Heiko Klinge (* 25. Juli 1942 in Hildesheim; † 14. Juli 2023 in Wiesbaden)[1][2] war ein deutscher Politiker (CDU). Von 1975 bis 1982 war er Oberbürgermeister von Hildesheim.[3][4]
Leben
Nach einer Ausbildung zum Verlagskaufmann und längerem, ehrenamtlichen Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit[5] wurde Heiko Klinge 1968 zum Mitglied des Stadtrats der Stadt Hildesheim gewählt. Er war 1972–1975 Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion und von 1975 bis 1982 Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim.[6] Für seine Verdienste um die Stadt wurde ihm 1980 der Ehrenring der Stadt Hildesheim verliehen.[7][8]
Im Berufsleben war er von 1968 bis 1993 Geschäftsführer des Bernward-Verlags, der im Eigentum der Diözese Hildesheim steht und unter anderem als Verlag der Hildesheimer Kirchenzeitung fungiert. Heiko Klinge war 1979–1985 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Katholische Presse[9] sowie 1984–1987 Präsident des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger[10][11], dem heutigen Medienverband der freien Presse (MVFP).[12]
Von 1987 bis 1993 war er Vizepräsident des Zentralverbands der Deutschen Werbewirtschaft und 1982–1983 Mitglied im Deutschen Presserat. In den Jahren 1993 bis 2005 war Klinge Geschäftsführer der MDG Medien-Dienstleistung GmbH, München.[13][14][15][16] In dieser Funktion nahm er wesentlich Einfluss auf die strategischen Ausrichtungen der konfessionellen Publizistik.[17][18]
Im Jahr 1993 wurde er zum Ehrensenator der Universität Hildesheim ernannt.[19][20] 2007 wurde Klinge zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Verbands KKV Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung gewählt.[21] Das Amt übte er bis 2009 aus.[22]
Gemeinsam mit Jürgen-Schmidt-Lohmann war er Herausgeber von Hildesheim heute.[23]
Heiko Klinge lebte in Hildesheim. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder.
Veröffentlichungen
- zus. mit Ewald Breloer: Der kleine Hildesheim-Stadtführer, Bernward-Verlag Hildesheim 1988, ISBN 3-87065-480-5.
- Der säkulare Zeitschriftenmarkt als Kontext der katholischen Presse. In: Katholische Presse. Kolloquium der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz 10./11. Oktober 1989. (= Arbeitshilfen. Band 79). Hrsg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 1989, S. 7–22.
- Chancen für die Bistumspresse. In: Communicatio Socialis. 29. Jg., Nr. 2/1996, S. 234–237.
- Veränderungen notwendig und möglich, in: Communicatio Socialis, 29. Jg., Nr. 3/1996, S: 353.
- Diözesen müssen kooperieren – Plädoyer für die Zukunftsfähigkeit der Bistumspresse. In: Communicatio Socialis. 44. Jg., Nr. 3/2011, S. 320–324.
- Medien-Dienstleistung GmbH (MDG), in: Lexikon für Theologie und Kirche, Band 7, hrsg. von Michael Buchberger u. a., Herder-Verlag Freiburg/Brsg. usw., 1998, S. 44.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Traueranzeigen von Heiko Klinge | Trauerportal Hildesheimer Allgemeine Zeitung. Abgerufen am 22. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ Martin Schiepanski: Ehemaliger Hildesheimer Oberbürgermeister Heiko Klinge stirbt im Alter von 80 Jahren, Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 22. Juli 2023; www.hildesheimer-allgemeine.de/meldung/ehemaliger-hildesheimer-oberbuergermeister-heiko-klinge-stirbt-im-alter-von-80-jahren.html.
- ↑ Bistum Hildesheim: Jahrespaten für das Jahr 1300 (Memento vom 20. Dezember 2021 im Internet Archive)
- ↑ HAZ-Redaktion: Viel für Hildesheim bewegt - und stets bescheiden geblieben, Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 21. Juli 2023, www.hildesheimer-allgemeine.de/meldung/viel-fuer-hildesheim-bewegt-und-stets-bescheiden-geblieben.html
- ↑ Eva Möllring: Reinhold Freytag war Werkezugmacher bei Senking, in: Der Nordstädter (Stadtteilzeitung für Hildesheim) vom Oktober 2015, S. 3–4.
