Groothusener Tief
Das Groothuser Tief ist ein Wasserlauf in der Gemeinde Krummhörn im Landkreis Aurich in Ostfriesland.[1] Verlauf und NebengewässerDas Groothuser Tief beginnt bei der Ortschaft Groothusen in der Gemeinde Krummhörn und fließt in südsüdöstlicher Richtung zum Knockster Tief an der Grenze zwischen der Krummhörn und der Stadt Emden. Wenige Hundert Meter vor Erreichen dieser Grenze fließt von Westen das Campener Tief ein, das seinerseits das Hamswehrumer Tief aufnimmt, kurz bevor das erstgenannte in das Groothuser Tief strömt. Verkehrliche BedeutungJahrhundertelang waren die natürlichen Tiefs und die Entwässerungskanäle, die die Krummhörn in einem dichten Netz durchziehen, der wichtigste Verkehrsträger. Über Gräben und Kanäle waren nicht nur die Dörfer, sondern auch viele Hofstellen mit der Stadt Emden und dem Hafenort Greetsiel verbunden. Besonders der Bootsverkehr mit Emden war von Bedeutung. Dorfschiffer übernahmen die Versorgung der Orte mit Gütern aus der Stadt und lieferten in der Gegenrichtung landwirtschaftliche Produkte: „Vom Sielhafenort transportierten kleinere Schiffe, sog. Loogschiffe, die umgeschlagene Fracht ins Binnenland und versorgten die Marschdörfer (loog = Dorf). Bis ins 20. Jahrhundert belebten die Loogschiffe aus der Krummhörn die Kanäle der Stadt Emden.“[2] Torf, der zumeist in den ostfriesischen Fehnen gewonnen wurde, spielte über Jahrhunderte eine wichtige Rolle als Heizmaterial für die Bewohner der Krummhörn. Die Torfschiffe brachten das Material auf dem ostfriesischen Kanalnetz bis in die Dörfer der Krummhörn. Auf ihrer Rückfahrt in die Fehnsiedlungen nahmen die Torfschiffer oftmals Kleiboden aus der Marsch sowie den Dung des Viehs mit, mit dem sie zu Hause ihre abgetorften Flächen düngten.[3] EntwässerungDas Groothuser Tief liegt im Einzugsgebiet des I. Entwässerungsverbands Emden mit Sitz in Pewsum, dem Hauptort der Krummhörn. Teile des Einzugsgebietes liegen unter Normalhöhennull, so dass ohne ausreichende Entwässerung bei anhaltenden Niederschlägen jene Gebiete unter Wasser stehen würden.[4] Literatur
Einzelnachweise
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