Grammetal
Die Gemeinde Grammetal ist eine Landgemeinde im thüringischen Landkreis Weimarer Land, die zum 31. Dezember 2019 durch den Zusammenschluss der neun Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Grammetal entstanden ist.[2] GeografieGrammetal liegt zwischen der Landeshauptstadt Erfurt im Westen und Weimar im Osten am Südrand des Thüringer Beckens. Das Gemeindegebiet steigt im Wesentlichen von Nord nach Süd an, allerdings gehören im Nordosten auch Randlagen des Ettersbergs zur Gemeinde. Die tiefsten Punkte liegen nördlich und westlich von Niederzimmern auf 193 Meter und steigen am Ettersberg bis 445 Meter bzw. südöstlich von Eichelborn bis auf 469 Meter an. Bei Nohra entspringt die namensgebende Gramme, ein Nebenfluss der Unstrut. Die Gemeinde Grammetal besteht aus den 16 Ortschaften Bechstedtstraß, Daasdorf a. Berge, Eichelborn, Hayn, Hopfgarten, Isseroda, Mönchenholzhausen, Niederzimmern, Nohra, Obergrunstedt, Obernissa, Ottstedt a. Berge, Sohnstedt, Troistedt, Ulla und Utzberg.[3] Neben den kreisfreien Städten Erfurt im Westen und Weimar im Osten grenzt Grammetal an drei Gemeinden im Landkreis Weimarer Land: Am Ettersberg im Norden, die Stadt Bad Berka im Südosten und an Klettbach im Südwesten. GeschichteGründung der Landgemeinde2007 beschlossen die Gemeinden Bechstedtstraß, Isseroda, Hopfgarten, Niederzimmern, Nohra und Ottstedt a.B. einen Zusammenschluss zum 1. Januar 2009, was Nohra zum 27. März 2008 wieder zurücknahm, weil die Gemeinde ihr Ortsteilrecht nicht aufgeben wollte. 2011 begannen neue Verhandlungen, die 2013 scheiterten. Die 2016 geänderte Thüringer Kommunalordnung war Anlass, einen neuen Anlauf zur Gemeindefusion zu starten, bei dem die Gemeinderäte von acht Gemeinden der Bildung einer Landgemeinde zustimmten.[4] Lediglich vom Gemeinderat von Mönchenholzhausen wurde eine Eingemeindung nach Erfurt vorgesehen, die in einem Bürgerentscheid am 23. September 2018 knapp mit 568 zu 536 Stimmen gekippt wurde.[5] Eine Anfrage aus Weimar zu Gebietsfragen wurde nicht angenommen.[6] Das Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2019 sah die Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Grammetal und den Zusammenschluss ihrer neun Mitgliedsgemeinden Bechstedtstraß, Daasdorf a. Berge, Hopfgarten, Isseroda, Mönchenholzhausen, Niederzimmern, Nohra, Ottstedt a. Berge und Troistedt vor.[7] Das Gesetz wurde am 12. September 2019 vom Landtag angenommen und trat am 31. Dezember 2019 in Kraft. EinwohnerentwicklungIn der nachstehenden Tabelle ist die Entwicklung der Einwohnerzahl seit der Gründung der Landgemeinde 2019 dargestellt. Ermittelt wurden die Werte jeweils zum Stichtag 31. Dezember.[8]
PolitikGemeinderatBis zum Zusammentritt des neuen Gemeinderates nach der Wahl im Juli 2020 bestand der Gemeinderat von Grammetal mit 76 Mitgliedern aus allen ehemaligen Gemeinderäten der neun Gründungsgemeinden. Der Gemeinderat mit 20 Mitgliedern wurde in der neu gegründeten Gemeinde erstmals am 19. Juli 2020 gewählt. Am 26. Mai 2024 fand dann die nächste reguläre Kommunalwahl statt. Diese Wahl führte zu folgendem Ergebnis (mit den Vergleichszahlen der vorigen Wahl):[9]
* Freie Wähler Obernissa, Eichelborn und Sohnstedt BürgermeisterNach der Neugründung von Grammetal leitete zunächst Alexandra Seelig als „Beauftragte der Gemeinde Grammetal“ die Gemeinde. Bei der Wahl zum hauptamtlichen Bürgermeister am 19. Juli 2020 konnte keiner der drei Bewerber die absolute Mehrheit erreichen, bei der Stichwahl am 2. August 2020 setzte sich Roland Bodechtel (CDU) mit 52,3 % der abgegebenen gültigen Stimmen durch.[10] Wirtschaft und InfrastrukturVerkehrBedingt durch die zentrale Lage innerhalb der Thüringer Städtekette ist Grammetal verkehrstechnisch gut erschlossen. Durch das Gemeindegebiet führen die A 4 mit den Anschlussstellen Erfurt-Vieselbach und Nohra und nördlich parallel dazu die Bundesstraße 7. Im östlichen Gemeindegebiet verläuft zusätzlich die Bundesstraße 85 (Weimar–Saalfeld/Saale). Im Westen gehören Teile der Autobahn, der B 7 und der Landesstraße 1056 zum Erfurter Ring. Die Bahnstrecke Halle–Bebra quert das Gemeindegebiet, einen Haltepunkt gibt es in Hopfgarten. Im Südosten verläuft außerdem die Bahnstrecke Weimar–Kranichfeld mit einem Haltepunkt in Obergrunstedt. Wasserver- und AbwasserentsorgungDer überwiegende Teil der Landgemeinde Grammetal wird vom Wasserversorgungszweckverband Weimar mit Trinkwasser versorgt.[11] Lediglich Mönchenholzhausen wird von der ThüWa GmbH, einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Erfurt, mit Trinkwasser versorgt.[12] Die Abwasserbeseitigungspflicht wurde bis Ende des Jahres vom Abwasserverband Grammetal sowie der Landgemeinde Grammetal wahrgenommen. Seit dem 1. Januar 2022 ist die Gemeinde Grammetal Mitglied im Zweckverband der Abwasserentsorgung und Wasserversorgung „JenaWasser“.[13] WeblinksCommons: Grammetal – Sammlung von Bildern
Nachweise
|