Hinzu kommen die Wohnplätze Ausbau, Ausbau, Heidelberger Mühle, Klein Langerwisch, Langnower Ausbau, Neu Hohenvier und Neu Rohlsdorf.[4]
Geschichte
Die Gemeinde entstand zum 31. Dezember 2002 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Baek, Groß Pankow, Groß Woltersdorf, Helle, Kehrberg, Klein Gottschow, Kuhbier, Kuhsdorf, Lindenberg, Retzin, Tüchen, Vettin und Wolfshagen des Amtes Groß Pankow/Prignitz sowie der Gemeinde Boddin-Langnow des Amtes Pritzwalk-Land[5]. Das Amt Groß Pankow/Prignitz wurde zum gleichen Zeitpunkt aufgelöst.
Ehemalige Gemeinde
Datum
Anmerkung
Baek
31. Dezember 2002
Boddin
1. April 1974
Zusammenschluss mit Langnow zu Boddin-Langnow
Boddin-Langnow
31. Dezember 2002
Groß Langerwisch
1. Januar 1957
Eingemeindung nach Helle
Groß Pankow
31. Dezember 2002
Groß Woltersdorf
31. Dezember 2002
Guhlsdorf
1. Januar 1974
Eingemeindung nach Klein Gottschow
Gulow
1. Februar 1974
Eingemeindung nach Baek
Helle
31. Dezember 2002
Hohenvier
1. Mai 1973
Eingemeindung nach Baek
Kehrberg
31. Dezember 2002
Klein Gottschow
31. Dezember 2002
Kreuzburg
1. Januar 1963
Eingemeindung nach Retzin
Kuhbier
31. Dezember 2002
Kuhsdorf
31. Dezember 2002
Langnow
1. April 1974
Zusammenschluss mit Boddin zu Boddin-Langnow
Lindenberg
31. Dezember 2002
Reckenthin
8. November 1962
Eingemeindung nach Tüchen
Retzin
31. Dezember 2002
Rohlsdorf
1. Januar 1963
Eingemeindung nach Retzin
Seddin
1. Januar 1974
Eingemeindung nach Wolfshagen
Steinberg
7. Mai 1971
Eingemeindung nach Baek
Tacken
1. Februar 1974
Eingemeindung nach Wolfshagen
Tangendorf
1. Mai 1973
Eingemeindung nach Baek
Tüchen
31. Dezember 2002
Vettin
31. Dezember 2002
Wolfshagen
31. Dezember 2002
Groß Pankow
Das Rittergut in Groß-Pankow gehörte der Familie Gans zu Putlitz, unter anderem dem Kammerherrn Konrad Gans zu Putlitz.[6] Waldemar zu Putlitz kam am 2. Mai 1945 beim Einmarsch der Roten Armee ums Leben. Das Gut wurde im Herbst 1945 entschädigungslos enteignet. Ein Sohn von Waldemar zu Putlitz, Gisbert zu Putlitz, wurde in der Bundesrepublik ein bekannter Professor der Experimentalphysik. Bernhard von Barsewisch aus der Familie konnte nach der Wende das Gut mit Gutspark wieder erwerben, setzte es instand und betreibt dort seit 1993 eine Augen-Tagesklinik.
