Gouania ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae). Die etwa 73 Arten gedeihen in den Subtropen bis Tropen der Alten und Neuen Welt.
Gouania-Arten wachsen als immergrüne, unbewehrte, kletternde Sträucher, die Wuchshöhen von 20 Metern erreichen können. Sie bilden Ranken, die am oberen Ende aufgerollt sind.[1]
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Sie sind von der Basis her dreifach oder fiedrig geadert und ganzrandig oder gezähnt. Die Nebenblätter fallen früh ab.[1][2]
Generative Merkmale
Gouania-Arten sind polygam. Die Blüten sind in end- oder seitenständigen, zymösentraubigen oder rispigenBlütenständen angeordnet, die ihrer Basis oder im unteren Bereich der Blütenstandsachse Ranken besitzen können.[1]
Die Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchröhre ist kurz und mit dem Fruchtknoten zusammengewachsen. Die fünf Kelchblätter sind eiförmig-dreieckig und auf der Oberseite gekielt. Die fünf Kronblätter sind spatelförmig. Die fünf Staubblätter sind dorsal fixiert und werden von den Kronblättern eingeschlossen. Der Diskus ist dick, fünfeckig oder fünflappig und behaart oder kahl. Der tief im Diskus eingesunkene Fruchtknoten ist unterständig, dreifächrig und enthält eine Samenanlage je Fach. Die Griffel sind gespalten bis tief gespalten.[1]
Die Kapselfrüchte sind rundlich, an beiden Seiten eingedrückt, dreiflügelig und Teile des Kelchs bleiben an ihnen erhalten. Die drei Kapselfächer trennen sich bei Reife von der Kapselachse. Die Samen sind rotbraun, glänzend und verkehrt-eiförmig. Das Endosperm ist dünn.[1]
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Gouania wurde im Januar 1763 durch Nicolaus Joseph von Jacquin in Selectarum Stirpium Americanarum Historia ..., S. 263–264, Tafel 179, Figur 40 aufgestellt.[3] Als Lectotypusart wurde 1874 Gouania tomentosaJacq. durch Pfeiffer in Nom. 1, 1488 festgelegt.[3]Synonyme für GouaniaJacq. sind: GossaniaWalp., GouanaL., LupulusKuntze, NaegeliaZoll. & Moritzi, PleuranthodesWeberb., RetinariaGaertn.[4][5] Der Gattungsname Gouania ehrt den französischen Naturforscher und Botaniker Antoine Gouan (1733–1821).[6]
Gouania exilisK.R.Thiele: Sie kommt in Neuguinea bis nördliches Queensland vor.[5]
Gouania frangulifolia(Willd. ex Roem. & Schult.) Radlk.: Sie kommt im tropischens Südamerika vor.[5]
Gouania glandulosaBoivin ex Tul. (Syn.: Gouania tiliifolia subsp. glandulosa(Boivin ex Tul.) Buerki, Phillipson & Callm.): Sie kommt im nördlichen und östlichen Madagaskar vor.[5]
Gouania hillebrandiiOliv. ex Hillebr. (Syn.: Gouania cucullataH.St.John, Gouania faurieiH.St.John, Gouania lydgateiH.St.John, Gouania manniiH.St.John): Sie kommt auf Hawaii vor.[4]
Gouania hilliiF.Muell.: Dieser Endemit kommt nur im nördlichen Queensland vor.[5]
Gouania humbertiiH.Perrier: Dieser Endemit kommt nur im nördlichen Madagaskar vor.[5]
Gouania leptostachyaDC.: Sie kommt in Indien, Bhutan, Nepal, Malaysia, Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam, Myanmar, auf den Philippinen und in China vor.[4]
Gouania lineataTul.: Sie kommt im nördliches und westlichen Madagaskar vor.[5]
Gouania longipetalaHemsl.: Sie kommt vom westlichen tropischen Westafrika bis nördliches Angola vor.[5]
Gouania longispicataEngl.: Sie kommt in Benin bis Äthiopien und südliches tropisches Afrika vor.[5]
Gouania lupuloides(L.) Urb.: Sie kommt in Mexiko, auf Inseln in der Karibik, in Guatemala, Honduras, Belize, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Venezuela, Ecuador und Peru vor.[4]
↑ abcdef
Yilin Chen, Carsten Schirarend: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 12: Hippocastanaceae through Theaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2007, ISBN 978-1-930723-64-1. Gouania, S. 163.
↑ ab
D. Medan, C. Schiarend: Rhamnaceae in Klaus Kubitzki: The Families and Genera of Vascular Plants, Volume VI, S. 330.
↑ abGouania bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 14. Dezember 2021.
↑ abcdefghGouania im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Volume 6: Flowering Plants, Dicotyledons: Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2004, ISBN 3-540-06512-1, S.330 (englisch).
Yilin Chen, Carsten Schirarend: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 12: Hippocastanaceae through Theaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2007, ISBN 978-1-930723-64-1. Gouania, S. 163.
Weblinks
Commons: Gouania – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien