Ab 2004 begann er, parallel zu seinem Darmstädter Engagement, seine Tätigkeit als Choreograf und Regisseur auszubauen. 2006 wurde er Residenzchoreograf am Tanzhaus NRW in Düsseldorf unter der Intendanz von Bertram Müller. Neben Auftragsarbeiten für Oper und Schauspiel u. a. in Frankfurt am Main, Bochum, Köln, Düsseldorf, Mannheim und Linz, legte Choreograf Markowitz dort einen Schwerpunkt auf die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Gemeinsam mit dem Schweizer Tänzer und Choreografen Damian Gmür schuf er hierbei zwischen 2009 und 2011 die Trilogie „Wilde Zeiten“ (Mitwirkende: 27 Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren), „Hammer Zeiten“ (Mitwirkende: 150 Jugendliche und junge Erwachsene, Verfilmung: „Fabulous Times – That’s Who We Are“) und „Secret Garden“. Zwischen 2010 und 2013 arbeitete Guido Markowitz zudem mit Daniela Rodriguez Romero zusammen. Gemeinsam schufen sie „And so What“, „Secret Garden“, „Respect“, „Angekommen“, „Challenge“ und „Cage“. 2012 übernahm Guido Markowitz zudem gemeinsam mit Amelie Jalowy die künstlerische Leitung von INDEX, der zweiten Jugendcompany des Tanzhauses NRW.
2015 wurde Guido Markowitz Ballettdirektor, Chefchoreograf und Regisseur am Stadttheater Pforzheim unter der Leitung von Intendant Thomas Münstermann und Verwaltungsdirektor Uwe Dürigen. Für das Große Haus am Waisenhausplatz direkt an der Enz schuf er bislang „Heroes / The Lovers“ (2016), „Mozart-Requiem – Feiert das Leben!“ (2017), den dreiteiligen Ballettabend „Verwandlungen“ (2019)[2] mit einer Neuinterpretation von Igor Strawinskys „Der Feuervogel“ und den Uraufführungen „Ovid – Verwandlungen“ auf das Konzert in Es für Kammerorchester, „Dumbarton Oaks“ von Igor Strawinsky sowie „Metamorphosen“ auf die gleichnamigen fünf Klavierkompositionen von Philip Glass in dessen Album „Solo Piano“ von 1989. 2020 brachte Guido Markowitz eine umjubelte Premiere seiner choreografischen Neuschöpfung „Die vier Jahreszeiten“ auf Musik von Max Richter nach Antonio Vivaldi heraus. Kurze Zeit danach entstand die digitale Re-Inszenierung des Balletts unter dem Titel „Being human – Reenactment des Balletts „Die vier Jahreszeiten“ von Guido Markowitz“. Für das Podium schuf er 2016 das Ballett "Goldberg-Variationen" auf Musik von Johann Sebastian Bach.
Darüber hinaus entwickelte Guido Markowitz gemeinsam mit Damian Gmür eine Serie abendfüllender Site Specific-Produktionen an tanzungewöhnlichen Orten in Pforzheim.[3] Hierbei entstanden für die Schlosskirche St. Michael (Pforzheim) das Stück „Heimatwelten“ (2015), für das Emma-Jaeger-Bad „Schwimm, wenn Du kannst!“ (2016) und im Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus „Perfekt unperfekt“ (2018). 2019 wurde der Gasometer Pforzheim mit dem 360-Grad-Panorama von Yadegar Asisi zur Bühne für den TANZ PUR-Ballettabend, für den Damian Gmür und Edan Gorlicki sowie ein Choreografen-Kollektiv aus der südschwedischen Stadt Linköping Auftragsarbeiten schufen. 2021 wird Guido Markowitz mit dem Ballett Theater Pforzheim unter dem Titel „Romeo und Julia in der Stadt“ das Bürgerzentrum im Alten Rathaus in Pforzheim bespielen.
Guido Markowitz gehört seit 2018 dem Vorstand des Dachverband Tanz Deutschland an.[5]
Künstlerisches Profil
Guido Markowitz verfolgt einen Ansatz der Vielfalt. Er arbeitet spartenübergreifend. Sein Blick auf das Zeitgeschehen ist ein scharf analysierender. Existenzielle Themen der Menschen, der Gesellschaft, der Zeit und der Kunst werden auf der Basis eines zeitgenössischen, verschiedene Tanzstile aufnehmenden und integrierenden Tanzverständnisses sowie unter Einbeziehung anderer Künste inszeniert. Der Weg zur Bewegungsfindung erfolgt über Emotionen und Bilder, die Rhythmen, Musik, Stimme, Stille und Klang in ihm hervorriefen. Seine Eindrücke setzt er für die Bühne bildgewaltig, unter Einbeziehung von Live-Musik, Objekten und mit den Mitteln der Neuen Medien um.
Lehrtätigkeit
Guido Markowitz ist seit 1996 als Tanzpädagoge und Dozent tätig. Zu den ersten Einrichtungen, in denen er unterrichtete, zählt „Rebeltanz – Schule für künstlerischen Tanz“ in Münster, wo er Tanz in allen Klassen bis zu den Ausbildungsklassen lehrte. Er nahm am schulpädagogischen Programm der Stadt Münster teil. In Darmstadt war er für verschiedene Tanzstudios als Dozent tätig und nahm ebenfalls am schulpädagogischen Programm der Stadt teil. In Stuttgart arbeitete er als Gast-Dozent an der New York City Dance School und engagierte sich in der „Landesarbeitsgemeinschaft Tanz Baden-Württemberg e.V.“ (LAG). Zwischen 2007 und 2010 war er Mitglied des Vorstands der Landesarbeitsgemeinschaft Tanz NRW e.V. Seit 2018 ist Markowitz Dozent für Choreografie an der Zürcher Hochschule der Künste.
And So What (Tanztheater), Mousonturm Frankfurt, in Kooperation mit der HR Bigband: Konzept und Choreografie, Co-Choreografie: Daniela Rodriguez Romero
Der kleine Tag (Musical), Open-Air-Bühne Coesfeld, Konzept und Choreografie
2011
Eugen Onegin (Oper), Nationaltheater Mannheim (Generalintendanz und Regie: Regula Gerber): Choreografie