Hanns-Heinz KassemeyerHanns-Heinz Kassemeyer (* 21. Juli 1949 in Tübingen; † 31. August 2024[1]) war ein deutscher Pflanzenphysiologe und Phytomediziner an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, er war Leiter der Abteilung Biologie am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (WBI) und Bereichsleiter im Interreg Projekt Vitifutur, einer transnationalen Plattform für Forschung und Anwendung zum nachhaltigen Weinbau mit Partnerinstituten aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland. Er war weiterhin Seniorwissenschaftler zur Forschungs- und Projektberatung am WBI.[2] Leben und WirkenNach dem Besuch des Gymnasiums in Tübingen folgte eine Gärtnerlehre mit Fachrichtung Blumen und Zierpflanzenbau in der Stadtgärtnerei Stuttgart mit Abschluss als Gärtnergehilfe 1969. Den Grundwehrdienst in Ulm an der Donau und in Landsberg am Lech leistete Kassemeyer von 1969 bis 1971. Anschließend studierte er Gartenbauwissenschaften an der TU München in der Fachrichtung Pflanzenwissenschaften und Phytopathologie mit Diplom 1976. Diesem folgte das Promotionsstudium im Rahmen der Graduiertenförderung der TU München mit Promotion zum Dr. agr. 1981. Das Thema der Dissertation war die Megasporenentwicklung und Befruchtungsbiologie der Weinrebe. Die Habilitation zum Dr. rer nat. habil. mit Venia legendi in Pflanzenphysiologie an der Universität Freiburg erfolgte 2008. Nach dem Eintritt in das WBI (1980) als wissenschaftlicher Angestellter führte er Forschungsarbeiten zur Megasporenentwicklung und Befruchtungsbiologie der Weinrebe durch. Danach wechselte er 1982 an das Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Braunschweig mit der Aufgabe Prüfung der biologischen Wirksamkeit von Pflanzenschutzmitteln (1982). Zurück im WBI war er von 1985 bis 2014 Arbeitsgruppenleiter Phytopathologie, Leiter der Abteilung Biologie mit den Aufgaben Aufbau der phytopathologischen Forschung; Etablierung serologischer und molekularer Diagnoseverfahren; Aufbau der angewandten Forschung und Entwicklung im Bereich Pflanzenschutz im Weinbau. Kassemeyer galt als Experte auf den Gebieten Biologie und Epidemiologie von Plasmopara viticola und Erysiphe necator, Wirt-Pathogen-Interaktion bei der Weinrebe (molekulare, biochemische und zellbiologische Ebene), Phylogenie resistenter Wildarten von Vitis, Biologie und Populationsgenetik holzzerstörender Pilze, molekulare und serologische Diagnose phytopathogener Viren und Bakterien, Zusammenhänge zwischen Struktur der Epidermis sowie Textur der Beerenepidermis und Anfälligkeit der Beeren für Pathogene. Seit 1997 war er Lehrbeauftragter, seit 2012 Apl. Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, er hatte weiterhin Lehraufträge zu Biologie und Taxonomie der Pilze sowie Einführung in die Phytopathologie. Kassemeyer war verheiratet und hatte ein Kind. Engagements und Mitgliedschaften
Projekte (Auswahl)
Weblinks
Literatur
Einzelnachweise
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