Im Oktober 2013 fanden bei Groß Pankow nahe der Bundesstraße 189 im Vorfeld von Straßenbauarbeiten Grabungen in einer jungbronzezeitlichen Siedlung aus dem 1. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung statt. Hier verlief zwischen Perleberg und Pritzwalk eine Heeresstraße. Unerwartet wurde ein deutlich jüngeres, vollständiges Skelett in ungewöhnlicher Haltung gefunden. Mit Hilfe einer eisernen Gürtelschnalle konnte der Fund auf die Zeit zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert datiert werden. Die Überreste des 35–39 Jahre alten Mannes wiesen zahlreiche unverheilte Knochenbrüche auf. Alle Knochen der Arme und Beine waren zerbrochen und der Gesichtsschädel war vom Hirnschädel in Teilen abgetrennt. Man schloss auf eine Hinrichtung durch Rädern, was den ersten derartigen Skelettfund im deutschsprachigen Raum darstellen würde.[7][8][9][10][11]
Tangendorf
Das Dorf wurde 1492 erstmals als Tankendorf urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich von dem Personennamen Tank ab. 1954 wurde die Kirche des Ortes errichtet. Sie ist die einzige Kirche im Landkreis Prignitz, die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde. Zusammen mit Hohenvier findet jährlich das Ernte- und das Backofenfest statt.[12]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1875
579
1890
596
1910
620
1925
662
1933
602
1939
630
Jahr
Einwohner
1946
1 001
1950
0 996
1964
0 829
1971
0 800
1981
0 705
1985
0 700
Jahr
Einwohner
1990
0 691
1995
0 651
2000
0 642
2005
4 560
2010
4 132
2015
3 955
Jahr
Einwohner
2020
3 808
2021
3 746
2022
3 816
2023
3 854
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[13][14][15], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf den Zusammenschluss von 14 Gemeinden zur neuen Gemeinde Groß Pankow im Jahr 2002 zurückzuführen.
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Groß Pankow besteht aus 16 Mitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[16]
seit 2016: Marco Radloff (Wählergruppe Groß Pankow-Luggendorf)
Radloff wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 17. April 2016 mit 54,7 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[19] gewählt.[20] Er wurde am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidat mit 80,6 % der abgegebenen Stimmen für eine weitere Amtsperiode von acht Jahren wiedergewählt[21].
Wappen
Blasonierung: „In Rot auf einer silbernen Leiste eine auffliegende gold-bewehrte silberne Gans mit goldenem Halsring, darunter im von gestürzten silbernen Lindenblättern bestreuten Feld eine goldene Urne mit Deckel.“[22]
Das Wappen wurde am 12. Mai 2004 genehmigt.
Flagge
„Die Flagge ist Rot – Weiß – Rot (1:4:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“[2]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Gemeinde mit der Umschrift GEMEINDE GROß PANKOW (PRIGNITZ) • LANDKREIS PRIGNITZ.[2]
Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 189 zwischen Perleberg und Pritzwalk. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Meyenburg und Pritzwalk an der A 24.
Im südlichen Gemeindegebiet fährt seit 2002 die als Museumsbahn betriebene Schmalspurbahn Pollo zwischen Mesendorf und dem Ortsteil Lindenberg mit Halt in den Ortsteilen Brünkendorf und Vettin.
Bildung
In Groß Pankow befinden sich folgende Schulen:[25]
Grundschule Juri Gagarin in Groß Pankow
Landweg-Freie Schule Baek Grundschule in Baek
Gesundheitswesen
In der Gemeinde befindet sich die Tages-Augenklinik Groß Pankow.[26]
Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – N–Z. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-033-3, S.627ff.
↑
Bildung einer neuen amtsfreien Gemeinde Groß Pankow (Prignitz). Mitteilung des Ministeriums des Innern vom 29. Mai 2002. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 13. Jahrgang, Nummer 25, 19. Juni 2002, S. 607 PDF.
↑Rudolf Martin (Hrsg.): Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Königreich Preußen. Nachtrag, Berlin, Brandenburg, Rheinprovinz, Schlesien, Westfalen. 3. Auflage. Erster Band. Sächsische Maschinensatz-Druckerei G.m.b.H., Berlin, Werdau 1913, S.47 (d-nb.info [abgerufen am 16. August 2021]).
↑Bettina Jungklaus, Elisabeth Kirsch: Aufs Rad geflochten. Erstmals vollständiges Skelett eines Geräderten. In: Archäologie in Deutschland. Band2014, Nr.2. Konrad Theiss Verlag, 2014, ISSN0176-8522, S.5.
↑Die Knochen zerbrochen. In: bldam-brandenburg.de. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Museum, abgerufen am 15. Juni 2017.
↑Qualvoller Tod mit dem Rad. In: sueddeutsche.de. 14. Mai 2014, ISSN0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 15. Juni 2017]).
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
↑Andreas König: Großer Bahnhof am neuen Bahnhof. Märkische Allgemeine, 23. August 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Oktober 2017; abgerufen am 1. November 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.maz-online.de