Heiko HerrmannHeiko Herrmann (* 22. Februar 1953 in Schrobenhausen) ist ein deutscher Maler und Bildhauer. Er lebt und arbeitet in München und Pertolzhofen. LebenHeiko Herrmann absolvierte von 1971 bis 1973 eine Glasmalerlehre in Neugablonz und wurde danach Schüler und Mitarbeiter im Atelier von Heimrad Prem. Von 1974 bis 1981 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München. Parallel dazu war er von 1976 bis 1981 Mitglied in der Künstlergruppe „Kollektiv Herzogstraße“. Arbeitsaufenthalte führten ihn zwischen 1983 und 2002 unter anderem nach Schweden zu Jørgen Nash, mit einem USA-Stipendium des Freistaates Bayern nach San Francisco sowie nach Vence, Cappanole (Italien), Marokko, Zypern und Mallorca.[1] WerkHeiko Herrmann vertritt eine oft starkfarbige, expressive Malerei, die aus der Tradition der Gruppen CoBrA und SPUR fußt. Der Künstler selbst schreibt in dem Text „Malen ist wie Stricken“:
Er entwickelte dies mit bemalten Terracotta-Figuren ins Dreidimensionale. Seine Skulpturen aus Holz sind ansonsten meist monochrom, und die Eisenguss-Plastiken haben die Patina des natürlichen Rosts. Für den Eisenguss in verlorener Form verwendet er Holz- und Styroporabfälle, die er zu neuen Formen, teils mit figurativen Anklängen, collagiert. Zu Herrmanns Arbeiten zählen auch Holzschnitte. Der Verein für Original-Radierung brachte 2006 sein zweifarbiges Werk „Maja“ als limitierte Sonderedition heraus.[3] Preise und Stipendien
Gesellschaftliches und künstlerisches EngagementPertolzhofener KunstdingertageSeit 1991 unterhält Herrmann ein Atelier in Pertolzhofen. Dort organisiert er seit 1993 die Pertolzhofener Kunstdingertage.[1] Sie finden jedes Jahr Ende Juni bis Anfang Juli statt. Zeitgenössische Künstler aus ganz Europa kommen zusammen, stellen ihre Werke aus und führen jeden Abend durch die Ausstellung. Die Pertolzhofener Kunstdingertage enden mit einem großen Fest mit Musik, Darbietungen, Essen und Trinken und Lagerfeuer.[4][5][6][7] An den Pertolzhofener Kunstdingertagen nahmen neben Heiko Herrmann unter anderen folgende auch überregional bekannte Künstler teil: Max Bresele (1993), Rainer Braxmaier (1994, 1995, 1996, 1998), Axel Heil (1994, 1995, 1996, 1998, 1999), Friedemann Grieshaber (2002, 2003, 2004), Andreas Schmidt (2005), Nina Lola Bachhuber, Pomona Zipser (2014, 2015, 2017), Menno Fahl (2017), Franz Pröbster Kunzel (2017).[4][8] Kunstverein Pertolzhofen2004 gründete Herrmann den Kunstverein Pertolzhofen und wurde sein Vorsitzender. Der Kunstverein Pertolzhofen hat sich zum Ziel gesetzt, die Pertolzhofener Kunstdingertage zu unterstützen. Er hilft dabei, die Veranstaltungsprogramme und Projekte wie Künstlersymposium, Ausstellungen, Konzerte und Dichterlesungen zu organisieren und durchzuführen. Der Kunstverein Pertolzhofen gibt die Pertolzhofener Hefte heraus, in denen zeitgenössische Künstler vorgestellt werden. Außerdem unterstützt der Verein die Einrichtung und Organisation der Pertolzhofener Kunsthalle. Er stiftet zudem den Kunstpreis Pertolzhofen für zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler.[9][10] Der Kunstverein Pertolzhofen ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine[11] und der Kulturkooperative KoOpf Oberpfalz.[9] Unterstützung erfährt der Kunstverein Pertolzhofen auch durch den Künstler Wolfgang Herzer und den Kunstverein Weiden.[12] Pertolzhofener Kunsthalle2007 richtete Herrmann die Pertolzhofener Kunsthalle ein. Sie dient ihm und vielen anderen Künstlern seither als ständiger Ausstellungsraum. Durch ihre Lage am vielbefahrenen und begangenen bayerisch-böhmischen Freundschaftsradweg und die Tatsache, dass in ihr zu jeder Tages- und Nachtzeit die Besichtigung der Kunstwerke möglich ist, hat sie wahrscheinlich mehr Publikumsverkehr, als manch größeres Museum. Die Pertolzhofener Kunsthalle ist ein Seecontainer mit mehreren Fenstern, durch die die jeweiligen Ausstellungen betrachtet werden können. Auf seinem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage, die die Beleuchtung rund um die Uhr sichert. Auf diese Art und Weise kann jeder Vorbeikommende die Ausstellung zu jeder Tages- und Nachtzeit betrachten, ohne dass dadurch Personal- oder Stromkosten entstehen. Die Kunsthalle steht am bayerisch-böhmischen Freundschaftsradweg. Sie wurde durch Förderungen der Europäischen Union, des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums und LEADER+, der Firmen Iliotek-Solaranlagen und Stahlbau Seegerer und durch die Arbeit der Kunstvereinsmitglieder verwirklicht und am 26. Mai 2007 in Betrieb genommen.[13][14][15][16][17][7] In den Jahren 2009 und 2010 machte die Kunsthalle eine Tournee durch die deutschen Städte Karlsruhe, Regensburg, Schwandorf, Weiden in der Oberpfalz, Bayreuth, Bad Berneck und die tschechischen Ortschaften Klatovy, Burg Klenová, Wasserburg Burg Švihov und Chanovice.[14] Pertolzhofener Skulpturenweg2017 startete Herrmann entlang des bayerisch-böhmischen Freundschaftsradweges einen Skulpturenweg. Er wurde begonnen mit der Skulptur Kopf von Harald Björnsgard. 2021 kam die Skulptur Nepomuk von Heiko Herrmann hinzu.[18][19][20] Ausstellungen (Auswahl)
Kataloge (Auswahl)
Weitere Veröffentlichungen
WeblinksCommons: Kunsthalle Pertolzhofen – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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