Dieser Artikel behandelt die Gemeinde Höttingen in Mittelfranken. Zu Informationen zum gleichnamigen Gemeindeteil von Bütthard in Unterfranken siehe Höttingen (Bütthard).
Das Kirchdorf liegt in der Region Westmittelfranken, fünf Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Weißenburg in Bayern. Höttingen wird vom Felchbach, dort auch „Mühlbach“ oder „Schleifersbach“ genannt, durchflossen, in den etwas südöstlich des Ortes der Frommbach mündet. Östlich von Höttingen liegen mehrere Quellen. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich Ursprünge mehrerer Zuflüsse des Arbaches sowie der Ottmarsfelder Grabens. Höttingen und der Gemeindeteil Weiboldshausen liegen auf dem 11. Längengrad. Das Gebiet ist größtenteils eine von Wiesen und Feldern geprägte Offenlandschaft, nur im äußersten Norden, Süden und Osten befinden sich ausgedehnte Waldgebiete. Höttingen liegt am Steilabfall des Nordrandes der Weißenburger Alb, einem Höhenzug der Fränkischen Alb. Im Süden der Gemeinde liegt der 603 Meter hohe Rohrberg. Durch Höttingen führt die Staatsstraße 2389. Nordwestlich von Fiegenstall ist die Schlucht Teufelsbackofen als Geotop ausgewiesen, nahe Höttingen liegt die Hunnenkirche.
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Fiegenstall, Höttingen und Weiboldshausen (Gemarkungsteil 0).[4] Die Gemarkung Höttingen hat eine Fläche von 8,449 km². Sie ist in 642 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 13160,00 m² haben.[5] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Oberndorf und Ottmarsfeld.[6]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Die erste urkundliche Erwähnung von Höttingen erfolgte erst 1253, dennoch wird angenommen, dass der Ort ebenso alt ist wie die umliegenden Dörfer. Der damalige Ortsadelige war Albert von Hettingen. Die Kirche war Filialkirche von Weiboldshausen. Die Trennung von dort wurde am 12. Juli 1482 durchgeführt, es entstand eine eigene Pfarrei mit Taufbrunnen, Friedhof und anderen pfarrlichen Rechten. Die Einführung der Reformation erfolgte 1528 durch den Ansbacher MarkgrafenGeorg den Frommen, der in diesem Jahr das Patronatsrecht der Kirche erhielt. 1529 war Johann Hugel erster evangelischerPfarrer in Höttingen. Der Ort im heutigen Mittelfranken gehörte zum 1792 von Preußen erworbenen Fürstentum Ansbach und lag seit 1500 im Fränkischen Reichskreis. Als Teil Ansbachs fiel Höttingen mit der Rheinbundakte (1806) durch Tausch an das Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.
Werner Grünwedel, einstmals dienstältester Erster Bürgermeister des Landkreises, ist am 2. Mai 2013 im Alter von 72 Jahren verstorben. In der Stichwahl am 11. August 2013 siegte Hans Seibold (Freie Wählergemeinschaft Fiegenstall) mit 54,2 Prozent der Stimmen vor Anton Müller, der 45,8 Prozent der Stimmen erhielt.[10]
Wappen
Blasonierung: „Durch eine erhöhte, eingeschweifte silberne Spitze, darin ein durchgehendes schwarzes Kreuz, belegt mit einem goldenen Kreuz, dessen Arme in heraldischen Lilien enden, gespalten; vorne in Rot ein wachsender silberner Bischofsstab, hinten in Blau ein silberner Kübelhelm mit dem Rumpf einer goldenen Hirschkuh als Helmzier.“[11]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Höttingen besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Fiegenstall, Höttingen und Weiboldshausen. Das Wappen geht auf die Geschichte der drei Orte ein. Das schwarze Kreuz steht für Höttingen und erinnert an die Herrschaft des Deutschen Ordens, der 1492 erste Güter in Höttingen erwarb. Der Bischofsstab verweist auf die Herrschaft des Fürstbistums Eichstätt in Fiegenstall. Der Helm und die Helmzier sind dem Wappen der Herren von Hausen entnommen. An der Kirche von Weiboldshausen befindet sich der Grabstein des 1427 verstorbenen Hans von Hausen mit dem Ehewappen.
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Bis 1945 war Höttingen eine rein landwirtschaftliche Gemeinde. Die Landwirtschaft besteht immer noch, ihre Bedeutung hat jedoch stark abgenommen.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2020 umgerechnet 1.130.000 Euro, davon waren umgerechnet 352.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.
Im Jahr 2020 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft neun und im produzierenden Gewerbe 38 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 77 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 482. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine Betriebe, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 32 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1268 Hektar, davon waren 434 Hektar Dauergrünfläche und 833 Hektar Ackerfläche.
Gottfried Stieber: Höttingen. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.488–490 (Digitalisat).