Im August–November 1308 befehligte Landmeister Heinrich von Plötzke das Aufgebot des Ordens, das die Stadt Danzig im Verein mit Truppen des polnischen Herzogs und späteren Königs Władysław I. Ellenlang belagerte und diese, nachdem die polnischen Truppen im Streit über die vom Orden für seine Hilfeleistung geforderten 10.000 Mark Silber abgezogen waren, am 13. November erstürmte. Heinrich hielt die Stadt besetzt, und da Władysław die versprochene Entschädigung nicht bezahlte, verleibte der Orden die Stadt seinem Besitz ein (siehe: Übernahme von Danzig durch den Deutschen Orden). Im Jahre 1309 eroberte Heinrich von Plötzke nach dreimonatiger Belagerung auch die Stadt Tczew (Dirschau), Hauptort des Herzogtums Pommerellen. Die Einwohner wurden vertrieben, und die Stadt blieb bis 1364 unbewohnt. Um den Besitz von Pommerellen und Danzig rechtlich abzusichern, kaufte der Orden am 13. September 1309 im Vertrag von Soldin dem Markgrafen Waldemar von Brandenburg alle seine Ansprüche (Besitztitel) an Pommerellen für 10.000 Mark Silber ab. Danzig und Pommerellen blieben danach bis 1466 Teil des Deutschordenstaats.
Schlacht bei Wopławki
Im Jahre 1311 fiel der LitauischeGroßfürstVytenis mit 4000 Reitern zu einem Verwüstungsfeldzug von Natangen in das Ermland bis in die Gegend von Braunsberg und Barten ein.[2][3] Dabei sollen seine Leute 1400 Frauen gefangen und weggeführt haben. Es gelang Heinrich von Plötzke, die Litauer bei Wopławki (dt.: Woplauken) zu stellen und zu besiegen.[4] Die Litauer verloren an die 3000 Tote, Vytenis selbst konnte aber trotz schwerer Verwundungen entkommen. Die Geiseln und Beute der Litauer fielen in die Hand der Ordensleute. Nördlich von Wopławki befindet sich in einem kleinen Wäldchen inmitten eines Feldes ein Gedenkstein an diese Schlacht.
Tod
Heinrich von Plötzke fiel bei einem Heerzug nach Litauen im Jahre 1320 mit 29 weiteren Ordensrittern.
Literatur
Karl H. Lampe: Heinrich von Plötzke, Landmeister, Grosskomtur und Marschall des Deutschen Ordens (gefallen 1320), in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte von Ost- und Westpreußen (Mitt VGOW) 18, 1943/44, S. 10–21.
Grisha Vercamer: Politische Machtstrukturen im Ordensstaat Preußen zu Anfang des 14. Jahrhunderts am Beispiel des Obersten Marschalls Heinrich von Plotzke, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropaforschung 56/1, 2007, S. 91–104.
↑Das Amt des Landmeisters von Preußen wurde im September 1309 abgeschafft und mit dem des Hochmeisters vereinigt, als der Hochmeister seine Residenz von Venedig auf die Marienburg verlegte.