Heinrich SutermeisterHeinrich Sutermeister (* 12. August 1910 in Feuerthalen; † 16. März 1995 in Morges[1]) war ein Schweizer Komponist, der vor allem durch seine Opern bekannt wurde. LebenHeinrich Sutermeister stammte aus einem reformierten Pfarrhaus; sein Heimatort war Zofingen. Sein Vater Friedrich Sutermeister (1873–1934) war Sohn des Pädagogen und Märchensammlers Otto Sutermeister; seine Mutter hiess Marie Hunziker (1875–1947). Sutermeister schrieb 1925 bis 1928 seine ersten Kompositionsversuche nieder. Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums in Basel studierte er zunächst Geschichte und Philologie bzw. Germanistik und Romanistik an der Universität Basel (und in Paris). 1929 und 1930 begegnete er dort Werken Claude Debussys und Arthur Honeggers. Diese Begegnung, sein Philosophiestudium an der Sorbonne sowie schliesslich ein Briefwechsel mit Walter Courvoisier in München bestimmten ihn, sich ganz der Musik zuzuwenden.[2] Von 1931 bis 1934 absolvierte Sutermeister die Staatliche Akademie der Tonkunst in München. Dort war er Schüler von Carl Orff, Hans Pfitzner, Walter Courvoisier (Harmonielehre und Kontrapunkt), Gustav Geierhaas, Li Stadelmann, Hugo Röhr (Dirigieren) und Fritz Büchtger (Absolutorium). Freischaffender KomponistNach seinem praktischen Lehrjahr 1934 bis 1935 als Solo-Korrepetitor am Stadttheater Bern lebte er ab 1935 als freischaffender Komponist. «Sutermeister fand früh zu einer eigenen musikalischen Sprache, und seine Vorliebe zur Literaturoper schlug sich in einem sensiblen Umgang mit den literarischen Vorlagen nieder.»[3] 1936 wurde von Radio Bern erstmals seine Funkoper Die schwarze Spinne gesendet. Neben Rundfunk- und Fernsehopern folgten in den weiteren Jahren Werke für Orchester, Sologesang, Chor, dazu Kammer- und Konzertmusik sowie seine Opern. Der Durchbruch gelang ihm mit seiner Shakespeare-Oper Romeo und Julia, die 1940 an der Dresdner Staatsoper (Semperoper) unter der Leitung von Karl Böhm uraufgeführt und bald danach in fünf Sprachen übersetzt wurde. 1942 folgte die Oper Die Zauberinsel, auch in der Semperoper unter der Leitung von Böhm uraufgeführt. Im Auftrag von Heinz Tietjen und unter dem Eindruck der Kriegsjahre wurde 1946 die Oper Niobe im Stadttheater Zürich und 1948 die Oper Raskolnikoff an der Königlichen Oper Stockholm uraufgeführt. Letzteres Werk «fand unter der szenischen und musikalischen Leitung Issay Dobrowens auch Eingang in die Mailänder Scala».[2] Das Libretto zu Raskolnikoff schrieb sein Bruder Peter Sutermeister. 1951 wurde seine Oper Der rote Stiefel uraufgeführt. Sutermeisters bedeutendstes Chorwerk Missa da Requiem wurde 1952 von Herbert von Karajan in Rom aufgeführt. Es folgten weitere musikdramatische Werke, wie zum Beispiel die am Stadttheater Basel 1958 uraufgeführte Oper Titus Feuerfuchs, die auch an der Brüsseler Weltausstellung 1958 aufgeführt wurde.[2] 1967 wurde am Opernhaus Zürich Madame Bovary mit Anneliese Rothenberger in der Titelrolle uraufgeführt. Von 1958 bis 1980 war Sutermeister Präsident der Schweizerischen Urheberrechtsgesellschaft Mechanlizenz (ab 1980 SUISA). Von 1963 bis 1975 unterrichtete er freie Komposition an der Musikhochschule Hannover.[4] 1985 wurde Sutermeisters letzte Oper König Bérenger I am Cuvilliés-Theater München unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Sawallisch uraufgeführt. Sutermeister komponierte zehn sehr erfolgreiche Opern, ein Ballett, zwei Divertimenti, drei Kammerserenaden, mehrere Instrumentalkonzerte, kammermusikalische Werke, Kantaten, Chöre und Lieder. «Sein kompositorisches Werk, in dem er seinem Vorbild Giuseppe Verdi und Anregungen durch Carl Orff und Werner Egk aus der Münchner Studienzeit folgt, zeigt einen untrüglichen dramatischen Instinkt, sein vokales Œuvre zudem einen ausgeprägten literarischen Geschmack.»[2] Seine Musikhandschriften befinden sich in der Zentralbibliothek Zürich.[2] 2010 wurde er zum 100. Geburtstag, zusammen mit Rolf Liebermann, mit einer Briefmarke geehrt. Zitat
Werke (Auswahl)
Auszeichnungen
Literatur
WeblinksCommons: Heinrich Sutermeister – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|