- ↑ o. V.: Vortrag über "Bürger, Medien, Politik", in: Wir Ochtersumer (Stadtteilzeitung für Hildesheim), Nr. 47 vom März 2014, S. 3.
- ↑ Stadt Hildesheim: Früherer Oberbürgermeister Heiko Klinge verstorben, Pressemitteilung der Stadt Hildesheim vom 24. Juli 2023.
- ↑ o. V.: Früherer Oberbürgermeister Heiko Klinge verstorben, Hildesheimer Presse, 24. Juli 2023, https://hildesheimer-presse.de/2023/07/24/frueherer-oberbuergermeister-heiko-klinge-verstorben/
- ↑ Ferdinand Oertel: Der Kirchenzeitungsmann. LIT-Verlag, Münster 2012, S. 265ff.
- ↑ o. V.: Personalie Heiko Klinge, Meldung bei kress-report vom 9. Juni 1983, https://kress.de/pro/beitrag/75638-heiko-klinge-4o-gesch-ftsf-hrender-gesellschafter-des-bernward-vertages-in-hildes-he-im-quot-kirchenzeitung-f-r-das-bistum-hildesheim-quot-wurde-am-8-juni-ohne-gegenkandidat-zum-neuen-pr-sidenten-des-verbandes-deutscher-zeitschriftenverleger-gew-hlt-vorg-nger-dr-paul-girardet-hatte-sich-nicht-mehr-zur-wahl-gestellt-klinge-der-auch-schon-oberb-rgermeister-von-hildesheim-war-ist-vorsitzender-der-arbeitsgemeinschaft-der-katholischen-presse-in-deutsch.html
- ↑ Helmut Kohl: Orientierungsmaßstäbe einer freiheitlichen Medienkultur. Ansprache des Bundeskanzlers vor dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger in Berlin am 12.11.1987. Veröffentlicht als Bulletin 121-87 der Bundesregierung
- ↑ MVFP: MVFP trauert um ehemaligen Präsidenten Heiko Klinge, Pressemeldung vom 28. Juli 2023, unter www.bdzv.de/service/presse/branchennachrichten/2023/mvfp-trauert-um-ehemaligen-praesidenten-heiko-klinge.
- ↑ Adolf Theobald: Heiko Klinge: Höher, schneller, und so weiter. In: Communicatio Socialis. 38. Jg., Nr. 2/2005, S. 174–179.
- ↑ Ferdinand Oertel: Der Kirchenzeitungsmann. LIT-Verlag, Münster 2012, S. 265ff.
- ↑ Adolf Theobald: Der Geist ist heilig, die Kassen sind leer. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 28. September 2004.
- ↑ Karl Kardinal Lehmann: Vermittler in schwierigen Zeiten, in: Servus! - Eine Sonderausgabe der Mitarbeiterinnen und Freunde der MDG Medien-Dienstleistung GmbH, München, Juli 2005, S. 3.
- ↑ Michael Schmolke: Die deutsche Bistumspresse von Analyse zu Analyse, in: Communicatio Socials, 29. Jg., Nr. 3/1996, S. 271–289, hier insb. S. 272ff.
- ↑ Thomas Hagenhoff: Abschied vom Medienmacher, Beitrag vom 26. Juli 2023, in: Aus.sicht - Aus Kirche und Gesellschaft (Hildesheim), unter www.aussicht.online/artikel/abschied-vom-medienmacher
- ↑ Universität Hildesheim: Heiko Klinge, Ehrensenator der Universität Hildesheim.
- ↑ Wolfgang-Uwe Friedrich, Uwe Schreiner (Hrsg.): 70 Jahre im Dienste der Bildung - Von der Pädagogischen Hochschule Alfeld zur Stiftung Universität Hildesheim 1945–2015. Festschrift. Universitätsverlag Hildesheim, 2015, S. 67.
- ↑ o. V.: Münchner in den Bundesvorstand gewählt, in: KKV-Bayern-Report Nr. 2/2007, S. 2, http://www.kkv-bayern.de/content/bayernreport/KKVReport-2007-Nr2.pdf
- ↑ o. V.: Mitglieder des KKV Bayern im Landeskomitee der Katholiken und im KKV Bundesverband vertreten, in: KKV Bayern Report, Nr. 2/2009, S. 1f., http://www.kkv-bayern.de/content/bayernreport/KKVReport-2009-Nr2.pdf
- ↑ Hildesheim heute. Bernward-Verlag, Hildesheim 1986, ISBN 3-87065-417-1.
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