Der Arm wird am Kugelfang-Wehr ausgeleitet. Er ist dann etwa 800 m lang. Etwa auf halber Strecke mündet von Süden (rechts) der Teufelsbach, der von Saaß her kommt. Kurz vor der Rückmündung befindet sich noch das Voglsang-Wehr.[3]
Das Gsangwasser ist wohl ein natürlicher Arm des hier verzopften Laufs der Steyr, der schon im Mittelalter oder der frühen Neuzeit verbaut wurde.[4] Es wird hydrographisch auch als Alte Steyr [II] geführt.[1] Der Teufelsbach wurde erst 1572 hierher umgeleitet, ursprünglich floss er südlich der Altstadt zur Enns.
Ende des 18. Jahrhunderts finden sich hier ein Mühlwerk beim Voglsang-Wehr (heute abgekommen) und Holzstapelplätze.[5] 1868 errichtete Josef Werndl, Gründer der Waffenfabrik Steyr (Steyr-Werke), beim Voglsang-Wehr ein weiteres Fabriksgebäude, die Gsangfabrik (Objekt XI) mit Kraftwerk (Kraftstation II). Sie ist heute denkmalgeschütztes Wohnhaus (Waldorfkindergarten). Seither heißt die Flur nördlich des heute stillgelegten Voglsang-Werkskanals, die ursprünglich nur Öd genannt wurde,[5]Fabriksinsel. In den 1870ern erbaute Werndl dann auf der Gsanginsel die Arbeitersiedlung Eysnfeld (ab 1878 Karolinenthal). 1889 entstand auf den noch unverbauten Ufergründen oberhalb der Teufelsbachmündung der Lokalbahnhof Steyr der Steyrtalbahn.
2007 wurde das Nordufer zur Eisenfeldsiedlung mit einem Hochwasserschutzdamm versehen.[6] 2015 erhielt das Kugelfangwehr zum Mitterwasser hin eine Organismenwanderhilfe.[7]
Kugelfang-Wehr (Foto von 2011)
Die Teufelsbachmündung (Blick von der Kalkofenbrücke)
Voglsang-Wehr (Blick vom Waffenfabrikssteg)
Zusammenfluss Gsangwasser (links) und Mitterwasser (rechts) am östlichen Ende der Gsanginsel
Einzelnachweise
↑ abcdeDigitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System (DORIS); Thema Gewässer und Geologie, Layer Kleine Gewässer (dort Alte Steyr II) und Detaileinzugsgebiete.
↑Übersicht zu den Querbauwerken siehe Brücken- und Wasserbau. steyr.at (abgerufen am 14. September 2017).
↑Der Merian-Stich Statt Steyr (in Georg Matthäus Vischer: Topographia Austriae superioris modernae, Wien 1674, Tafel 177; Bilddatei Wikimedia Commons) zeigt insgesamt keine Wehranlagen; eine Brücke zur Gsanginsel ist verzeichnet.
↑Pressekonferenz Rudi Anschober, David Forstenlechner: Hochwasserschutz für die Stadt Steyr. am 9. Mai 2008; Information, Landeskorrespondenz Medieninfo, Land Oberösterreich, S. 3 (pdf, land-oberoesterreich.gv.at, abgerufen am 8. September 2018).
↑Peter Prack: Neues von Unterer Steyr und Enns. Teil II, in: ÖKO·L 39/4 (2017), S. 25, Sp. 1 (ganzer Artikel S. 21–35, pdf, files.wordpress.com, abgerufen am 7. September 2018).