Heiner KampsHeiner Kamps (* 24. Mai 1955 in Bocholt) ist ein deutscher Unternehmer und Investor, der vor allem durch die von ihm aufgebaute deutsche Bäckereikette Kamps bekannt wurde. LebenKamps wurde als ältester Sohn eines Bäckers geboren und wuchs mit sechs Geschwistern auf einem Bauernhof in der Nähe von Bocholt auf.[1][2] Mit 14 Jahren begann er Wasserball zu spielen und war bis zum 25. Lebensjahr ein Spieler in der deutschen Wasserballbundesliga. Nach Abschluss der Schule begann er im elterlichen Betrieb seine Ausbildung zum Bäcker.[3] Es folgten eine Lehre als Konditor in Berlin sowie die Weiterbildung zum Bäckermeister und Industriebackmeister in verschiedenen Orten Deutschlands. Aufbau der GroßbäckereiIm Jahr 1982 eröffnete Kamps seine erste eigene Bäckerei in der Friedrichstraße in Düsseldorf. In den nächsten zehn Jahren eröffnete er 19 weitere Filialen und legte somit den Grundstock für sein Großunternehmen. 1991 verkaufte er seine Filialen an die Borden Inc. mit Sitz in Ohio, der in Deutschland bereits die Bäckereikette Weber gehörte, und übernahm die Geschäftsführung der Deutschland-Tochter. 1996 gründete er die BBG Bäckerei Beteiligungsgesellschaft mbH, die die bis dahin 350 deutschen Filialen der Weber Retail Group übernahm und 1997 in die Kamps AG umgewandelt wurde. Im April 1998 folgte der Börsengang. Das Unternehmen kaufte in großem Umfang Bäckereien und Bäckereiketten, auch in Frankreich und den Marktführer in den Niederlanden, die Bakker Bart Food Group. Zudem wurden mehrere Großbäckereien akquiriert, die ihre Erzeugnisse nicht über die klassischen Backfilialen verkaufen. Durch die Übernahme einiger in- und ausländischer Bäckereiketten expandierte sein Unternehmen, so dass die Kamps AG zu einem der größten europäischen Backwarenhersteller wurde.[3] Im Jahr 2002 wurde die Kamps AG, die inzwischen über 1000 Filialen verfügte und einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftete, vom italienischen Konzern Barilla übernommen. Schätzungen gehen davon aus, dass Heiner Kamps aus dem Verkauf 60 Millionen Euro erhielt.[4] Im Jahr 2010 ging die Kette mit rund 700 Filialen an den Niederländer Jaap Schalken.[5] Tätigkeiten seit dem VerkaufDas durch den Verkauf eingenommene Geld investiert Heiner Kamps, der bis Ende 2005 einem Wettbewerbsverbot mit Barilla unterlag, seither in andere Unternehmen. Im Frühjahr 2005 gründete er die Kamps Food Retail Investment SA[6] und wurde Geschäftsführer der Schnellrestaurantkette Nordsee,[3] an der er zuvor bereits eine Minderheitsbeteiligung hielt. Im Juni 2007 übernahm Kamps das 1200 Mitarbeiter starke Unternehmen Homann Feinkost. Die Kamps Food Retail Investment wurde Mitte 2007 von der International Food Retail Capital (IFR Capital) übernommen. Heiner Kamps ist mit 23,7 % an der IFR Capital beteiligt. Diese übernahm im Januar 2008 die Heinrich Hamker Lebensmittelwerke. Mittlerweile wurden 80 % der IFR-Anteile von Theo Müller übernommen und die erworbenen Firmen zusammen mit den Müller-Milch-Molkereien und der Molkerei Weihenstephan (Weihenstephan) in die Müller Unternehmensgruppe integriert.[7] Anfang September 2005 kündigte er an, ab Anfang 2006 auch wieder ins Backwarengeschäft einzusteigen.[2] Ein für 2006 geplanter Erwerb der Mehrheit an der Wiener Ankerbrot scheiterte. Mitte 2009 erwarb Kamps über die Homann Feinkost GmbH von der Peter Kölln die Lizenz für die Marke Livio in den Bereichen Ketchup, Mayonnaise und Dressings, Ende 2009 erwarb IFR Capital die Nadler-Feinkost-Gruppe von der britischen Uniq. Engagement und Familie
VermögenSein Privatvermögen wurde 2019 vom Manager Magazin auf 250 Millionen Euro geschätzt. WeblinksCommons: Heiner Kamps – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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