99 Berlin Capitals DEL 50 8 30 38 46
1999/00 Berlin Capitals DEL 46 6 30 36 56 3 0 0 0 2
2000/01 Berlin Capitals DEL 34 9 24 33 30 5 0 1 1 4
2001/02 Berlin Capitals DEL 47 6 30 36 62
2002/03 AaB Ishockey DEN 24 7 19 26 94 6 2 1 3 4
2003/04 AaB Ishockey DEN 35 12 19 31 109
DEN gesamt 122 81 117 198 272 6 2 1 3 4
Elitserien gesamt 264 93 138 231 304 9 3 4 7 22
ÖEL gesamt 23 8 14 22 26
DEL gesamt 284 53 184 237 355 19 1 11 12 26

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

  1. Tre ishockeylegender blev optaget i Hall of Fame. In: www.bt.dk. Abgerufen am 19. März 2016.
  2. Die Berlin Capitals wollen nicht über den Play-off-Gegner spekulieren - und tun es doch: Nur nicht Mannheim. In: Berliner Zeitung. Abgerufen am 13. April 2016.
  3. Ringen er sluttet for Ehlers. In: www.bt.dk. Abgerufen am 19. März 2016.
  4. Ehlers nicht mehr Trainer in Lausanne. In: Bluewin. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2016; abgerufen am 13. April 2016 (Schweizer Hochdeutsch).
  5. Lausanne HC: "il faut que l'on change de système de jeu". In: rts.ch. Abgerufen am 13. April 2016.
  6. SCL Tigers: Heinz Ehlers neuer Headcoach der SCL Tigers | SCL Tigers. 3. Oktober 2016, abgerufen am 4. Oktober 2016.
  7. http://www.scltigers.ch/heinz-ehlers-betreut-daenische-nationalmannschaft/
  8. Stephan Roth: Trotz Tigers-Out: Ein Denkmal für Heinz Ehlers! 24. März 2019, abgerufen am 24. März 2019.
  9. Daniel Germann: Langnaus Begegnung mit der Realität. 24. März 2019, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 24. März 2019]).