Er war Rabbiner in Pilsen (1868–1880) und Stettin (von 1880 bis zu seinem Tod), Gründer und bis zu seinem Tod Vorsitzender der Vereinigung der liberalen Rabbiner und stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung für das Liberale Judentum in Deutschland. 1894 bis 1896 gab er in zwei Bänden ein Gebetbuch heraus, in dem alle Hinweise auf jüdischen Nationalismus eliminiert worden waren.
Als Gegner des Zionismus schloss er sich 1897 den von Theodor Herzl so bezeichneten Protestrabbinern an und veröffentlichte 1906 ein Pamphlet: Der Zionismus, eine Gefahr für die gedeihliche Entwickelung des Judentums. 1889 hatte er ein Werk mit dem Titel Kampf zwischen Priestern und Leviten seit den Tagen Ezechiels verfasst.
1928 wurde in Stettin eine Straße nach ihm benannt.
Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 8: Supplement L–Z. Winter, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-8253-6051-1, S. 358–360.
Chajim David Lippe: Bibliographisches Lexicon der gesammten jüdischen Literatur der Gegenwart und Adress-Anzeiger. Löwy, Wien 1881; Neue Serie, Wien 1899
Rudolf M. Wlaschek: Biographia Judaica Bohemiae. Band 1, Forschungsstelle Ostmitteleuropa, Dortmund 1995 (= Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund, Band 52)
Eintrag VOGELSTEIN, Heinemann,Dr. In: Michael Brocke und Julius Carlebach (Herausgeber), bearbeitet von Carsten Wilke: Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781–1871. K·G·Saur, München 2004, ISBN 3-598-24871-7, S. 873f.