Goldbaldriane sind ausdauernde, selten zweijährige, krautige Pflanzen, die Wuchshöhen zwischen 20 und 100 Zentimeter erreichen und stark riechende Überdauerungsorgane in Form von Pfahlwurzeln oder unterirdischen Rhizomen bilden. Die Stängel sind manchmal an der Basis verholzt. Die grundständigen Laubblätter sind rosettenförmig, einfach bis fiederspaltig oder fiederteilig. Sie sind zur Blütezeit oft schon verwelkt. Die Stängelblätter sind gegenständig, einfach bis fiederspaltig oder fiederteilig, am Rand gesägt oder gezähnt, selten ganzrandig.[2] Das Laub einiger Arten riecht in Herbst intensiv nach Valeriansäure.[3]
Generative Merkmale
Goldbaldriane bilden rispenartige, reich verzweigte Blütenstände mit vielen 3 bis 6 Millimeter großen Blüten. Die fünflappige, unten zu einer kurzen Kronröhre verwachsene Blütenkrone ist meist gelb oder hellgelb, selten weiß (Patrinia villosa). Die Blüten besitzen vier, gewöhnlich vorstehende Staubblätter in Form von zwei ungleich langen Paaren. Es werden meist geflügelte Achänen mit zusammengedrückten, ellipsenförmigen Samen gebildet.[2]
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Patrinia wurde 1807 von Antoine-Laurent de Jussieu in Annales du Museum d’Histoire Naturelle, Band 10, Seite 311, aufgestellt. Die Gattung ist nach dem französischen Naturforscher Eugène Patrin (1742–1815) benannt.[4]Synonyme für Patrinia sind ClarkeifediaKuntze, GytonanthusRaf. und MouffettaNeck..[1] Das Verbreitungsgebiet der Gattung Patrinia reicht von den gemäßigten Gebieten Zentralasiens und Sibiriens bis Ostasien. Die Arten besiedeln insbesondere Gebirgswälder, Wiesen und steinige Hänge in halbschattigen Lagen.[5]
Patrinia × hybridaMakino: Sie kommt in Japan vor und ist eine Hybride aus Patrinia scabiosifolia × Patrinia villosa.
Verwendung
Einige Arten werden als Zierpflanzen verwendet, insbesondere Patrinia gibbosa, Patrinia scabiosifolia und Patrinia triloba. Die Arten bevorzugen einen lehmig-humosen Boden und können im Frühjahr leicht durch Teilung oder Aussaat vermehrt werden.[3] Sie blühen im Hoch- und Spätsommer und eignen sich eher für kühle Schattenplätze als für sonnige Rabatten.[5]
Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer Spektrum, Berlin 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 419.
Hans Simon (Hrsg.): Die Freiland-Schmuckstauden. Begründet von Leo Jelitto und Wilhelm Schacht. 5., völlig neu bearbeitete Auflage, Band 2: I–Z. Ulmer, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S. 693.
↑ ab
Deyuan Hong, Fred R. Barrie, Charles D. Bell: Patrinia Jussieu, Ann. Mus. Natl. Hist. Nat. 10: 311. 1807. In Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 19: Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2011, ISBN 978-1-935641-04-9, S.662 (englisch).
↑ ab
Hans Simon (Hrsg.): Die Freiland-Schmuckstauden. Begründet von Leo Jelitto und Wilhelm Schacht. 5., völlig neu bearbeitete Auflage, Band 2: I–Z. Ulmer, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S. 693.
↑ ab
The Royal Horticultural Society: Stauden, Die große Enzyklopädie. Dorling Kindersley Verlag, München 2015, ISBN 978-3-8310-2752-1, S. 357.
↑
Gong, L., Zou, W., Zheng, K., Shi, B., & Liu, M. (2021): The Herba Patriniae (Caprifoliaceae): A review on traditional uses, phytochemistry, pharmacology and quality control. Journal of ethnopharmacology, 265, 113264. (Online)
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